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Der Baader Meinhof Komplex

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Da steht er nun vor uns. Gestatten Norman Tust 26.9.08 12:06
Da steht er nun vor uns. Gestatten Madserk 29.9.08 11:11

Da steht er nun vor uns. Gestatten Andreas Baader. Germany´s next Top-Terrorist. Er kommt einfach die Türe herein. Aber woher ist er gekommen? Auf der Straße liegt sie nun vor uns. Good-Bye Petra Schelm. Das erste RAF-Todesopfer. Durch eine Kugel unter dem Auge getroffen. Aber welche Motive hatte sie für die RAF in den Untergrund und bewaffneten Kampf zu ziehen? Und welcher Mensch versteckt sich hinter dem Hungerstreikenden Holger Meins? Welcher hinter dem vierten Stammheimhäftling Jan-Carl Raspe? Wer waren die Opfer der RAF? Wer die Jäger? Ja mit welchen Menschen haben wir es eigentlich im gesamten Film zu tun?

Das kann Uli Edels Werk "Der Baader Meinhof Komplex", welches nach dem Buch von Stefan Aust entstanden ist, nicht beanworten. Zu Schwer liegt die Bürde alle wesentlichen Ereignisse der Jahre 1967-1977 in Bezug auf die RAF darstellen zu müssen. Deshalb wird in chronologischer Reihenfolge viel geschossen und viel gebombt, während das Warum immer mehr in den Hintergrund drifet.

Stark wird der Film durch die schauspielerischen Leistungen von Johanna Wokalek (als Gudrun Ensslin), sowie Stipe Erceg (als Holger Meins) und Sebastian Blomberg (als Rudi Dutschke) in Nebenrollen. Weiter positiv ist zu erachten, dass der Film Einblicke in die surrealen Haft- sowie Prozessbedingungen in Stammheim liefert.

Als Spielfilm und Diskussionsgrundlage ist dieser daher mit 10 Punkten zu bewerten, wer mehr über die Persönlichkeiten der Opfer und Menschen in der RAF erfahren möchte, sollte lieber auf die Literatur (Stefan Aust Werk ist definitiv tiefgründiger) bzw. den wunderbaren Dokumentarfilm Black Box BRD zurückgreifen. Denn hierbei fällt Uli Edels Werk mit 0 Punkten glatt durch.

Norman Tust 26.9.08 12:06