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[ Archiv ] [ 2006-04 ]
Die Prädikate der Woche 5.4.06 00:07

Die  Filmbewertungsstelle hat die "Prädikate der Woche" bekanntgegeben. Hier die Bewertungen mit Begründungen:

-besonders wertvoll-

 Ice Age 2 - Jetzt taut's (Animationsfilm)
Diesen Film muss man im Kino auf der großen Leinwand sehen! Einstimmig das höchste Prädikat vergab die FBW-Jury für den Familienfilm allerbester Güte. Die grandiose Animation hat gegenüber dem ersten Teil nochmal unglaublich zugelegt. Der Filmspaß ist kindgerecht für alle Altersstufen - und dazu witzig und überraschend auch für die Erwachsenen. So schön kann Kino sein.

 Tsotsi (Drama)
Ein schwarzer Kleingangster in Südafrika. Eine Welt, von der wir wenig wissen. Regisseur Gavin Hood macht daraus eine universelle Geschichte, die mit wenigen Worten auskommt und auch das verstockteste Herz noch rührt. Der diesjährige Gewinner des „Oscars“ für den besten ausländischen Film beweist, dass das Kino und seine Bilder für unser Verständnis von der Welt unverzichtbar sind.

 2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß (Dokumentarfilm)
Die FBW-Jury war sich einig: Einer der wichtigsten und besten deutschen Dokumentarfilme der letzten Jahre zu dem schwierigen Thema, wie die Kinder und Enkel der Täter mit der Nazi-Vergangenheit in ihren Familien umgehen. Malte Ludins Vater war ein Täter im Hitler-Reich. Sein tiefgängiger Film ist nicht nur gut gemeint, er ist gut gemacht. Rundum. Und mutig dazu.

 Der die Tollkirsche ausgräbt (Stummfilmspaß)
Franka Potente verzaubert ihr Publikum. Diese Tollkirsche ist ein filmischer Leckerbissen, voller Einfälle und Zitate, virtuos, beschwingt, mit einem grandios aufspielenden Filmorchester, gut gelaunten Darstellern und mit einer überaus agilen Kamera. Der temporeiche Stummfilm ist eine Liebeserklärung an das Kino und an die Filmgeschichte. Und ein großer Filmspaß dazu.

-wertvoll-

 Good Night, And Good Luck (Drama)
Wahrlich ein Film für Leute mit eigenem Kopf und eigenem Denken. Elegant, subtil, schauspielerisch großartig, politisch klar gegen alle Manipulation der Medien durch die Mächtigen, ist dies nicht nur ein akkurates Zeitbild der Kommunistenhatz im Amerika der McCarthy-Ära. Clooneys Film ist zeitlos, er gilt auch für heute. Und er wird auch in zehn Jahren noch seine Kraft haben – ein Klassiker.

 16 Blocks (Polizeithriller)
Bruce Willis in einer Glanzrolle als ziemlich abgewrackter Cop. Altmeister Richard Donner, Jahrgang 1930, zeigt mit seinem furiosen New York-Krimi, wie man einen spannenden Verfolgungsfilm auch ohne große Gewaltexzesse, aber mit vielen Überraschungen inszeniert. Ein Fest für die Freunde des Polizei- und Thrillergenres, überraschend und mit einem echten feel-good-Finale.

 Mord und Margeritas (Gangsterballade)
Ein Zuseh-Erlebnis, wie lässig und wie gutgelaunt Pierce Brosnan hier seinem Image als James Bond ein fröhliches Adieu sagt. Das Buddy-Movie mit seinen zwei gegensätzlichen Charakteren - mit dem verführerischen Auftragskiller und dem braven Geschäftsmann - überrascht mit einem originellen Drehbuch, dazu mit viel Schwarzem Humor und mit bizarren Wendungen.

 Made in GDR - Alles über meine Freunde (Dokumentarfilm)
15 Jahre nach der Wende: Ein Generationen-Porträt, das in der DDR beginnt und in Deutschland endet. Regisseur Olaf Kaiser forscht nach, was aus den Mitgliedern eines Jugendfilmclubs geworden ist. Sein Film hat den Charme des Fragmentarischen, des Zwischenberichts.

-Kurzfilm des Monats (besonders wertvoll)-

 Dachau bei München von Frederik Ring
„Erinnerungsarbeit“ einmal anders: Banaler deutscher Schüleralltag, erstaunlich stilsicher und konsequent präsentiert, lakonisch, cool und ästhetisch interessant. Ein ungewöhnlicher Animationsfilm über die junge Generation in einer Stadt mit Vergangenheit. Bemerkenswert.

5.4.06 00:07