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Sohnemänner

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Sohnemänner
Marc Zwinz, Peter Franke
Deutschland 2011 - Regie: Ingo Haeb - Darsteller: Peter Franke, Marc Zwinz, Renate Delfs, Bernd Schütz, Vera Teltz, Leon Köhler, Klaus Herm, Cornelia Dörr, Sarah Kempin - FSK: ab 6 - Länge: 103 min. - Start: 19.4.2012
Beschreibung

Der Schwarzwald heißt "Wald", weil dort viele Bäume stehen, auch solche mit vielen Jahresringen. Daraus abzuleiten, man könne einen alten norddeutschen Baum mal eben so dorthin verpflanzen, kann sich aber trotzdem als Irrtum herausstellen. Einem solchem sitzt Uwe (Marc Zwinz), 38, auf, als er seine Großmutter Hilde (Renate Delfs), 83, aus einem Hamburger Pflegeheim abholt und in das Haus seines wohlhabenden Lebensgefährten im tiefsten Schwarzwald bringt - pikanterweise ohne dies vorher mit Hildes Sohn Edgar (Peter Franke), 65, seinem eigenen leiblichen Vater, abgesprochen zu haben.

Aber zum einen findet er, dass Edgar seine eigene Mutter schnöde abgeschoben hat, und zum anderen gab es ohnehin noch nie einen rechten Kontakt zwischen Vater und Sohn. Der droht jetzt umso heftiger, denn Edgar steigt auf sein Motorrad und verfolgt den "Entführer". In der beschaulichen Idylle der von schwellender Natur umgebenen neuen Heimat von Hilde kommt es aber nicht zum großen Krach, sondern es entspinnt sich ein subtiler Wett- und Machtkampf zwischen den beiden grundverschiedenen Männern.

Erst als die von Heimweh und Langeweile geplagte Hilde nach allerlei erfolglosen Versuchen der Integration in die biedere Gemeinschaft der schwäbischen Altenbetreuung ernsthaft erkrankt, entbrennt der offene Schlagabtausch. Doch bittersten gegenseitigen Verletzungen folgt bald - paradoxer- oder konsequenterweise? - eine erste zaghafte Annäherung ...

SOHNEMÄNNER lässt uns teilhaben an einem skurrilen Familientreffen, das unter ungünstigen Vorzeichen steht und von Männern bevölkert wird, die unfähig sind, ihre Sorgen, Wünsche und Nöte klar zu benennen, die den Konflikt mit denen scheuen, die ihnen besonders nahe stehen und in ihrer Tollpatschigkeit uns Zuschauern die ungemütliche Erkenntnis vermitteln, dass wir mit der Dauer unseres Lebens eines Tages wieder zu schutzbedürftigen Kindern werden (können).
Text & Foto: Aries Images