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Das Omen

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gepflegte Langeweile nienna 7.6.06 23:07

Der Remakewahn verkürzt seine Zeitspannen: knapp 20 Jahre hat das Original von "Das Omen" auf dem Buckel, und schon fühlt sich einer berufen, dem Klassiker mit einer Neuauflage zu huldigen.
Und das behäbige Erzähltempo kann auch die Zweitverfilmung des Stoffes nicht abschütteln, auch wenn das neue Ensemble sich augenscheinlich besser in die Rollen einzufinden vermag; allen voran Mia Farrow, deren maskenhaftes Gesicht mit dem Fortschreiten der Geschichte von der Beleuchtung immer mehr Richtung Dämonie und Durchtriebenheit gedeutet wird.

Auch das elterliche Paar, das ganz unterschiedlich mit der nach und nach unverdrängbaren Wahrheit umgeht, ist glücklich besetzt; der kleine Damien ist in seinem Spiel eine reizvoll undurchsichtige Mischung von Satansbraten und gerade noch genug Kind, um den Abrahamsgang des Vaters ins seiner Drastik zu unterstreichen.

Aber es geht einfach recht schleppend dahin über die 110 Minuten, zu schleppend; und das Remake enthüllt die Schwächen des Originals, das eigenartigerweise Kultstatus genießt - eine lustlos-lineare Storsline, konservative Dramaturgie. Die zahlenmystischen Interpretationen und die Einflechtung aktueller weltpolitischer Ereignisse erscheint durchwegs peinlich bis amüsant. In der EU erhebt sich das römische Imperium? Tststs...

nienna 7.6.06 23:07