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"Ludwigshafener Position" fordert Filmkunst 12.7.05 19:50
22 Regisseure, Schauspieler und Produzenten haben am Sonntag auf dem
Festival des deutschen Films die
Ludwigshafener Position (
.pdf) unterzeichnet, in der eine Stärkung der Filmkunst angemahnt wird:
Zwei Manifeste. Jan Schulz-Ojala im Tagesspiegel:
Film oder nicht Film. Peter Körte bei FAZ.NET:
Jedem Fest sein Manifest. Anke Westphal in der Berliner Zeitung:
Spaltet sich der deutsche Film?
12.7.05 19:50, aktualisiert: 17.7.05 16:48



- LUDWIGSHAFENER POSITION
Der deutsche Film wird Kunst sein oder er wird nicht sein.
Wir glauben nicht an den Mythos einer deutschen Filmindustrie. Dieser Mythos jedoch ist die Grundlage des real existierenden deutschen Films. Eine deutsche Filmindustrie gibt es nicht.
Was der deutsche Film sein kann: eine Manufaktur der Filmkunst, eine Werkstatt des Sehens, in der individuelle Visionen Gestalt werden und in einen Dialog mit dem Zuschauer treten.
Der deutsche Film kann nur gestärkt werden, indem die Filmkünstler gestärkt werden. Wir stellen uns der Angst entgegen: der Angst vor schlechten Einschaltquoten und vor kommerziellem Misserfolg.
Der deutsche Film kann eigensinnig, unberechenbar, ungeschliffen, waghalsig, ungezähmt, erschütternd sein. Er kann frei sein. Darum darf er nicht instrumentalisiert, zu Tode poliert und durch Sicherheitsformeln stranguliert werden.
Das Kino kann der Ort sein, an dem der Blick der Zuschauer aufgerissen und neu auf die Welt gerichtet wird. Der deutsche Film wird Kunst sein oder er wird nicht sein.
Der deutsche Film wird langfristig nur ökonomisch relevant sein, wenn er künstlerisch bedeutend ist. Bereiten wir den Weg für einen Aufruhr der Phantasie.
Wir wollen keine falschen, abgeschliffenen, seelenlosen, konfektionierten Filme, wir wollen sie authentisch, ungeglättet, leidenschaftlich und lebendig; wir wollen keine rosigen Filme – wir wollen sie rot wie das Blut und die Liebe.
10. Juli 2005
Auf dem ersten „Festival des deutschen Films“ auf der Parkinsel in Ludwigshafen
Nicolai Albrecht, Filmregisseur
Alexander Bickenbach, Filmproduzent
Felix Blum, Filmproduzent
Jule Böwe, Schauspielerin
Bettina Brokemper, Filmproduzentin
Fabian Busch, Schauspieler
Till Franzen, Filmregisseur
Niko von Glasow, Filmregisseur
Peter Heilrath, Filmproduzent
Stefan Hillebrand, Filmregisseur
Fred Kelemen, Filmregisseur
Peter Lilienthal, Filmregisseur
Arne Ludwig, Filmproduzent
Manuel Mack, Kameramann
Michael Proehl, Drehbuchautor
Oliver Paulus, Filmregisseur
Florian Schwarz, Filmregisseur
Hanna Schygulla, Schauspielerin
Alexandra Sell, Filmregisseurin
Robert Thalheim, Filmregisseur
Cyril Tuschi, Filmregisseur
Jeanette Wagner, Filmregisseurin




12.7.05 19:50, aktualisiert: 17.7.05 16:48