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Déjà Vu - Wettlauf gegen die Zeit

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Genial Vincent_Hanna 28.12.06 23:55

Mit "Déjà Vu" kommt Tony Scott zwar nicht an die Einzigartigkeit seiner beiden vorigen umstrittenen Filme "Domino" und "Man on Fire" heran, dennoch schafft er einen sozusagen „gehobenen“ Popcorn-Film. Obwohl der Streifen in erster Linie extrem unterhaltend und spannend ist, gibt es auch durchaus nachdenklich machende Töne. "Déjà Vu" wirkt oft wie eine verschärfte Form von "Der Staatsfeind Nr.1" in Hinsicht auf die ausgefeilte, grenzenlose Technik des Überwachungsstaates, auch wenn er in dramaturgischer Hinsicht vielleicht nicht ganz so packend ist wie die letzte Scott/Bruckheimer Kooperation. Die Action hält sich hier aber überraschend eher in Grenzen und auch sonst inszeniert Scott den Film visuell um Längen subtiler als seine letzten Filme. Ihm gelingen trotzdem sehr aufregende Sequenzen und erstaunlicherweise verliert der Zuschauer nie wirklich das Interesse an dem komplexen Plot. Die Story ist aber trotzdem nicht zu kompliziert, sodass man nie den roten Faden verliert. Ein großer Trumpf des Films ist zweifelsohne das starke Ensemble, vor allem der wie immer ungemein charismatische Denzel Washington. Doch sein Auftritt wird fast schon von „Scene-Stealer“ Jim Caviezel übertroffen, der einen tollen, fast schon beängstigenden Bösewicht gibt. Newcomerin Paula Patton liefert hier eine ebenso starke Vorstellung, sie wirkt ungeheuer frisch und strahlt mit ihrer Aura regelrecht von der Leinwand. Trotz des Science-Fiction angehauchten Inhalts wirkt "Déjà Vu" glaubwürdig, da die ganze Story in gewisser Weise unbemüht wirkt und sich scheinbar mühelos in die reale Welt einfügt. Regisseur Scott umgeht die Gefahr, den Film unfreiwillig komisch und unplausibel wirken zu lassen, somit mit Bravour. Die Handlungskurve bleibt weitestgehend unvorhersehbar, das Ende ist sogar richtig schön geworden ohne kitschig zu wirken, da es einfach zum Film passt und ihn wundervoll abschließt. Das ist schon bemerkenswert, denn viele ähnliche Filme, die heute produziert werden, vergeben eine gute Ausgangsidee mit einem mageren Ende. Doch auch die tolle Chemie zwischen Washington und Paula Patton gibt dem Schluss die notwendige Ernsthaftigkeit. Alles in allem eine sehr solide Leistung, ein ungewöhnlich komplexer Actionfilm, den man wohl gerne auch öfter sehen kann.

Vincent_Hanna 28.12.06 23:55