Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith
Erwartungen erfüllt! Martin R. 19.5.05 01:23
Der große Star-Wars-Fan war ich lange Zeit nie.
Zwar hatte ich mir die Filme irgendwann in den 80ern mal reingezogen, aber dem Hype, den viele mitmachten, verfiel ich an sich nie richtig.
Kein Wunder - als der erste Film (Episode 4 - Eine neue Hoffnung) 1977 herauskam, war ich noch nicht mal auf der Welt.
Als 1999 Episode 1 ins Kino kam (der erste Film der neuen Trilogie), wollte ich schließlich schon wissen, wie alles begann und wie so ein kleiner Knirps, der später zum Inbegriff des Bösen (Darth Vader) wird,
sich durch das Krieg der Sterne-Universum schlägt.
Episode 1 war dann auch optisch ein ziemicher Genuß, nur scheiterte der Film an einigen Peinlichkeiten. Das war zum einen die zu sehr auf nett und bunt
gemachte Aufmachung und Figuren-Darstellung (alleine schon dieser Jar-Jar-Binks nervte einen so extrem, dass man ihn am liebsten selber per Laserschwert hätte niederstrecken wollen) und zum anderen die etwas fehlende Dramatik und Spannung.
Was blieb, war die Hoffnung auf die noch folgenden Filme.
Episode 2 (2001 erschienen) gab den Fans und auch allen anderen dann doch etwas mehr den Film, den Episode 1 darstellen wollte: Schöne Kämpfe, ebenso
tolle Effekte und vor allem mehr Emotion und Tiefe - und er trieb die Story, welche langsam klar interessanter wurde, weiter.
Der von vielen als Reinfall befürchtete junge Newcomer Hayden Christensen spielte
seine Rolle als junger Anakin Skywalker erstaunlich solide und ließ auf gutes hoffen für Episode 3.
Nun also ist der sechste und letzte Star Wars-Film da.
Die Erwartungen waren hoch - keine Frage. George Lucas versprach nicht nur den düstersten und dramatischsten Teil der neuen Trilogie, sondern auch
einen fließenden Übergang zu den alten drei Filmen, so dass selbst Nostalgiker zufrieden jubeln sollten.
Ich gebe zu, dass Episode 6 (Die Rückkehr der Jedi Ritter) bis heute mein persönlicher Liebling aller Star Wars-Filme war. Das lag zum einen daran, dass
der Film einfach insgesamt am meisten Spannung, Abwechslung und das tolle Happy End bot, in dem die Guten siegen und sich auch Mr.Darth Vader kurz vor seinem Ableben dann doch noch für seine Sünden "entschuldigt" (ja, ich gebe zu, dass ich Filme mit Happy End lieber mag als ohne).
Episode 3 ist keine Entäuschung, aber auch nicht der vielleicht von vielen erwartete Überhammer. Der Film tut das, was er soll - er verbindet die alte mit der neuen Trilogie. Was auch hier wieder ein wenig stört, ist der digitale Effekte-Overkill. Den Charme bzw. die "Macht" der alten Star-Wars-Filme erreicht auch der neueste Streifen nicht. Auch wenn alles superedel aussieht - oft ist weniger mehr - der Film langweilte mich meist dann, je mehr Explosionen oder Verfolgungsjagden es auf der Leinwand zu sehen gab.
Mag die Anfangsschlacht im Weltraum noch so imposant sein - ich finde sie ebenso wie die ganzen ersten 20 Min. weniger interessant, wie die Dialoge zwischen den Actionszenen. Diese stützen schließlich auch den ganzen Film. DASS Anakin zu Darth Vader wird, war jedem klar, aber das WIE ist hier die entscheidende Frage.
Und auch hier will nicht komplett einleuchten, weshalb der Wechsel vom Guten zum Bösen so derart flott und ohne viel Nachdenken passiert. Sicher beinhaltet der Film einige Szenen, in denen Anakin zeigt, dass er verwirrt ist, nicht weiß, wem er trauen soll etc bzw. gibt als als Grund die Liebe zu seiner Frau und Angst um deren Tod an, aber
die Szene, in der er schließlich endgültig überläuft, ist meiner Meinung nach zu simpel gestrickt. Auch wird sich mancher fragen: Wie blöd kann man denn eigentlich sein? Da steht der Böse (Imperator alias Darth Sidious) direkt vor ihm und jeder Depp würde diesen echt hässlichen Kerl lieber umnieten, als ihm die Hand schütteln und was macht unser Hauptdarsteller: Er kniet nieder und verschreibt sein restliches Leben diesem Oberarsch - jedes Kind merkt doch, dass der Arsch nix Gutes im Schilde führen kann. Hm....naja...haken wir die Sache einfach ab mit dem Gedanken: Wer einmal in die Kacke getreten ist, kommt selber nur sehr schwer wieder raus, denn anders lässt es sich nicht erklären, warum Herrn Darth Vader nicht ein einziges Mal nach seiner Bekehrung zum Bösen der Gedanke kommt, dass er doch auf der falschen Seite steht (selbst die süße Natalie Portman kann ihn nicht mehr umstimmen - da müssen wir schon bis zum Ende von Episode 6 warten).
Seis drum....wie schon gesagt lebt der Film von seinen Dialogen und der Story um die Bekehrung zum Bösen...und von den letzten 30 Minuten.
Der jedem mittlerweile bekannte Endkampf zwischen Obi-Wan und Anakin ist nicht nur optisch wieder mal sehr beeindruckend, sondern endet in der erwarteten Tragödie, die mir, wie ich zugebe, schon etwas Adrenalin reingedrückt hat - wenn der total verstümmelte und ehemals als Retter der Galaxis gehaltene, junge Hayden Christensen, vor Ewan McGregor im Staub der Lava liegt und schreit wie am Spieß, dann werden einige im Kino entsetzt und zugleich gerührt die Hände vor die Augen halten - hier hat Lucas mal keine Kinderfilmszene produziert, sondern die Härte schlechthin, was auch gut ist - nur so lässt sich die Dramatik voll und ganz entfalten.
Und wenn einige Minuten später das erste Atmen von Darth Vader durch den Kinosaal zieht, dann schleicht sich eine interessante Stille in den Kinosaal!
Fazit: Episode 3 ist, wie schon seine beiden Vorgänger, ein optisch etwas überzüchtetes Werk, aber insgesamt gesehen der beste der neuen Filme (was aber fast allein an der Dramatik gegen Ende liegt, welche wiederum nur der Storyline zu danken ist). Den Glanz der alten Streifen verpasst der Film leider knapp (was vielleicht auch daran liegt, dass ein charismatischer Charakter wie Han Solo alias Harrison Ford fehlt). Richtig interessant sind an sich nur die letzten 30 Minuten. Der Rest ist viel Geballer und digitales Geprotze (wenn man mal von den paar guten Dialogszenen, welche die Story antreiben, absieht). Somit bleibt Die Rückkehr der Jedi Ritter auch weiterhin mein Favourit der Saga.
Und zu guter letzt noch ein Satz: Wenn man es genau betrachtet, könnte man zu Episode 3 auch sagen: "Schuld an all dem Zeug ist wieder mal eine Frau!" *g*
Martin R. 19.5.05 01:23
Zwar hatte ich mir die Filme irgendwann in den 80ern mal reingezogen, aber dem Hype, den viele mitmachten, verfiel ich an sich nie richtig.
Kein Wunder - als der erste Film (Episode 4 - Eine neue Hoffnung) 1977 herauskam, war ich noch nicht mal auf der Welt.
Als 1999 Episode 1 ins Kino kam (der erste Film der neuen Trilogie), wollte ich schließlich schon wissen, wie alles begann und wie so ein kleiner Knirps, der später zum Inbegriff des Bösen (Darth Vader) wird,
sich durch das Krieg der Sterne-Universum schlägt.
Episode 1 war dann auch optisch ein ziemicher Genuß, nur scheiterte der Film an einigen Peinlichkeiten. Das war zum einen die zu sehr auf nett und bunt
gemachte Aufmachung und Figuren-Darstellung (alleine schon dieser Jar-Jar-Binks nervte einen so extrem, dass man ihn am liebsten selber per Laserschwert hätte niederstrecken wollen) und zum anderen die etwas fehlende Dramatik und Spannung.
Was blieb, war die Hoffnung auf die noch folgenden Filme.
Episode 2 (2001 erschienen) gab den Fans und auch allen anderen dann doch etwas mehr den Film, den Episode 1 darstellen wollte: Schöne Kämpfe, ebenso
tolle Effekte und vor allem mehr Emotion und Tiefe - und er trieb die Story, welche langsam klar interessanter wurde, weiter.
Der von vielen als Reinfall befürchtete junge Newcomer Hayden Christensen spielte
seine Rolle als junger Anakin Skywalker erstaunlich solide und ließ auf gutes hoffen für Episode 3.
Nun also ist der sechste und letzte Star Wars-Film da.
Die Erwartungen waren hoch - keine Frage. George Lucas versprach nicht nur den düstersten und dramatischsten Teil der neuen Trilogie, sondern auch
einen fließenden Übergang zu den alten drei Filmen, so dass selbst Nostalgiker zufrieden jubeln sollten.
Ich gebe zu, dass Episode 6 (Die Rückkehr der Jedi Ritter) bis heute mein persönlicher Liebling aller Star Wars-Filme war. Das lag zum einen daran, dass
der Film einfach insgesamt am meisten Spannung, Abwechslung und das tolle Happy End bot, in dem die Guten siegen und sich auch Mr.Darth Vader kurz vor seinem Ableben dann doch noch für seine Sünden "entschuldigt" (ja, ich gebe zu, dass ich Filme mit Happy End lieber mag als ohne).
Episode 3 ist keine Entäuschung, aber auch nicht der vielleicht von vielen erwartete Überhammer. Der Film tut das, was er soll - er verbindet die alte mit der neuen Trilogie. Was auch hier wieder ein wenig stört, ist der digitale Effekte-Overkill. Den Charme bzw. die "Macht" der alten Star-Wars-Filme erreicht auch der neueste Streifen nicht. Auch wenn alles superedel aussieht - oft ist weniger mehr - der Film langweilte mich meist dann, je mehr Explosionen oder Verfolgungsjagden es auf der Leinwand zu sehen gab.
Mag die Anfangsschlacht im Weltraum noch so imposant sein - ich finde sie ebenso wie die ganzen ersten 20 Min. weniger interessant, wie die Dialoge zwischen den Actionszenen. Diese stützen schließlich auch den ganzen Film. DASS Anakin zu Darth Vader wird, war jedem klar, aber das WIE ist hier die entscheidende Frage.
Und auch hier will nicht komplett einleuchten, weshalb der Wechsel vom Guten zum Bösen so derart flott und ohne viel Nachdenken passiert. Sicher beinhaltet der Film einige Szenen, in denen Anakin zeigt, dass er verwirrt ist, nicht weiß, wem er trauen soll etc bzw. gibt als als Grund die Liebe zu seiner Frau und Angst um deren Tod an, aber
die Szene, in der er schließlich endgültig überläuft, ist meiner Meinung nach zu simpel gestrickt. Auch wird sich mancher fragen: Wie blöd kann man denn eigentlich sein? Da steht der Böse (Imperator alias Darth Sidious) direkt vor ihm und jeder Depp würde diesen echt hässlichen Kerl lieber umnieten, als ihm die Hand schütteln und was macht unser Hauptdarsteller: Er kniet nieder und verschreibt sein restliches Leben diesem Oberarsch - jedes Kind merkt doch, dass der Arsch nix Gutes im Schilde führen kann. Hm....naja...haken wir die Sache einfach ab mit dem Gedanken: Wer einmal in die Kacke getreten ist, kommt selber nur sehr schwer wieder raus, denn anders lässt es sich nicht erklären, warum Herrn Darth Vader nicht ein einziges Mal nach seiner Bekehrung zum Bösen der Gedanke kommt, dass er doch auf der falschen Seite steht (selbst die süße Natalie Portman kann ihn nicht mehr umstimmen - da müssen wir schon bis zum Ende von Episode 6 warten).
Seis drum....wie schon gesagt lebt der Film von seinen Dialogen und der Story um die Bekehrung zum Bösen...und von den letzten 30 Minuten.
Der jedem mittlerweile bekannte Endkampf zwischen Obi-Wan und Anakin ist nicht nur optisch wieder mal sehr beeindruckend, sondern endet in der erwarteten Tragödie, die mir, wie ich zugebe, schon etwas Adrenalin reingedrückt hat - wenn der total verstümmelte und ehemals als Retter der Galaxis gehaltene, junge Hayden Christensen, vor Ewan McGregor im Staub der Lava liegt und schreit wie am Spieß, dann werden einige im Kino entsetzt und zugleich gerührt die Hände vor die Augen halten - hier hat Lucas mal keine Kinderfilmszene produziert, sondern die Härte schlechthin, was auch gut ist - nur so lässt sich die Dramatik voll und ganz entfalten.
Und wenn einige Minuten später das erste Atmen von Darth Vader durch den Kinosaal zieht, dann schleicht sich eine interessante Stille in den Kinosaal!
Fazit: Episode 3 ist, wie schon seine beiden Vorgänger, ein optisch etwas überzüchtetes Werk, aber insgesamt gesehen der beste der neuen Filme (was aber fast allein an der Dramatik gegen Ende liegt, welche wiederum nur der Storyline zu danken ist). Den Glanz der alten Streifen verpasst der Film leider knapp (was vielleicht auch daran liegt, dass ein charismatischer Charakter wie Han Solo alias Harrison Ford fehlt). Richtig interessant sind an sich nur die letzten 30 Minuten. Der Rest ist viel Geballer und digitales Geprotze (wenn man mal von den paar guten Dialogszenen, welche die Story antreiben, absieht). Somit bleibt Die Rückkehr der Jedi Ritter auch weiterhin mein Favourit der Saga.
Und zu guter letzt noch ein Satz: Wenn man es genau betrachtet, könnte man zu Episode 3 auch sagen: "Schuld an all dem Zeug ist wieder mal eine Frau!" *g*
Martin R. 19.5.05 01:23