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Roter Drache

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Roter Drache Tuvok 24.11.02 00:11

Roter Drache

Darsteller: Anthony Hopkins – DR. HANNIBAL LECTER – er spielt wie immer den Massenmörder, einen sehr intelligenten noch dazu. Er wirkt nicht nur grausam, sondern er ist es auch. Sein Blick durchbohrt dich, und du kommst nicht mehr raus aus der Umklammerung des Bösen. Er ist die gepaarte Intelligenz mit einem großen Schuß Eloquenz, und das absolut Böse. Das wunderbare an Anthony Hopkins ist einfach das er nicht nur ein Sir ist im wirklichen Leben, sondern wie ein Graf wirkt. Alleine schon wie er das Soiree einhält, wie er mit leichtem Witz, nur für die Superintellektuellen die Langeweile vertreibt, wie er in seiner Zelle sitzt, als souveräner allwissender Psychiater, der einfach jeden und jedes durchschaut. Sein Blick ist stählern, und doch so einfach balsamierend. Er sieht dich an, sieht durch dich hindurch, und weiß einfach in einem kurzem Moment alles über dich. Wie viele Menschen würden gerne seine Fähigkeit haben, oder einfach mit ihm reden, um Ihre eigenen Probleme in den Griff zu bekommen. Wieso ist er so intelligent geworden ? Genie, gelernt ? Was war es ? Schätze einfach von allem ein bisschen was, doch die Frage die sich aufdrängt, wie ist er zu dem Massenmörder geworden, der zwar wenig mordet, dafür höchst intensiv und wirksam, denn er genießt schließlich jeden Zug den er tut, und er ist wirklich ein wohldurchdachter Mensch der alles lange im Voraus plant, und mit einem Schuß Geduld durchsetzt.

Edward Norton – WILL GRAHAM – Er spielt einen Polizisten. Einen der schon lange seine Finger vom Bösen gelassen hat. Vom Abschaum der Menschheit. Er ist sehr intelligent, hat mehr als ein überdurchschnittliches Einfühlungsvermögen, und ist noch dazu blitzgescheit. Er spielt die Rolle fantastisch gut, man nimmt ihm einfach seine Rolle ab als Polizisten. Er hat auch früher schon als alles mögliche brilliert, hier brilliert er als Familienvater und Polizist. Auch wenn es manchmal sehr einfach aussieht wie er seine Fälle und Probleme löst, er ist mehr als souverän. Fantastisch auch wie er überlegend dreinschaut, sich von HANNIBAL nicht ausnützen läßt, einfach sehr stark ist, wie er über den Dingen versucht zu stehen, und trotz anhand seiner Jugend so ein fantastischer Menschenkenner ist, und vor allem ein hervorragender Analytiker.

Ralph Fiennes – FRANCIS DOLARHYDE – Das er ein sehr guter Schauspieler ist hat er ja schon mehrere Male bewiesen. Aber einen Verrückten zu spielen, der noch dazu ein psychisch schizophrenes Problem hat, ist schon ein Meister Glanzstück seiner Leistung bisher. Er verkörpert den absolut krankhaften und bösen Killer mehr als hervorragend, und ist einfach dafür mehr als passend. Der Regisseur hat ihn sehr gut ausgewählt. Er bringt seine Krankhafte Neigung zu töten, und seine geknickte und verletzte Seele mehr als gut hinüber, und man hat sehr oft das Gefühl das man einfach mitten im Geschehen ist und sich auf einmal seine Fratze über dich beugt und erbarmungslos zusticht. Alleine schon wenn man ihm ins Gesicht sieht, weiß man als Zuseher vor der großen Kinoleinwand, das da irgendwas nicht stimmt, das dieser Mann ein Problem hat und zwar ein Gewaltiges mit seiner ganzen Umwelt. Er ist wie einer der Massenmörder die dann weltberühmt werden weil sie eine berühmte Persönlichkeit gemeuchelt haben. Erschreckend die Szenen wo er sich vor seiner Verwandlung zu Hause mit dem alltäglichen umgibt vom Training bis hin zu seinen Wunsch und Wahnvorstellungen. Man hätte auch diese Rolle ausbauen können. Unvergessen die Szenen in denen sein schizoides 2. Ich hervorkommt wie ein Maulwurf auf der Suche nach seiner Schwester in der Kanalisation. Suchend, blind und ängstlich für das vor ihm stehende.

Harvey Keitel – JACK CRAWFORD – Hier merkt man der Schauspieler hat Erfahrung. Sicher es hätte diese Rolle jeder andere auch spielen können, und im Grunde genommen ist seine Rolle nicht so wichtig gewesen. Wäre sie weggestrichen worden, wäre es nicht aufgefallen, aber als väterlichen und etwas erfahreneren Aufpassen hat er auf alle Fälle sehr gut gepasst. Ich weiß nicht wie das Buch ist, ich habe es noch nicht gelesen, aber wenn die Rolle von ihm auch so kurz beschrieben ist, ist es eigentlich sehr schade, da er doch eine sehr wichtige Aufgabe als ehemaliger Vorgesetzter von WILL GRAHAM. Bisher hat man ihn immer in Polizistenrollen gesehen, oder halt sehr oft, diese Rolle ist ihm einfach auf den Leib geschrieben. Er hat dafür nicht viel lernen müssen für die Rolle, aber das was er machen musste, hat er für den Film einfach gut gemacht, und anhand der großen Schauspielaufbietung ist es einfach gut das er diese Rolle gespielt hat. Man hat leider nicht das Gefühl gehabt, das er sehr wichtig ist, da die Rolle zu kurz war, und auch er sehr gewöhnlich gespielt hat. Schätze er hat zu wenig Geld bekommen um sich für diese Rolle anzustrengen, aber das macht nichts, denn wenn schon der ganze Film bekannte Schauspielgrößen hat, sollte er auch nicht fehlen.

Emily Watson – REBA MCCLANE – Sie ist eigentlich ein unbekanntes Gesicht, und genauso wie
Audrey Hepburn in “ Warte bis es dunkel wird “ muss sie den Schrecken erleben blind zu sein und muss gegen den Schrecken an sich ankämpfen. In einer Welt wo du nur ausgelacht wirst, wo du ein Mensch bist mit einer Benachteiligung und wo du ertragen musst das jeder dir helfen will, als würdest du selber nicht zurecht kommen, was ja lächerlich ist. Sie ist seit Ihrem 5. Jahr blind, seit sie Diphtherie hatte, und man merkt Ihr gar nicht an das die Vergangenheit Ihr schwer anlastet. Sie wirkt aber ein bisschen übertrieben, denn sie spielt die Blinde als wäre sie es nicht. Vielleicht hätte man sie ja kurz mit ein bisschen Salzsäure erblinden lassen können, oder einfach ne Blinde nehmen, aber das macht nichts, Ihre Rolle ist zwar wichtig gewesen, aber nicht so wichtig, außer für FRANCIS, der sich in sie verliebt hat. Sie ist ihm auf den Leim gegangen, aber sie hat eines bewirkt, das letzte was noch gut in ihm gewesen ist, hat sie hervorgeholt und das ist wirklich gut von Ihr gewesen, denn eine Benachteiligte, braucht nicht zu sehen, sie braucht nur zu fühlen, und zu hören, sie braucht sich nur was über einen Menschen denken, ohne ein Vorurteil zu erwecken wie viele andere Menschen die sehen können. Und Blinde Leute tasten sehr gerne herum, was für einige Praktiken sicher nicht unvorteilhaft sein können.

Mary Louise Parker – MOLLY GRAHAM – Die gestresste Ehefrau von WILLIAM die man sehr selten sieht, weil sie einfach nicht wichtig ist, aber sie spielt gut, und ist eine gute Ehefrau, nur weil eben das Buch dicker ist als das Skript spielt sie nicht so oft mit, außer das sie ne Mutter ist, weibliche Brüste hat, und auf 2 Kinder aufpasst während Ihr Mann blöderweise auf Mörderjagd weg ist, und sie muss verstehen das er den Job macht, schließlich kriegt sie ja auch Geld für Ihren Dildo den sie braucht wenn er nicht da ist. Eigentlich hat sie das gewöhnlich gespielt und war auch gar nicht böse als er weg war, und man sieht auch nie das sich die 2 sehr streiten oder sehr lieben, also 2 Menschen die nicht voll leben.

Anthony Heald – DR. FREDERICK CHILTON – großer Boss, sieht Nick Nolte ähnlich, spielte schon oft so eine Amtsperson, und ist der Direktor der Psychiatrischen Anstalt wo HANNIBAL hockt .

Philip Seymour Hoffman – FREDDY LOUNDS – der spielt ein grausiges Opfer, ist Journalist und wird von WILLIAM und CRAWFORD benützt. Und er stirbt einen gräßlichen Tod. Aber er ist ein halbwegs bekannter Schauspieler und sieht Kiefer Sutherland ähnlich dessen Klone im Sperma von Oliver Platt stecken.

Regie: Brett Ratner, unbekannt, jung, ein Emporkömmling, hat den 1. Roman von Thomas Harris
Verfilmt, dessen Film nur ein Remake ist von der alten Version. Unbekannt aber guter Regisseur.

Länge: 122 Minuten, ungeschnitten, dem Buch teilweise ähnlich.

Ähnlichkeiten mit: „ Seven „, „ The Cell „, „ Hannibal „, „ Traffic „, „ Im Netz der Spinne „,
„ Blutmond „, „ Das Schweigen der Lämmer „,

Handlung:

Alles fängt ganz ruhig an. In Baltimore, 1980. WILLIAM braucht die Hilfe von HANNIBAL. Er hat ja schon früher mit ihm zusammen gearbeitet, als er Hilfe brauchte. Er hat mit HANNIBAL immer die Leute analysiert die Vollidioten waren, Massenmörder, um sie besser kennen zu lernen. Seit einiger Zeit ist doch ein Mörder im Umtrieb, der sein Umwesen treibt, und andere Leute abschlachtet, sie zerstückelt. Alles fängt nämlich mit einem Dinner an. Ein Musiker ist verschwunden, viele Leute essen was, das sie gar nicht kennen, der Gastgeber ? HANNIBAL. WILLIAM bespricht mit ihm die Probleme, das der Mörder seine Opfer verspeist, oder Teile von Ihnen, und als er sich kurz umdreht, und wartet, ist er schon da, HANNIBAL, er sticht auf WILLIAM ein der sich nur mit knapper Mühe und schwer verletzt retten kann, die Folge: HANNIBAL wandert lebenslange hinter Gittern. Jahre später, WILLIAM lebt in Marathon, einer Kleinstadt in Florida, am Meer gelegen. CRAWFORD sein ehemaliger Vorgesetzter ist auf der Suche nach WILLIAM. Ein Mann mit besonderen Fähigkeiten, er braucht ihn, er weiß noch wie wertvoll er damals war. Ein Mörder treibt wieder sein Unwesen. Es fällt ihm nicht leicht zu zusagen, denn er muss seine Familie verlassen, und so fliegt er mit CRAWFORD in eine andere Stadt. Der braucht wiederum WILLIAMS Hilfe der ihm nur versprach im Hintergrund tätig zu sein, als Ermittler, als der Mann der rauskriegen soll, wie die Psyche eines Menschen funktioniert der Leute abschlachtet, sie tötet, und in Ihre Augen zerbrochene Spiegelsplitter steckt.
Durch ihn ist es zu verdanken das man Fingerabdrücke findet, auf den Augenlidern eines Opfers, eine wertvolle Spur. CRAWFORD läßt nicht locker, als er sich nach getaner Arbeit wieder zur Familie zurückziehen will. Und so überredet er Ihn, ein Psychiatrisches Gutachten zu erstellen, über diesen unbekannten Mörder, der schon einige Leute am Gewissen hat. Und da fällt ihm einer ein der das am besten kann. DR. LECTER. Nur er kennt Ihre wahre Persönlichkeit, nur er weiß was die Resultate Ihrer Handlungen sind. Er weiß die Bewunderung zu schätzen, die ihm WILLIAM eigentlich entgegenbringt, denn er ist sehr bekannt, und als ihn ein Journalist jagt, FREDDY, der über ihn schon damals so viel Dreck schrieb, das er sich fast verstecken musste, dreht er fast durch. Der einzige Polizist den CRAWFORD kennt der sich in die Psyche des Mörders reinversetzen kann ist eben WILLIAM, und der ist schon unterwegs nach Atlanta und Birmingham. Wo ihn die Bilder der grausigen Morde nicht mehr loslassen, und er dort nach etwas sucht das es vielleicht nur gibt, Anhaltspunkte wer der Mörder eigentlich ist, wie er reagiert. Und HANNIBAL liefert wertvolle Erkenntnisse, doch das hat alles seinen Preis. Und wieder wird er zuschlagen ist sich CRAWFORD sicher und HANNIBAL noch mehr und schon ist WILLIAM sein Untergebener, ohne das er es merkt. Denn er will nur eines, den Killer den man „ Zahnfee „ nennt, fassen, und da braucht er eben den Zugang zu einem kranken Geniehirn, zu dem von DR. LECTER.
Und das alles ist noch dazu spannend in Szene gesetzt worden. Anfangs dacht ich mir, Mann das fängt ja gut an, die Vorgeschichte, irre spannend, und grausam, hoffentlich wird das ganze nicht wieder so ein deprimierender grausamer Film wie „ Hannibal „. Der Vorgänger nämlich war düster, brutal und absolut teilweise unnötig. Aber der Film hier war als großes und ganzes gesehen ein gutes altes Stück Filmgeschichte das so richtig gut umgesetzt wurde, wahrscheinlich weil der Roman in den 80 er Jahren geschrieben wurde. Die damalige Verfilmung war langweilig, dieses Remake hier ist einfach fantastisch. Als dann der Titel einsetzte wurde die böse bedrohungswillige Krankheit die sich Mord nennt, total sichtbar und man fürchtet dann nur um eines, das man nicht im Film landet den man sich 10 x ansieht, sondern das man niemanden begegnet der so böse ist wie Lecter oder Francis. Beides sind Gestalten die hervorragend zur Geltung kommen, und trotzdem das der Film schon einige Wochen im Kino ist, weiss er noch zu fesseln, und ist so ein richtiger Stecknadelnfilm, man ist einfach mehr als gespannt und wartet was passiert, und man wird nicht enttäuscht. Auch wenn der Film einige Längen hat, Geredet und Gequatsche das nicht nötig ist, das macht nichts, ja es macht schon was, aber nicht so viel. Da hat man gar keine Lust auf Popcornweitschiessen, und Zehennägel durch Nadelöhrs zu schießen, oder Frauenfeindliche Witze via Handy zu erzählen. Der Film ist einfach so gut und so spannend, das alle 4 Minuten irgendwo ein Herzinfarkt im Kino passierte, und die ganze Sitzreihe gewackelt hat, das man sich fühlt wie bei einem Erdbeben. Er war eher altmodisch gestrickt, hat die richtige Länge für einen Film ist eigentlich selten fade, und einfach weiter zu empfehlen. Meine Freundin ist dauernd bei mir herumnagend an meiner Schulter, die Fingernägel in meinen Hals grabend das ich schon Bissmerkmale habe herumgurgelnd bei mir gesessen, dafür habe ich mich mit viel Papier am Boden werfen gerächt.

89,99 von 100

Tuvok 24.11.02 00:11