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Requiem for a Dream

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Die Sucht von innen, mit der Nase nienna 20.12.04 22:43

Die Sucht von innen, mit der Nase direkt in die Scheiße gestoßen, quasi wechselwirkend mit den Statements von Steven Soderberghs "Traffic": Zwei Ebenen, die einander bedingen und die ineinander greifen wie Schlangenkiefer. Erst, wenn wir unser Leben aus der Hand geben wie die Protagonisten in "Requiem for a dream", wird der Vertrieb käuflicher Synthetik-Gefühle (ob als Pulver oder als Talkshow) zur Goldgrube, erst wenn wir uns verkriechen aus Furcht vor dem kommenden Tag und den Schatten der Vergangenheit, wird die Leere so gewaltig, dass sie nur mehr in harter Währung meßbar bleibt. Die Leerlaufhandlungen der Süchtigen, die bei aller Erbarmungswürdigkeit zu keinem Zeitpunkt ihre Egozentrik zu kaschieren vermögen, werden in raschen Schnitten und beinahe aufdringlichen Nahaufnahmen dokumentiert - mit einer verwirrend lapidaren Ironie. Es ist halt so, nur munter weiter so... Der rebellisch-kreative Flair und die Situationskomik von "Trainspotting" findet sich hier allerdings nicht, Regisseur Aronofsky führt seine Figuren mit Siebenmeilenschritten ohne große Kinkerlitzchen in einen Abgrund von Wahnsinn, Prostitution und amputierten Gliedmaßen. Und Ellen Burstyn verdient alle Darstellerpreise, die zwischen Los Angeles und Hongkong verliehen werden...

nienna 20.12.04 22:43