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Der fremde Sohn

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Typisch Eastwood eben... PISI 8.2.09 20:57

Schwere Zeiten in den 20er und 30er Jahren in Amerika. Die Frauen werden allenfalls als Mütterchen gesehen und als Individuen kaum wahrgenommen. In dieser frauenfeindlichen Gesellschaft, trotzt eine Frau allen Anfeindungen und kämpft um ihr Recht und das Leben ihres Sohnes. Alle Fans von Clint Eastwood dürften froh sein, dass er und nicht Ron Howard, der ursprünglich dafür vorgesehen war, die Regie bei Der fremde Sohn übernommen hat. Von der ersten Minute drückt Eastwood dem Drama seinen Stempel auf und trifft wie immer genau ins Epizentrum der Gefühle.

Unverwechselbar wie er seine Charaktere leiden lässt. Eine Frau, die einen fremden Jungen präsentiert bekommt und ihn bemuttern soll. Wie ist das mit mütterlichen Gefühlen in Einklang zu bringen, wenn diese immer noch krank vor Sorge um den richtigen Sohn sind? Richtig - gar nicht! Angelina Jolie hatte alles an ihrer Qualität als Schauspielerin auszukramen, um diesem Bild gerecht zu werden. Und sie hat es geschafft.

Was emotionale Inszenierungen angeht, hat Clint Eastwood momentan die Nase vorn. Durch seine unverwechselbar melancholische Musik und seine Erzählweise schafft er es, den Film immer intensiver werden zu lassen. Und wenn man denkt, der Film müsse eigentlich vorbei sein, kommen überraschenderweise noch einmal 30 Minuten, die alles beinhalten - von Spannung, über Hoffnung, bis zu Frustration und endlosen Kampfeswillen. Großes Lob auch an John Malkovich und Jeffrey Donovan, die fantastische Arbeit geliefert haben. Genauso wie die Crew, die ein sehr ansehnliches Los Angeles der 20er und 30er Jahre geschaffen haben.

PISI (Homepage) 8.2.09 20:57