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I'm not there

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I can see through your masks - ? AK 15.3.08 17:23

Todd Haynes kann szenenweise erzählen was er will, kann es vermeiden Musikgeschichtliches oder Biografisches festzuklopfen: Kann Dylan drehen und wenden wie er will: als Quintessenz ist er natürlich doch da.

Durchgängig wird Dylan-Allgemeinwissen überzeichnet, lose verkoppelt, werden Haken geschlagen - am Ende scheint doch eine Deutung nahzuliegen. Zugespitzt in meiner Lieblingsszene mit Cate Blanchet: "Everbody knows I'm not a folksinger", dann zaubert sie dieses Lächeln, und einen Schnitt später wird der Faschisten-Killer ausgepackt - von einem ansonsten orientierungslosen Richard Gere. Der wacht ständig irgendwo auf, und verhält sich, als wüsste er nie genau, wo er gerade ist. Natürlich kauft man ihm das so wenig ab wie Woody seine Lebensgeschichte: Eigentlich könnte man den Film jetzt erneut gucken. Woodys Flunkereien würden noch charmanter, Rimbauds lakonische Einzeiler noch weiser, der Macho noch unwiderstehlicher, der Christ noch mitteilungsbedürftiger, die coole Cate noch verletzlicher und der Outlaw noch rechtschaffender...

Zur musikalischen Präsenz von Dylan: Neben Live- und Playback-Darbietungen von Dylan-Coverern finden sich nicht wenige Dylan-Originale. Mein Lieblings-Original im Film-Hintergrund: "Man In The Long Black Coat".

Mein Lieblings-Cover kommt schon am Anfang: Richie Havens und Marcus Carl Franklin mit "Tombstone Blues".

AK 15.3.08 17:23