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[ Archiv ] [ 2004-05 ]
BLOOD FEAST: Petition gegen Beschlagnahmung Thomas Groh 2.5.04 18:55
BLOOD FEAST: Petition gegen Beschlagnahmung Christoph 2.5.04 19:10
BLOOD FEAST: Petition gegen Beschlagnahmung Thomas Groh 2.5.04 18:57

Sorry zunächst für den entfernt Bildzeitungs-ähnlichen Titel: Die begrenzte Zeichenzahl hatte leider eine Kürzung zufolge, aber ich denke, der Sinn kommt rüber. ;)

However, aufmerksamen Lesern von filmz.de wird es nicht entgangen sein: Am 20. Januar 2004 beschlagnahmte das Amtsgericht Karlsruhe den Film BLOOD FEAST (US 1963, Hershell Gordon Lewis) und damit den ersten Splatterfilm der Filmgeschichte, auf dessen Pionierarbeit in Sachen Wundästhetik selbst heutige Filme wie die Remakes von TEXAS CHAIN SAW MASSACRE und DAWN OF THE DEAD, aber auch Actionfilme wie STARSHIP TROOPERS oder Mel Gibsons PASSON CHRISTI noch rekurrieren. Der ungetrübte Blick auf die Filmgeschichte wird durch ein solches Verbot, das selbst unter erwachsenen Menschen den Handel unter Strafandrohung untersagt, verunmöglicht. Der ohne Zweifel notwendige Jugendschutz gerinnt hier zum Vorwand für Erwachsenenbevormundung und Kunstzensur.

Der Verein für Medienkompetenz Medialog e.V. ( http:/www.medialog-ev.de ) tritt diesem Eingriff entgegen und ruft zum Protest auf: Dem Medien- und Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags soll eine Petition vorgelegt werden, um den Beschluss idealerweise aufzuheben. Hierzu ist eine möglichst große Anzahl von Unterschriften von Filmenthusiasten nötig, die eine solche Bevormundung nicht hinnehmen wollen - auch und selbst wenn Ihnen das Genre des Splatter- oder Horrorfilms nicht zusagt. Es geht ums Prinzip: Es widerspricht einem aufgeklärten Menschen- und Gesellschaftsbild, erwachsenen Menschen die Möglichkeit zu einer freien Beschäftigung mit Film und Filmgeschichte derart anzuschneiden.

Die Petition kann online unterzeichnet werden, der "Homepage"-Link unter diesem Posting führt direkt dorthin. Für eine genaue Beschäftigung mit dem Fall BLOOD FEAST empfiehlt sich vor dem Unterzeichnen die Lektüre der von filmz.de verlinkten Artikel aus der taz, bei Telepolis und Jungle World.

Der Verein Medialog versteht sich als unabhängiger Zusammenschluß von Medien-, Kultur- und Filmwissenschaftler, von Journalisten, Pädagogen und anderen Medieninteressierten aus unterschiedlichen Gesellschaftshintergründen. Er engagiert sich gegen die Zensur von Medieninhalten und setzt dem die Förderung von Medienkompetenz und -souveränität entgegen. Artikel, News und Stellungnahmen zum Themenkomplex Zensur finden sich auf der Website  http://www.medialog-ev.de

Grüße,
Thomas Groh

Thomas Groh (Homepage) 2.5.04 18:55