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Der Bruch [WA]

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Der Bruch
Götz George, Jens-Uwe Bogadtke
DDR 1988 - Regie: Frank Beyer - Darsteller: Götz George, Rolf Hoppe, Otto Sander, Ulrike Krumbiegel, Jens-Uwe Bogadtke, Volker Ranisch, Thomas Rudnick, Gerhard Hähndel, Hermann Beyer, Reiner Heise, Jürgen Walter - FSK: ab 12 - Länge: 119 min. - Start: 8.11.2007
Beschreibung

Während Bubi und Julian beide an eine Zukunft mit Tina glauben wollen, verlassen sich Walter Graf (Götz George), Bruno Markward (Rolf Hoppe) und Erwin Lubowitz (Otto Sander) lieber auf das sichere Einkommen, das im Herzen von Banktresoren schlummert.
Augenzeugen werden dem eher stümperhaft statt ausgeklügelten Coup und seinen Ausführenden schließlich zum Verhängnis. Eine recht lange Zeit kann Vollprofi Bruno ("Arbeit lohnt sich selten - Tätigkeit immer!") die Polizei und ihre Zeugen noch nasführen. Doch schließlich stellt ihn der Fund eines Polizeilehrlings, der selbst noch nicht richtig trocken hinter den Ohren ist.

Verhängnisvoll wirken sich außerdem die eifersüchtigen Frauen aus, die immer da auftauchen wo "Der Graf" die Szene beherrscht. Auch seine Festnahme wird zu einem Akt der Ironie: Der Kommissar landet bäuchlings auf dem blanken Hinterteil von Walter Graf. Dabei hatte die sinnliche Nachtclubsängerin, die dem Graf ihr volles Vertrauen schenkte und so zu einem der vielen Mitwisser wurde, die ganze Sache hilfreich befördert. Schade nur, dass viel zu schnell bekannt wird, dass die Schöne ("Ich war die heißeste Nummer im Lokal - und doch das kälteste Blond im ganzen Saal") eigentlich Herr Müller heißt und genau dies auch ist.

Auf die Verwunderung der Polizei, die Lubowitz längst "über alle Berge“ wähnte, schnarrt dieser unverwechselbar: "Was soll ich da - ich bin Berliner." Doch mit dem letzten der drei Ganoven, der dingfest gemacht wird, sind noch längst nicht alle Gauner geschnappt …

Ein köstlicher Plot, detailgenau und witzig selbst in kleinen Randgeschichten erzählt, mit großartigen Schauspielern und meisterhaft inszeniert, ist DER BRUCH ein Kinoklassiker, eine Kriminalkomödie, die sogar die Kernfragen unserer deutschen Existenz beantwortet: "Wie verhält sich der Marxismus eigentlich zum deutschen Weihnachtslied? - Abwartend."
Text & Foto: Progress / Waltraut Pathenheimer