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Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter

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Versuch eines Ausgleiches. 23.12.06 11:45

Zugegeben, die Story wirkt an einigen Stellen etwas vorhersehbar, zumindest für den versierten Fantasyfan, denn es wird gelegentlich an schwirigen Stellen auf bewährte Fantasystrategien zurück gegriffen. Auch die Animation von Drache "Saphira" kann nicht immer überzeugen, zu glatt und eben wirkt das Schuppentier, und erinnert manchmal ein wenig an Plastik. Wieviel besser war dagegen, die viele Jahre ältere Animation des Drachen "Draco" in Dragonheart. Trotzdem, weiß Eragon zu unterhalten.

Die teilweise hochkarätige Schauspielerriege schlägt sich erwartungsgemäß sehr gut, vorallem der begnadete John Malkovich und Robert Carlyle setzen Maßstäbe. Ed Speleers als Eragon macht seine Sache gut, aber teilweise hätte man sich doch ein ausdrucksstärkeres Gesicht in der Rolle des Jungen gewünscht, auf dessen Schultern die Last der Welt ruht, als einen blondgelockten Jüngling. Hat denn niemand mal dran gedacht, Colin Farrell diese Rolle anzubieten?

Der Film enthält viel bewährten Fantasystoff, der so eigentlich garnicht floppen kann. Irgendwo zwischen Dragonheart und Herr der Ringe, schlängelt sich Eragon über letztendlich eigene Pfade und hat nur gelegentlich Kontakt mit den bewährten Grenzen des Genres, was aber letztendlich zu verschmerzen ist. Kleinere Handlungsschwächen (Wenn der große Drachenreiter mit seinem Drachen, eine tagelange Reise genau zwei Minuten schneller bewältigen kann, als ein alter Mann auf einem Pferd, dann halte ich die Drachen für gewaltig überschätzt. ^^ ) liegen im Rahmen des tolerierbaren.

Insgesamt ein unterhaltsamer Fantasystreifen voller großer Bilder, für Fans des jüngeren Fantasybombasts (HDR, Narnia), aber auch für die Anhänger bereits älterer Fantasymärchen (Merlin, Dragonheart), der keine Langeweile aufkommen lässt.

Wie verhält es sich jetzt aber mit der Umsetzung des Buches? Nun, das ist mir offengestanden scheißegal. Ich habe das Buch noch nicht gelesen, und welche Elemente der Geschichte nun fehlen oder nicht wortgetreu übernommen wurden, kann mir auch nicht die Laune verderben. Das einige enttäuschte Leser des Buches, sich hier dazu hinreißen lassen, dem Film 0 Punkte zu geben und ihm damit zu bescheinigen, dass die Bilderführung schlecht, die Story bodenlos, die Schauspieler mies und die Regie unterirdisch gewesen sei, ist schlichtweg fehl am Platz. An dieser Stelle sollte noch immer der Film auf dem Prüfstand stehen und nicht das Verhältnis von Buch zu Film. Zugegeben, HDR hat von mir auch 2 Sterne Abzug bekommen, dafür, dass er sich meilenweit von den Originalbüchern entfernt hat, aber einem Film auf dieser Basis 0 Punkte zu verleihen, ist schlicht eine Verfehlung des Themas.

Im Grunde wäre mir Eragon 7-8 Punkte wert. Der fairnishalber drück ich mir die letzten beiden auch noch aus der Tastatur und vergebe die Höchstnote.

Als Versuch eines Ausgleichs.

23.12.06 11:45