Sommer vorm Balkon
[ 
Realitätsnahe Kommödie mit Tiefgang McJ 15.1.06 23:35Kann man einen scharfen Blick auf die Realität werfen und gleichzeitig eine Kommödie draus machen? Kann man! Und das kann richtig, richtig lustig werden. Dresen hat es jedenfalls mit „Sommer vorm Balkon“ geschafft. Vom Anfang bis Ende hat der Film einen Ton, der ganz, ganz nah am ‚echten’ Leben dran ist und dabei aber immer auch das Witzige, Absurde, Menschliche in diesem Leben mit einfängt.
Die Geschichte, die erzählt wird, ist ziemlich gewöhnlich: zwei Freundinnen Ende 30, eine Altenpflegerin, eine alleinerziehende, arbeitslose Mutter, beide im selben Ost-Berliner Mietshaus wohnend. Eine lernt einen Mann kennen, den die andere eigentlich auch gerne hätte… aber das ist eigentlich alles gar nicht wichtig. Die Story selbst ist nämlich recht alltäglich – aber sehr gekonnt umgesetzt. Oft denkt man: ganz genau, so ist es. Das geht von den grossen Emotionen bis hin zu den Kleinigkeiten (auch bei uns wird es in der Dusche kalt, wenn man in der Küche den Wasserhahn aufdreht). So verschwindet dann immer mehr die filmische Distanz zwischen dem Zuschauer und dem Film. Man ‚versteht’ die Protagonisten, weil man gleiches ja genau so auch erlebt hat. Dass dies gelingt liegt auch an den tollen Hauptdarstellern. Besonders „Ronald“ ist einfach klasse: Harte Schale, weicher Kern und auch ein bischen ein weicher Keks.
Bewunderswert ist auch, wie Dresen diese ganze Realitätsnähe einfängt, ohne sie in dem Mittelpunkt zu rücken. Bei „Halbe Treppe“ schien mir das noch zu gewollt (wackelnde Handkamera usw.). Vielleicht musste Dresen erst noch die Doku „Herr Wichman von der CDU“ drehen, um zu sehen, dass auch genaues Beobachten seinen Reiz und Witz hat. Insofern ist „Sommer vorm Balkon“ vielleicht die Kombination aus beiden – und eine absolut sehenswerte. Weit weg von der „Lindenstrasse“ und sehr nah dran in Berlin. Da wo man in den Eckkneipen bei der Bestellung „Ein Bier“ noch gefragt wird: „Einen Cognac dazu?“
McJ 15.1.06 23:35
Die Geschichte, die erzählt wird, ist ziemlich gewöhnlich: zwei Freundinnen Ende 30, eine Altenpflegerin, eine alleinerziehende, arbeitslose Mutter, beide im selben Ost-Berliner Mietshaus wohnend. Eine lernt einen Mann kennen, den die andere eigentlich auch gerne hätte… aber das ist eigentlich alles gar nicht wichtig. Die Story selbst ist nämlich recht alltäglich – aber sehr gekonnt umgesetzt. Oft denkt man: ganz genau, so ist es. Das geht von den grossen Emotionen bis hin zu den Kleinigkeiten (auch bei uns wird es in der Dusche kalt, wenn man in der Küche den Wasserhahn aufdreht). So verschwindet dann immer mehr die filmische Distanz zwischen dem Zuschauer und dem Film. Man ‚versteht’ die Protagonisten, weil man gleiches ja genau so auch erlebt hat. Dass dies gelingt liegt auch an den tollen Hauptdarstellern. Besonders „Ronald“ ist einfach klasse: Harte Schale, weicher Kern und auch ein bischen ein weicher Keks.
Bewunderswert ist auch, wie Dresen diese ganze Realitätsnähe einfängt, ohne sie in dem Mittelpunkt zu rücken. Bei „Halbe Treppe“ schien mir das noch zu gewollt (wackelnde Handkamera usw.). Vielleicht musste Dresen erst noch die Doku „Herr Wichman von der CDU“ drehen, um zu sehen, dass auch genaues Beobachten seinen Reiz und Witz hat. Insofern ist „Sommer vorm Balkon“ vielleicht die Kombination aus beiden – und eine absolut sehenswerte. Weit weg von der „Lindenstrasse“ und sehr nah dran in Berlin. Da wo man in den Eckkneipen bei der Bestellung „Ein Bier“ noch gefragt wird: „Einen Cognac dazu?“
McJ 15.1.06 23:35