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Pakt der Wölfe

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FRAGEZEICHEN??? Dietmar Kesten 16.1.06 17:07

PAKT DER WÖLFE

FRAGEZEICHEN???

von DIETMAR KESTEN, GELSENKIRCHEN, 5. JANUAR 2006.

Ein unbekanntes Wesen zerstückelt in einer französischen Provinz des Jahres 1766 unschuldige Bürger. Der König schickt einen Wissenschaftler los, der diese Merkwürdigkeiten aufklären soll. Bei seinen Recherchen findet er heraus, dass dunkle und düstere Machenschaften zerstörerisch wirken, die sich später nicht als eingebildete Phantasien herausstellen, sondern real sind. Dass die Morde von Menschen begangen werden, wird sich erst später herausstellen.

„Der Pakt der Wölfe“ ist kaum zu durchsteigen. Vielleicht wollte Christophe GANS („H. P. Lovecrafts Necronomicon“, 1993, „Der Sohn des Drachen“, 1995) keine egalisierende Story abliefern, vielleicht wollte er verunsichern und verwirren? Und vielleicht wollte er auch gleichzeitig alle Genres miteinander vermengen? So ist der Film ein einziges Stückwerk: man hat es mit Elementen des Kostümfilms zu tun, mit Martial Arts Verschnitten, und Fantasy Szenen. Kriminalistische Aspekte sind ebenso wie der Detektivfilm vertreten. Überdies kramt er in Splattermovies und holt den Mantel- und Degenfilm wieder an die Oberfläche.

Er beleiht und kopiert. Stilistisch und formal. Ein gutes Kino kann dabei nicht herauskommen. „Der Pakt der Wölfe“ soll auf überlieferte Ereignisse zurückgreifen. Das macht die Sachlage nicht einfacher; denn die „Bestie von Gevaudan“ soll angeblich die französische Monarchie an ihrem Ende aufgerüttelt haben. Das allerdings bleibt meistens im Dunkeln. Ebenfalls die politischen Zusammenhänge, oder die Handlanger, die für die örtlichen Massaker verantwortlich waren.
Unklar bleibt auch, welchen Stellenwert der geheimbündlerische, provozierende und provinziale Terror hatte.

Das macht den Film einmal mehr undurchsichtiger. GANS nimmt sich alle Freiheiten, um die französischen Traditionen im Kino wiederzubeleben. Mit einer bombastischen Ausstattung, szenischen Reigen und üppigen Kostümen ist „Der Pakt der Wölfe“ ein Beispiel eines Ausstattungsfilms. Das Ganze erinnert an Effekthascherei. Einmal mehr dort, wo es um die üblichen (Helden-)Geschichten geht. Dem Kino fehlt es an diesem Punkt an einer ordnenden Hand, die die Überfrachtungen herausstreicht und sich statt dessen auf den Kern der Geschichte, wenn es sie denn geben würde, hätte beziehen können.

Sieht man von den begangenen Grausamkeiten einmal ab, die sinnlos erscheinen, dann bleibt nur Kopfschütteln übrig. Die Theatralik des Films ist im übrigen dem ganzen Treiben angepasst. Man sucht verzweifelt nach einem Ausweg aus der verzwickten Handlung mit Finten Fallen, Banditen, Priestern, Bösewichten, Adeligen und Kurtisanen. Durchsichtiger gestaltet sich ihr Auftreten allerdings auch nicht. Nur in dem Augenblick, wo man der Verzweifelung nahe, dem Ausgang zustrebt, kehrt das Interesse am Kino zurück. Das sollte sich dann allerdings nur auf den nächsten Film beziehen.

Fazit:

Todlangweilig und unwichtig.

Dietmar Kesten 16.1.06 17:07