filmz.de
Closed

8 Mile

[ Info ] [ Links ] [ Kommentare ]
8 Mile Tuvok 12.1.03 00:13

8Mile

Wer auf „ Rocky „ und „ Nur Samstags Nacht „ und ein bisschen „ Dancer in the Dark „ oder „ Purple Rain „
Die Geschichte dieses 108 Minuten Filmes ist schnell erzählt. JIMMY „ RABBIT „ SMITH ( Eminem ) ist in einem Slum aufgewachsen. Er lebt in Detroit, im Armen Ghetto, in der berühmten Straße 8 Mile. So was wie die Straße zur Skandal Disco Studio 54. Seine Mutter STEPHANIE SMITH ( Kim Basinger ) ist ein versoffenes, psychisch krankes Loch, das im Trailerpark in einem alten abgefickten Wohnwagen wohnt, und Ihren neuen Freund GREG BUEHL gerade fickt als RABBIT heimkommt. Sie hofft das er bei Ihr bleibt, auch wenn er das Geld von der Versicherung wegen eines Autounfalls bekommt. Ihre Vorliebe ist saufen, Kochen, nicht putzen, und Bingo spielen. Sie hat Probleme im Sexleben mit Ihrem GREG, und eine Kleine Tochter LILLY. Sie ist der ganze Stolz von JIMMY. Der hat sich von JANINE getrennt, vor der er weglief, überhaupt als sie herumerzählt hat sie sei schwanger. Detroit ist ein Ghetto, tagsüber arbeitet er hart in einer Autowerkstätte, und in den Pausen und abends ist er im Shelter, einer Musikbude, eine alte abgetakelte ausgebrannte Kirche, tätig wo er eigentlich als Hip Hopper tätig sein will. Hier sind alle eigentlich schwarz, doch in dieser unzivilisierten Neandertalergrauenwelt ist keiner ein Dreckschwein wie bei uns in westlichen zivilisierten Ländern, hier wird nicht ständig getötet und abgeknallt, und man hat auch keine Hahnenkämpfe.
Es ist 1995, Hip Hop ist so was wie ne Religion, die Zeit wo TUPAC berühmt ist und andere Größen die keiner nicht mal aussprechen kann. Die Leute beflegeln sich mit Schimpfkanonaden das zu Rap zusammengereimt wird. Eine Kunstform die sein Freund FUTURE ( Mekhi Phifer ) im Shelterclub als Leiter von Gesangsschlachten zur Höchstform praktiziert. Er lebt praktisch damit. Und er ist JIMMY´s bester Freund. Der Aktivist DJ IZ und sein Bruder SOL sind auch so zwielichtige Gestalten ohne Job. IZ spricht dauernd von Antirassismus und Wertpapieren, während SOL eher auf die gebildeteren Dinge wie Puppen ficken und Bräute flachlegen träumt oder Autos knacken. Leider hat JIMMY bei seinem ersten Gesangssoloauftritt einen Hänger, und muss den Shelter verlassen, wo sich übermächtige Rap Clans Wortfetzengesangsduelle live geben. Nachdem er im Job mit der Stanzmaschine nicht gerade erfolgreich ist, lernt er überaus willig und schnell das Hobbyluderflittchen ALEX ( Brittany Murphy ) kennen, die sich den Weg nach New York als Model auch erficken will. Sie weiß natürlich nichts von seinem Leben wie die wenigstens, sonst wäre er schnell ausgebuht. In dieser Zeit und in dieser Welt muss man härter sein als ein Don Kosaken Fremdenlegionär. Und es wird immer schlimmer.
Eminem eigentlich ein Sänger der über Schwule schimpft und über Frauen kaputtficken singt, spielt eigentlich nen aparten netten Typ, der sich um kleine Kinder kümmert, und besser schauspielert als jeder gelernte Schauspieler. Er lauft mit seiner Kaputten herunterhängenden Obercoolen Hose herum die aussieht als hätte er nur 80 cm lange Beine, eine Mode zum scheißen. Er hat nen Schlafzimmerblick als ob er im Drogenrausch nicht bis 3 zählen kann, und hat doch mehr Know How als alle anderen, da er das so gut verkörpert, das es sonst kein anderer hätte spielen können. Die dunklen Farben und die nervösen Bilder passen gut in das Psychogramm einer Welt die eigentlich ein Horror ist. Alles kaputt, zerschlagen, und überaus gefährlich, Armut ist überall, und keiner lebt glücklich. Die Leute spielen als wäre es eine Dokumentation, und sehr gut ist, das man in den Clubs alles in Englisch hörte, mit deutschen Untertitel. So versteht man die Raptexte ein bisschen besser, primitive gewalttätige Lieder, die eine Welt verkörpern die mit Gewalt leider groß wird, und die Jugendlichen sich abreagieren müssen, was auf alle Fälle besser ist, als jede andere Sache die mit Schlägerei zu tun hat. Hier sind die Leute eher friedlich, bis auf die täglichen Schlägereien und Kampfspiele mit Pumpguns. Aber das ist eher in einigen Stadtteilen so, nicht überall. Meine Freundin fand auch das der Film sehr anstrengend ist, keine normal übliche sterbliche Unterhaltung, und die grässliche Musik hat trotzdem sehr gut reingepasst. Gespielt wurde spitzenmäßig, und jedem ist ein Lob zuzusprechen.
Trotzdem übermäßig spannend war der Film nicht, auch wenn er spitzenmäßig gespielt war, er hat sich dann leider in Langeweile und zu viel Musik verlaufen, was andersrum besser gewesen wäre.

Trotzdem ein fantastisches Spiegelbild des heutigen Molochs Detroit, und den darinnen lebenden Kids die mit Ihren alltäglichen Problemen die wirklich grässlich sind, zu kämpfen haben.

69,11 von 100

Tuvok 12.1.03 00:13