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Fünf Tage ohne Nora

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Fünf Tage ohne Nora
Fernando Luján als José
Mexiko 2009 - Originaltitel: Cinco días sin Nora - Regie: Mariana Chenillo - Darsteller: Fernando Luján, Ari Brickman, Erique Arreola, Juan Carlos Colombo, Max Kerlow, Angelina Pelaez, Verónica Langer, Cecilia Suárez - Fassung: O.m.d.U. - Länge: 92 min. - Start: 11.11.2010
Beschreibung

Nora (Silvia Mariscal) und José (Fernando Luján) waren einmal ein verliebtes Paar. Nun sind sie ins Alter gekommen und seit 20 Jahren geschieden, wohnen aber gegenüber in derselben Straße in Mexico City. Eines Tages findet José seine Ex-Frau tot in ihrem Bett: Ihr fünfzehnter Selbstmordversuch war erfolgreich. Vorher aber hat Nora noch alles für das anstehende Pessach-Fest vorbereitet und Verfügungen getroffen. So soll José ihre Beerdigung organisieren.

Das ist leichter gesagt als getan, denn während des Pessach-Fests und am drauffolgenden Sabbat dürfen keine Beerdigungen stattfinden, und außerdem befindet sich der gemeinsame Sohn Rubén (Ari Brickman) gerade im Ausland. Also muss José fünf Tage im Appartement seiner Frau durchhalten, während der Rabbi-Schüler Moisés (Erique Arreola) neben der unter Trockeneis gelegten Toten betet. Der Agnostiker José hat Nora im Verdacht, dass sie das Timing für ihren Freitod bewusst so gewählt hat, um auch nach ihrem Tod noch alles kontrollieren zu können, und bestellt aus Trotz für seine jüdische Frau erst mal ein katholisches Begräbnis.

Doch mittlerweile geben sich sein Sohn mit Frau und Kindern, die Haushälterin, der Rabbi, der Familienarzt, eine kurzsichtige Tante und diverse Sarganlieferer in der Wohnung die Klinke in die Hand. Allmählich verliert der arme José in all dem Gewusel den Überblick. Und dann findet er unter dem Bett noch ein geheimnisvolles Foto, das seine Beziehung zu Nora in ganz neuem Licht erscheinen lässt …

Eine echte Entdeckung: In ihrem ebenso komischen wie feinfühligen Spielfilmdebut erzählt Mariana Chenillo traumwandlerisch leicht eine Geschichte über so gewichtige Momente im Leben wie den Tod, die Ehe, den Glauben und die Liebe. FÜNF TAGE OHNE NORA entwickelt einen feinen schwarzen Humor, der bestens unterhält. Und auch dank der hervorragend besetzten Schauspieler bis in die kleinste Nebenrolle wird der Film zum Kinovergnügen.
Text & Foto: Kairos