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The Making of

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The Making of
"The Making of"
Deutschland / Luxemburg 2005 - Regie: Viola Stephan - Darsteller: (Mitwirkende) Victor Kossakovsky, Andreas Öhler, Robert Frans van der Willigen - Prädikat: wertvoll - FSK: ohne Altersbeschränkung - Fassung: O.m.d.U. - Länge: 86 min. - Start: 23.11.2006
Beschreibung

In vielen Anläufen kreist die filmische Untersuchung um den Prozess der Wahrnehmung, um die - um unsere - Konstruktion der Wirklichkeit. Viele Experten geben Auskunft und gewähren Einblicke in ihre Arbeit. Neurobiologen, Neuroinformatiker, Neurophysiologen, Tierversuche und sogar ein semidokumentarisches "Selbstexperiment" der Filmemacher umreißen das weltallgroße und in seinem Funktionieren immer noch weithin unbekannte "Forschungsfeld Hirn".

All diese Arbeitsergebnisse, Arbeitshypothesen, Theorien, Erkenntnisse und Vermutungen werden jedoch nicht "enzyklopädisch" im Sinne eines Lehr- und Informationsfilms vermittelt. Oft sind sie das freie Material essayistischer Betrachtungen und Montagen, unverknüpfte Neuronen-Botschaften sozusagen, die in den Kinosaal eruptieren. Der zitternde Gang von Stabheuschrecken, Eulen mit Elektroden im Kopf, ein nach dem Zufallsprinzip gerührter Teig, ein Gemälde von Salvador Dalí, teilweise sehr eloquente Forscher-Philosophen, ein vielstimmiges Stimmenorchester versammelt der spielerisch strukturierte Essayfilm.

Die Wahrnehmung des Bewertungsausschusses entsprach so folgerichtig dem vom Film selbst artikulierten Wahrnehmungspostulat, das der Künstler Max Slevogt einst kurz und bündig formulierte: "Das Auge sieht nur, was es weiß." Der Gedächtnisanteil beim Sehen ist sehr hoch, wir Menschen ersetzen quasi die Abbilder durch eine Fiktion. Jeder sieht etwas anderes, etwas eigenes, obwohl es für alle die gleichen Bilder sind.
Text: Filmbewertungsstelle, Foto & Verleih: Freunde der Deutschen Kinemathek