filmz.de
Closed

Signs - Zeichen

[ Info ] [ Links ] [ Kommentare ]
Signs - Zeichen Jonathan Dilas 28.9.02 12:18

"Kontemplativ-interpretationsspielerisches Mystery-Remake a la Wells Krieg der Welten" -
Wieder ein Ende mit Gänsehaut verspricht Regisseur Shyamalans neustes Werk "Signs", in dem ein verwitweter Ex-Pfarrer mit seinen zwei Kindern und Bruder auf dem Land lebt und in ihrer primitiven und gar nicht intellektuellen Art in Konfrontation mit Außerirdischen geraten. Kornkreise werden zu Navigationshilfen, obwohl jene, die unsere Erde finden, die finden sich auch sicherlich auf unserem Planeten zurecht, und abgeschiedene Landhäuser zu strategisch wichtigen Invasionspunkten. Shyamalan spielt also wieder einmal mit Vorliebe mit der Ungenauigkeit und Beeinflussbarkeit der menschlichen Interpretationsfähigkeit. Dabei beschränkt er sich nicht nur auf die Auseinandersetzung mit Außerirdischen, sondern auch auf die letzten Worte seiner vormals verstorbenen Frau. Aussagen werden hier kunstvoll zu Realitäten geformt und man fragt sich ständig, was nun der Wahrhheit entspricht und was nicht. Wer sich noch an H.G. Wells "Krieg der Welten" erinnern mag, der mag sich auch in etwa vorstellen können, was ihn erwartet. Doch spielt der hervorragende Schauspieler Mel Gibson seine Rolle als Landbauer und einfach denkender Mensch eher unbeholfen und Shyamalans vermutliche Anweisungen an ihn, ständig vor der Kamera in Selbstbeobachtung zu bleiben und leere Aussagen dennoch bedeutungsschwanger klingen zu lassen, gelingen ihm einfach nicht. Ein anderer Schauspieler wäre hier passender gewesen. Die kleine Tochter Bo (Abigail Breslin) spielt jedoch hervorragend und ist für ihre Rolle gut ausgewählt worden. Aber auch die uralte amerikanische Angst von einer Invasion Außerirdischer überrannt zu werden, findet sich als Hauptthema in dem Film wieder und ist einfach schon zu abgekaut, dies hätte man dann doch eher Emmerich überlassen sollen.

Jonathan Dilas (Homepage) 28.9.02 12:18