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Brokeback Mountain

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Gay West Lothar 1.3.06 11:44

Der Film beginnt slow. Präsentiert Landschaftsaufnahmen. Die beiden Männer lernen sich als Schafhirten kennen. Das erste Wort ist "Scheisse". Dann sagt der Arbeitgeber "Los, jetzt schiebt eure mickrigen Ärsche mal hierher". Unglücklich auch die Analogie zum Klischee vom einsamen Schafhirten, der, naja...
Es kommt zu Situationen, wo sie einander helfen und wo es nachts so kalt wird, dass man zusammenrückt. Die Szene, die dann kommt bedarf eigentlich der psychologischen Erläuterung, nicht im Sinne einer Rechtfertigung, sondern es passt nicht zu den Figuren, die auch danach noch (wie eine Figur in ANGELS IN AMERICA) sagen "Ich bin nicht schwul".

Der weitere Verlauf ist gelungener, weil filmisch plausibler. Sie leben getrennte Leben. Nur selten bietet sich ihnen die Möglichkeit, einander zu treffen.

Eine Ehefrau wird permanent belogen. Ich hatte aber den Eindruck, dass der Film sie fast lächerlich macht in ihrem Bemühen, Ehrlichkeit zu fordern und eine Ehe zu leben, als müßte sie doch längst wissen, was der Zuschauer schon weiß. Das ist in der Inszenierung Frauenfeindlichkeit drin.

Die Zuneigung der Männer ist gut dargestellt, die Tiefe der Emotionen, auch das gesellschaftliche Klima, in dem sie sich in den 60er Jahren bewegen mußten.
Das Ende ist sehr stark, die Musik in ihrer Einfachheit auch. Hinterläßt einen enormen Eindruck!

Lothar 1.3.06 11:44