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Vergiss mein nicht!

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Vergiss mein nicht... Spoiler! Jonathan Dilas 31.5.04 02:42

Surreal-didaktischer Film für zwischenmenschliche Beziehungen

Erinnerungen definieren unser Verhalten und unsere Selbstbetrachtung, aber auch die Bewertung anderer Menschen. Sp geht der Regisseur Michael Gondry bei seinem neuesten Werk sehr ausgeklügelt vor und arbeitet geschickt auf eine Erkenntnis mit Gänsehautfaktor zu, die sich erst im letzten Satz des Filmes offenbahrt. Man fühlt sich wie in "Eyes wide shut", in dem sich die Essenz ebenso auf den letzten Satz konzentrierte, doch in "Vergiss mein nicht" wird dies um ein Vielfaches übertroffen. Die Geschichte erzählt von einem Pärchen, das ihre Erinnerungen an ihren geliebten Partner löschen lässt, damit die unangenehmen Stunden keine Wirkung mehr auf die Beziehung besitzen. Doch während des Vorganges besinnt sich Joel darauf, dass er doch lieber einige Erinnerungen behalten möchte und es beginnt eine spektakuläre Flucht vor dem aktuellen Löschvorgang in seinem Unterbewusstsein. Das Drama spitzt sich immer mehr zu und es wird chaotischer und schmerzvoller für beide Partner, doch letzten Endes verstehen sie, welchen einfachen Weg sie hätten anstattdessen wählen können.
In ganz subtiler Art dringt der Film in das Bewusstsein des Publikums und entfacht einen Gefühlssturm erst zum Ende. Besonders gelungen ist der nochmalige Hinweis der Filmgesellschaft "Focus Release" als letzte Einblendung des Films. Man mag sich fragen, wieso der Regisseur den Komödianten Jim Carrey für die Hauptrolle auswählte und lässt Raum für vielerlei Spekulationen.
Fazit: Sehr sehenswert

Jonathan Dilas (Homepage) 31.5.04 02:42