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RR

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RR
"RR"
USA 2007 - Regie: James Benning - Darsteller: Dokumentation - Länge: 111 min. - Start: 12.6.2008
Beschreibung

Der Film besteht aus dreiundvierzig Aufnahmen unterschiedlicher Güterzüge in den USA. Die Länge der einzelnen Einstellungen richtet sich nach der Zeit, die der jeweilige Zug benötigt, um das Filmbild zu durchqueren. Benning inszeniert überwältigende Landschaftspanoramen und spielt in jeder fixen Einstellung mit visuellen Reizen, die durch den permanenten Wechsel zwischen Enthüllung und Kaschierung des Raums hervorgerufen werden. Die Landschaft scheint überwiegend als Hintergrund für Bennings lebenslange Leidenschaft für die Eisenbahn zu dienen.

Auch in diesem Film gelingt es ihm, die Bilder des Films mit der geografischen, sozialen und politischen Geschichte in Verbindung zu bringen. Sechs Tonfragmente, die aus der Umgebung der Einstellung zu stammen scheinen, ziehen sich durch den Film: Ein Mormonenchor singt "The Battle Hymn of the Republic", man hört die Übertragung eines Baseballspiels von 1992 zusammen mit einem Coca-Cola-Werbejingle (gesungen von Karen Carpenter) aus dem Jahr 1970, Gregory Peck liest aus der Offenbarung des Johannes, Woody Guthrie singt "This Land is Your Land", es folgt Eisenhowers Abschiedsrede aus dem Jahre 1961, in der er vor dem Schulterschluss zwischen Militär und Industrie warnt, und zum Schluss hört man "Fuck tha Police" der Hip-Hop-Band N.W.A.

Aus: Barbara Pichler, Claudia Slanar (Hrsg.): James Benning. FilmmuseumSynemaPublikationen, Vol. 6. SYNEMA-Publikationen (Wien) 2007.
Text & Foto: Freunde der Deutschen Kinemathek