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Das Massaker von Katyn

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Das Massaker von Katyn
Ostaszewska, Zmijewski
Polen 2007 - Originaltitel: Katyn - Regie: Andrzej Wajda - Darsteller: Maja Ostaszewska, Artur Zmijewski, Andrzej Chyra, Jan Englert, Danuta Stenka, Pawel Malaszynski, Magdalena Cielecka, Joachim Paul Assböck - FSK: ab 16 - Länge: 121 min. - Start: 17.9.2009
Beschreibung

September 1939. Polen wird von Deutschland aus dem Westen und Russland aus dem Osten zerrieben. Tausende sind auf der Flucht, die Krakauer Uni wird geschlossen, Professoren werden nach Sachsenhausen deportiert. Die Rote Armee und der Geheimdienst NKWD treiben polnische Offiziere zusammen und schicken sie in Arbeitslager.

Anna (Maja Ostaszewska) hat mehrere hundert Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt, um nach ihrem Mann zu suchen, dem Offizier Andrzej (Artur Zmijewski). Tatsächlich findet sie ihn, kurz vor seinem Abtransport in ein Lager. Sie sehen sich nie wieder: Andrzej zählt zu den mehr als 22.000 Polen, die im April 1940 in den Wäldern von Katyn ermordet und in Massengräbern verscharrt werden.

Nach dem Krieg kämpfen Anna und andere Witwen verzweifelt um das Andenken ihrer Männer - und werden deshalb von der russischen Führung verfolgt, die den Nazis das Massaker von Katyn in die Schuhe schieben will. Über vier Jahrzehnte wurde die Wahrheit über das Massaker von Katyn verschwiegen. Mehr als 22.000 polnische Offiziere, Polizisten und Intellektuelle waren 1940 in dem von Josef Stalin befohlenen Massaker durch den sowjetischen Geheimdienst und die Rote Armee hingerichtet und in Massengräbern verscharrt worden. Anschließend wurde das Verbrechen von der russischen Propaganda den Deutschen angelastet und die Wahrheit brutal unterdrückt.

Der legendäre polnische Meisterregisseur Andrzej Wajda, dessen Vater zu den Opfern zählte, nahm sich jetzt dieses lange tabuisierten Themas an. Das Ergebnis ist ein erschütternder und meisterlicher Film: Wajda inszenierte die Geschichte um die entsetzliche Tragödie als bewegendes Drama, vorrangig aus der Perspektive der Hinterbliebenen, die vergeblich auf Informationen zum Schicksal der vermissten Männer, Söhne und Väter warteten. Das Werk des Oscar-Preisträgers ist ein bewegender und kraftvoller Film, ein prägendes Nationalepos, das lange nachwirkt.
Text & Foto: pandastorm