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Tristan & Isolde

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suuuuuuuuuuuuuper Tuvok 4.6.06 21:09

Die Story im Kurzen:

TRISTAN ist noch Jung als seine Eltern von den rivalisierenden Iren getötet werden, er überlebt und König MARKE (Rufus Sewell) nimmt ihn mit sich zu seiner Schwester. Die Stämme Englands sind zu dieser Zeit im 6. Jahrhundert noch nicht geeinigt, und der König von Irland versucht die ganze Zeit die Insel für sich zu gewinnen. Seit die Römer nicht mehr sind ist Chaos Britannien, niemand ist mehr vereint.

Als TRISTAN vermeintlich für tot gehalten wird, und in Irland von ISOLDE gefunden wird, deren Mutter auch gestorben ist, wissen die beiden nicht, das sie eigentlich hätten Rivalen sein sollen, und sie verlieben sich ineinander die Liebe ist so stark, das sie sogar dazu führt, das ISOLDE Ihren Mann, König MARKE betrügt, der sie auch innig liebt.

Hintergrund zur Story:

Der Hintergrund ist ja immer interessant, auch hier. Im Mittelalter in Europa hat man sich diese Geschichte erzählt, wie damals auch die Artus Sage. Nur war die Original Story anders. Tristan war ein Kämpfer, er hat einen König, Marc, dem hat er die Tochter vom Irischen König, Isolde, vorstellen sollen, wie hier im Film, als Frau. Auch wie hier im Film. Marc war Herrscher von Cornwall, auch wie hier im Film. Die 2 fahren mit dem Boot rüber, und da passiert es, der Liebestrank den Isolde mit hat, der sollte Marc und Ihr gehören, oder hat den wer anderer für sie mit, keine Ahnung, den sauft Isolde und Tristan, und die Liebe ist auf einmal da, nicht wie im Film, Er gewinnt sie eigentlich ja im Film auf einem Turnier, im Irland, und soll sie für König Marke begleiten, der soll sie ja heiraten, und er landet ja in Irland und war ja verletzt, eigentlich fast tot.

Nicht wie im Film passiert das, aber das mit Ehebruch und Liebe ist auch hier in Echt in der alten Sage da gewesen, und ja Tristan wird verraten, er stirbt und Isolde dann auch, aus Kummer, nicht wie im Film. Die Sage geht übrigens auf den Fund einer Stele in Cornwall zurück, das war im 6. Jahrhundert, da stand drauf DRVSTANVS, und noch einiges, und daraus wurde dann die Sage, die der berühmte Chretien de Troyers im 12. Jahrhundert aufschrieb, der Typ der die Versromane erfand und Wolfram von Eschenbach beeinflusste, er war Franzose, und Wolfram hat die Story von Parzival auf Deutsch geschrieben mit seinen eigenen Zusatzerfindungen.

Leider gibt es nur Fragmente zu der Story, und ein gewisser Thomas von England hat dann den Rest dazu gedichtet, ein gewisser Eilhart von Oberg hat das ganze bearbeitet, Gottfried von Strassburg hat ein Epos daraus gemacht, und Richard Wagner hat das ganze zur Oper gemacht, aus dem kennt man ja die Story, aus der Oper Version, wenn man klug und gebildet ist.

Der Regisseur Kevin Reynolds hat für die erfahrenen Stunts Nick Powell engagiert, der bei „Braveheart“ schon so super Arbeit geleistet hat. Und er war auch dafür verantwortlich das als Ex Lover von Isolde, der dann starb, einen Stuntman einsetzte, der bei „Gladiator“ dabei war, 2 Meter groß, 2 Meter breit.

Gedreht wurde nach dem Suchen in Frankreich, Schottland, und Rumänien, an der Westküste von Irland, einer herrlichen urigen Gegend, wo noch so alles aussieht wie im Jahre 500 irgendwas. Und auf einer Insel im Westen von Irland wurde das Irische Schloss errichtet, Dunluce Castle, das sah herrlich originell aus. Die Innen Drehs waren in Prag. Warum die 80 Millionen US $ Produktion nur 14 Millionen US $ an den Kinokassen in Amerika einspielte ist mir ein Rätsel.

Meine Meinung:

Was macht den Film so gut? Ich finde ihn übrigens als einer der besten die ich je dieses Jahr gesehen habe. Meine Freundin auch, und es ist ein perfekter Kuschel und Brustwarzeneinstellfilm. Also er dauert 122 Minuten, er hat einen wundervollen Tristan von Aragon, gespielt von James Franco, er hat eine recht gut passende und für die damalige Zeit sehr hübsch aussehende Isolde, ein sehr gut spielender Rufus Sewell, der Lord Marke verkörpert, die Gegend, die Landschaft, die Aufnahmen, einfach herrlich, die Kampfszenen so ähnlich wie „Braveheart“ aber nicht so gut und nicht so viele, die Geschichte so intensiv wie die alte Zefirelli Verfilmung von „Romeo und Julia“, die Gegend ungefähr so mit den Darstellern wie bei „Prinz Eisenherz“, auch eine sehr gute Verfilmung, die Story rund um Familienbande und Verantwortung, Gefahr und Verrat wie bei „König Artus“ und zwar die Neufassung, in einigen Szenen die Story mit der Zofe erinnert mich an die Ernsten Untertöne von „Der Hofnarr“ mit Danny Kaye, ein Film der meiner Meinung nach auch auf ein Remake schon wartet, und die beste Persiflage aller Rittefilme ist, die ich je sah. Dann hat der Film noch Ähnlichkeit mit dem herrlichen unvergesslichen „Ivanhoe – der schwarze Ritter“ der auch ein Remake erfahren sollte mit den heutigen Mitteln der Technik.

Ich kenne 5 Opernverfilmungen, 2 Filme über die Story, was noch sonst verfilmt worden ist, weiß ich nicht, jedenfalls wandert diese Verfilmung tief in das Herz eines jeden Menschen der zur Liebe fähig ist. Dabei ist ja das besondere an dem Film das nicht zu sehr Schmalz zwischen den 2 Liebenden vergeudet wurde, sondern auch mehr auf das Leben, die Kämpfe, die Vorgeschichten. Was meiner Meinung natürlich zu kurz kam, denn von den Geschichten rund um Tristan und Isolde erfuhr man nur das deren beide Eltern im Kampf gestorben sind, das sie aufgewachsen sind, und 9 Jahre später nach dem Prolog, sind die 2 ungefähr so erwachsen wie Mitt Dreißiger.

James Franco spielt ja den ca. 22 jährigen TRISTAN, in Wirklichkeit ist James 1978 geboren, 1,80 M groß und als Freund von Spiderman – Peter Parker bekannt, und Sophia Myles die ISOLDE spielt, ist 1980 in England geboren und aus „Underworld“ bekannt, als blonde Mistzicke.

Sewell als MARKE hat die meiste Erfahrung, ich kenne ihn noch aus „Helena von Troja“ und er hat in seinem seit 1967 bestehenden Leben in 34 Filmen bisher gespielt, 2 sind noch in Produktion, und meiner Meinung nach hätte kein anderer so gut für die Rolle gepasst. Er hat einfach so ein herrliches altertümliches verschmitztes wildes Aussehen, und dieses Mal ist es gut das er den Guten spielt, voller Güte, doch bemerkt habe ich nicht viel davon, ich hätte gerne mehr von ihm gesehen, mehr davon wie er 9 Jahre TRISTAN aufgezogen hat, nachdem auf der Burg alle umgekommen sind, und auch hätte ich mehr von seiner Schwester gesehen, Ich glaube die hieß EDYTH.

Auch war etwas zu wenig von der ganzen Umgebung vom irischen Mistvieh zu sehen, König DONCHADH, eine gute Darstellung des Schauspielers, nur hat man zu wenig gesehen, der Schauspieler hat sich meiner Meinung nach viel zu wenig auf die Rolle einstellen können, und ich hätte ihn lieber gerne gesehen wie er in seiner Herrlichen Kleidung in Irland herrscht, regiert, wie er ISOLDE aufzieht, deren Mutter ja starb als sie noch ein Kind mit 8 oder 9 Jahren war.

Auch hätte ich gerne mehr Kämpfe gesehen. Am Anfang war ja ISOLDE auf Wunsch vom Vater mit MORHOLT, einer Art Schlächter verlobt gewesen, Vater wollte es so, er ist der König, Tochter hat zu gehorchen, auch wenn sie mit Kammerzofe BRAGNAE einen TRISTAN auf der Irische Küste entdeckt, ihn gesund pflegt, da er Kugelgift im Körper hat und sich in ihn verliebt. Denn damals war noch die Zeit so herrlich, Mann sagt, Frau springt und fragt wie hoch, ja das ist noch nicht lange her …… (Ohrfeige von meiner Alten).

So zurück zum Eigentlichen, Ich hätte gerne mehr von Irland gesehen, und mir hätte es nicht leid getan, wenn diese herrliche Geschichte 3 Stunden gedauert hätte. Ich finde das es eine sehr gute Verfilmung ist mit nicht übel agierenden aber nicht Oscarreifen Darstellern, herrlicher Landschaft und allem was dazu gehört um einen schönen Abend voll Liebe, Leid und Kampf durchzustehen.

95 von 100

Tuvok 4.6.06 21:09