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Mord im Pfarrhaus

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etwas einfach Tuvok 9.9.06 23:23

Die Handlung:

Reverend WALTER GOODFELLOW (Rowan Atkinson) kann niemanden was zu Leide tun, er ist ein netter Vikar einer kleinen Kirche, er lebt in Little Wallop, das Dorf hat 57 Einwohner, ungefähr so viele wie eine Kuh am Bauernhof Fliegen im Hintern hat.

Er hat einen lästigen Nachbar mit einem lästig lautem Hund, er hat eine Frau GLORIA (Kristin Scott Thomas) die bald fremd geht, weil sie zu wenig Sex hat, und einfach unbefriedigt ist, obwohl Ihre wertvollen stumpfsinnigen Hausarbeiten sie doch befriedigen müssen, aber Sex auf der Waschmaschine alleine ist für sie nichts.

Dann gibt’s Tochter HOLLEY, die ist Nymphomanin, Sohn PETEY, der ist lästig und ein Trottelkind, und dann gibt’s noch die Haushälterin, GRACE HAWKINS (Maggie Smith) die vor 43 Jahren Ihren Ehemann getötet hat und nun vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen wurde, sie war geistig unzurechnungsfähig, Ihr Ex ging mit einer Blondine damals fremd, 1963, und nun ist sie auf Jobsuche, und keiner kennt sie.

Ja sie muss wohl einiges regeln, denn jeder in dem Haus ist irgendwie unzufrieden, und sie macht es mit Ruhe und ein bisschen Gewalt.

Meine Meinung und das übliche Bla Bla:

Endlich ein intelligenter lustiger Film, und noch dazu mit so einer herrlich süßen Maggie Smith, die ist einfach fantastisch. Viele Kritiken sind überzeugt dass dieser Film nicht so gut ist, ich fand ihn wirklich herzig und mir gefiel der nette ernste und doch lustig überzeugende und ironische Witz in England. Ein bisschen schwarzhumorig war der Film schon, und er war auch witzig, allerdings hat meiner Meinung nach der wirkliche Lachwitz gefehlt. Oft ist es ja so bei ausländischen Filmen, also Filme die nicht aus Bella Hollywood stammen, das sie gar nicht so lustig sind, weil nicht nur der herrliche Fäkalwitz fehlt, sondern vor allem berühmte ironische Darsteller die Blödsinn reden und witzig sind, und trotzdem kein Präsident von Amerika sind.

Nein, nicht dieser, denn Rowan Atkinson spielt meiner Meinung nach die Rolle sehr autark, ich hätte mich zwar gefreut wenn Mr. Bean etwas witziger gewesen wäre, aber so war es auch O.K., denn Rowan Atkinson hatte eine ernste Rolle als Priester, und war aber ein bisschen unfreiwillig intelligent komisch, und das nicht nur weil er ein paar Witze erzählte, sondern vor allem weil er eine Rolle hatte die für ihn total neu war.

Der Very British Film ist etwas schwarz vom Humor, allerdings nicht so wie ich es mir gewünscht habe, aber besser als der ähnliche Priesterfilm „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ der mir gar nicht gut gefallen hat. Der Film ist so ähnlich wie „Acht Frauen“ auf Englisch nur die gewisse Spannung fehlte, aber dafür war ein bisschen eine Mischung zwischen Agatha Christie und Margaret Rutherford Mrs. Marple.

Der Film wurde meiner Meinung nach so gedreht, das der Drehbuchautor seine Fähigkeit dafür genutzt hat, das die richtigen Dialoge zum richtigen Zeitpunkt gebracht wurden, das die Spannung nicht verraten wurde obwohl schon klar ist was passiert, und auch etwas wie es aus geht, aber der Film hat den Spagat zwischen Wissen und Ahnen gut geschafft, und obwohl ich schon nach der Hälfte wusste, wer wem am Gewissen hat, es war trotzdem spannend die Auflösung zu sehen, weil sei auch witzig war, und das ganze nicht übertrieben.

Was mich gestört hat, Rowan war ungefähr so fähig wie im Film „Johnny English“ also nicht perfekt, Maggie Smith als perfekte Haushälterin die mich an „Desperate Housewives“ erinnert hat viel zu wenige Auftritte und Dialoge gehabt, denn diese Grande Dame ist einfach herrlich und passt gut für Ihre Rolle.

Die Handlung hätte auch ein bisschen besser sein können, denn eine nymphomanische Tochter in einem Englischen Landsitz, wo Vater ein Priester ist und die Mutter zu wenig Sex hat und fremd geht, das erinnert mich an eine unwitzige Version von „American Beauty“ und war sicher schon da, und nichts neues. Außer der Golflehrer den Patrick Swayze wie eine Niete spielte, viel zu übertrieben und unlustig hat er den Amerikaner gemimt, der natürlich sexgierig ist und auch unehrlich wirkt, sonst wäre er kein Amerikaner.

Außerdem fehlt mir bei dem Film die Inspiration, gegen Kamera und Technik kann man nicht viel sagen, der Film ist wie eine Fortsetzung zu „Serial Mom“ von John Waters und könnte auch von dem Regisseur sein. Die 20 Millionen US $ Produktion oder so war eigentlich gar nicht erfolgreich auch nicht in England, und trotzdem hat mir der Film gut gefallen, bis auf einige wenige unwichtige Dinge wie Handlung, Dialoge und Logik. Wieso z.B. ist der Film so aufgebaut das gerade 43 Jahre nach dem Mord von Grace, die Geschichte weiter geht als sie frei ist, wieso nicht nach 42 Jahren und 99 Tagen?

Jedenfalls hat sich Rowan Atkinson über seine Rolle gefreut, der Film sollte ursprünglich in den USA spielen, und anfangs war auch keinem Geld da aber ein Rowan bringt jedes Geld rein das er braucht. Wieso gerade die Wahl von Lance dem Golflehrer auf Patrick Swayze gleich fiel, obwohl der Amerikaner ist, ist mir ein Rätsel. Sonst ist der Film eine nette unwichtige Familienunterhaltung die man sich gerne zu Hause auf DVD ansieht.

80 von 100

Tuvok 9.9.06 23:23