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The Woodsman

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The Woodsman
Kevin Bacon, Hannah Pikes
USA 2004 - Regie: Nicole Kassell - Darsteller: Kevin Bacon, Kyra Sedgwick, Mos Def, Benjamin Bratt, David Alan Grier, Eve, Michael Shannon, Hannah Pilkes, Carlos Leon, Kevin Rice, Jessica Nagle, Joey Hazinsky - FSK: ab 12 - Länge: 87 min. - Start: 5.5.2005
Beschreibung

Nach zwölf Jahren Gefängnis wird Walter (Kevin Bacon), verurteilt wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger, in eine Welt entlassen, die er kaum noch kennt und die ihn nicht kennen will. Walter versucht ein normales, unauffälliges Leben zu führen. Er zieht in ein kleines Apartment und findet einen Job im Sägewerk. Doch seine Umwelt begegnet ihm mit Misstrauen, Ablehnung und Hass.

Allein seine Arbeitskollegin Vicki (Kyra Sedgwick) versucht ihn nicht nach dem zu beurteilen, was er vor Jahren getan hat. Zwischen den beiden könnte eine Liebe entstehen, aber Walter lebt in ständiger Angst vor Repressalien, vor allem aber der Angst vor seinen eigenen Impulsen und Gefühlen, die durch die Bekanntschaft mit einem jungen Mädchen wieder auszubrechen drohen.

Mit Glanzleistungen in Filmen wie JFK - TATORT DALLAS, EINE FRAGE DER EHRE, SLEEPERS, LEBENSLANG IN ALCATRAZ und Clint Eastwoods mehrfach Oscar-nominierten Meisterwerk MYSTIC RIVER konnte Kevin Bacon wiederholt beweisen, dass er mehr ist, als das hübsche Gesicht, zu dem ihn Hollywood nach dem Welterfolg von Herbert Ross’ Musikfilm FOOTLOOSE machen wollte. Als Psychopath oder Polizist, Elitesoldat oder Astronaut überzeugte der 46-jährige Darsteller durch ungekünstelte Portraits von Menschen abseits simpler Kategorisierungen wie Gut und Böse.

Mit THE WOODSMAN hat sich Kevin Bacon einer beeindruckenden schauspielerischen Anforderung gestellt: als verurteilter Sexualstraftäter Walter, der nach 12 Jahren Haft in die Gesellschaft entlassen wird, gewährt Bacon Einblicke in die zwiespältige Psyche eines Menschen, der sich nun in einem weitaus größeren Gefängnis wieder findet. Als neues Mitglied einer Gesellschaft, die seine Existenz am liebsten leugnen würde, lebt Walter in ständiger Angst vor Repressalien – vor allem aber mit der Angst vor seinen eigenen Gefühlen.

Unterstützt von einem herausragenden Schauspielerensemble und MONSTER’S BALL-Produzent Lee Daniels schuf Erstlingsregisseurin Nicole Kassell einen kompromisslosen, sensiblen und mutigen Film. Adaptiert nach dem gleichnamigen Theaterstück von Steven Fechter, wagt es Nicole Kassell hinter der Kriminalstatistik und dem Krankheitsbild eines Sexualtäters ein menschliches Wesen zu zeigen – einen Täter, der zugleich auch Opfer seiner selbst ist.
Text & Foto: Tobis