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Krabat

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Geschickte Buchumsetzung Spoiler! Madserk 17.10.08 21:34

Marco Kreuzpaintner begab sich mit der Umsetzung von Krabat auf sehr dünnes Eis. Preußlers Buch ist nicht nur ein überaus beliebter Klassiker sondern auch für eine Filmumsetzung denkbar ungeeignet. 3 Jahre Geschichte, Traumsequenzen, Rückblicke, Nebenfiguren und Seitenlinien der Geschichte machen die Umsetzung zu einem Film sehr schwer.

Entsprechend tiefgreifend sind dann auch die Änderungen im Vergleich Buch zu Film. 1 Lehrjahr entfällt, Michal darf weiterleben, Lyschko bekam eine Saulus/Paulus Wandlung spendiert und Tondas Geschichte wird aus der Vergangenheit in die Gegenwart gebracht, um nur die wichtigsten zu nennen.

Überraschenderweise gelingt es den Drehbuchschreibern Kreuzpaintner und Gutmann ausgesprochen gut die Klippen der Vorlage zu umschiffen und eine flüssige Geschichte zu schreiben, ohne dass der grundsätzliche Plot von Preußlers Buch verloren ginge. Alle Änderungen tragen zur Qualität des Filmes bei. Preußler selbst schrieb an die Produzenten über den Film: „Froh bin ich,... dass ich in ihrem Film meinen Krabat wiedererkennen kann. Marco Kreuzpaintner hat tatsächlich das Kunststück fertig gebracht sowohl dem Medium Film als auch meinem Buch gerecht zu werden. Es ist ein höchst anspruchsvolles, in sich stimmiges Ganzes entstanden.“

Der Film erinnert in seiner Atmosphäre an ein düsteres, erwachsenes Märchen. Dazu tragen vor allem die großartigen Bilder bei, aber auch die blendene Besetzung. Es war die richtige Entscheidung hier eher unverbrauchte Gesichter zu verwenden und nicht auf die Bleibtreus, Fürmanns und Schweigers zurück zu greifen. So wird es einfacher den Schauspielern die doch recht große Zahl an Haupt- und wichtigen Nebenfiguren abzunehmen.

Ein gelungener Film mit toller Atmosphäre an dem nicht nur Jugendliche Gefallen finden dürften.

Madserk 17.10.08 21:34