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Das ganze Leben liegt vor Dir

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Das ganze Leben liegt vor Dir
Isabella Ragonese als Marta
Italien 2008 - Originaltitel: Tutta la vita davanti - Regie: Paolo Virzì - Darsteller: Isabella Ragonese, Micaela Ramazzotti, Sabrina Ferilli, Valerio Mastandrea, Elio Germano, Massimo Ghini, Mary Cipolla, Giulia Salerno, Tatiana Farnese - FSK: ab 12 - Länge: 117 min. - Start: 18.3.2010
Beschreibung

Marta (Isabella Ragonese) hat ihr Philosophiestudium cum laude abgeschlossen und macht sich enthusiastisch auf die Suche nach einem Job. Sie hat, wie ihre Mutter sagt, ihr ganzes Leben noch vor sich. Doch bald muss sie enttäuscht feststellen, dass die Welt nicht auf sie gewartet hat.

Durch Zufall lernt sie das kleine Mädchen Lara kennen, die gemeinsam mit ihrer Mutter Sonia (Micaela Ramazzotti) einen Babysitter sucht. Marta sind die beiden sofort sympathisch, und so werden die drei ein Team. Während Sonia in einem Callcenter jobbt, erzählt Marta der kleinen Lara Platons Höhlengleichnis als Gute-Nacht-Geschichte.

Als ein Job in der Tagesschicht des Callcenters frei wird, greift Marta beherzt zu. Auch wenn die morgendlichen Motivationsgesänge Marta zu Anfang irritieren, so stellt sie doch fest, dass diese seltsame Welt durchaus ihren Reiz hat. Besonders weil sie feststellt, dass sie im Umgang mit Menschen Talent hat. Doch diese Welt hat andere Regeln: Hier sind eher Kenntnisse zu "Big-Brother" gefragt als philosophische Spitzfindigkeiten.

Marta lernt ein anderes Land kennen, das Italien, in dem man auch im Callcenter mit Headset immer schön und glücklich sein muss. Das Italien, in dem die Manipulation anderer das wichtigste Werkzeug für Erfolg darstellt, und in dem die Quote, egal wie sie erzielt wurde, an oberster Stelle steht. Marta lernt das Italien Berlusconis kennen.

DAS GANZE LEBEN LIEGT VOR DIR ist eine bezaubernde Entdeckung der internationalen Festival-Szene. Ein italienischer Film, der so unitalienisch und italienisch zugleich ist, als hätte man Woody Allen mit Roberto Benigni kombiniert. Paolo Virzì verbindet Traumwelten und Realität, zitiert die Meister Fellini wie Monicelli, und persifliert gleichzeitig das moderne Italien aufs Schärfste. Dabei behält er immer einen leichtfüßigen, entspannten und entspannenden Ton.
Text & Foto: Movienet