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One Hour Photo

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Super cooler Film! Sabrina 9.6.05 15:49

Ich finde ebenfalls das dieser Film Janna-Maria Brötzmann 6.6.05 15:08

DIE SUCHE NACH UNSCHULDIGEN BILDERN Dietmar Kesten 3.10.04 11:18

(9/10)
One Hour Photo

Das stille Wasser tief sind, beweist auch dieser Film. Es geht in dem 95 Min. Film um einen Mann.
SEYMOUR „ SY „ PARRISH ( Robin Williams ), der seit 11 Jahren in einem Außenbezirk von Los Angeles arbeitet. Er wohnt in der Innenstadt, und hat täglich einen sehr langen Weg zur Arbeit hin. Er arbeit seit 11 Jahren im Savmart, einem gigantischen Supermarkt, mit allem was man so zum Leben braucht.
Er wird SY genannt. Er arbeitet im Fotolabor. Er hat täglich die überaus wichtige Aufgabe den Leuten im Photo Stundenlabor, die Fotos zu entwickeln. Er hat so seine täglichen Stammkunden. Leute die immer wieder kommen. Alte und Junge Menschen, die immer die gleichen Fotos machen. Familien die Unmengen von Filmen verschießen weil sie glauben dadurch die Kinder am Leben zu erhalten. Alte Leute die nur Ihre Haustiere ablichten. Einsame Herzen die einander fotografieren. Wenn mal ein Foto von einem Urlaub dabei ist, dann ist es was ganz besonderes. SY hat auch die Aufgabe, wenn was komisches auf den Fotos zu sehen ist, es seinem Vorgesetztem BILL OWENS ( Gary Cole ) zu melden. Aber bis jetzt war fast noch nichts ungewöhnlich. Kein Verbrecher, kein Irrer, kein Mörder. NINA YORKIN, die mit WILL verheiratet ist, und dessen Sohn JAKE sich sehr gerne mit SY unterhält. SY ist einsam. Er arbeitet täglich von früh als ersteres, wenn er alles aufsperrt, wenn er vor seinem Kollegen YOSHI kommt, bis abends wenn er als letzteres die Abteilung verlässt. Wenn schon fast alle Angestellten zu Hause sind. So gegen 20:00. Er hat nichts zu tun. Er lebt für die Arbeit, er ist ein Perfektionist, und als eines Tages seine Maschine eine Cyanabweichung von
0,3 % anzeigt, kriegt er fast einen Mittelindonesischen Orgasmusanfall, und beschimpft den Techniker LARRY er solle sich um die Maschinenwartung besser kümmern, schließlich hebt er sich von allen anderen ab, weil er perfekte Fotos liefert. NINA hat er irgendwie gerne, er kennt Ihre Familie, Ihre Fotos, und das seit Jahren. Er mag sie unheimlich. Sie ist verheiratet, und redet fast nichts mit ihm. Das einzige was ihn an diesem Job noch so richtig gefällt ist sie. Er kann mit Ihr reden, wenn auch nur wenig. Täglich denkt er daran das er sie sieht. Er weiß sie ist vergeben, aber irgendwie mag er sie mehr als man darf. Sie redet fast nichts mit ihm, sie hat schöne Klamotten. WILL leitet eine große Firma, die Familie YORKIN ist gut situiert, NINA kauft gerne ein, und geht shoppen. Sie gibt gerne das Geld Ihres Mannes aus, der es leidig ist, sich dauernd mit Ihr zu streiten wegen Ihres teuren Lebenswandels. SY hat nicht viel zu tun zu Hause. Keine Familie, keine Freundin, kein Kind, keine Verwandten. Für wen soll er kochen, wer freut sich wenn er kommt, wer ist da wenn er umarmt werden will, wer ist bereit ihm eine Geschichte vorzulesen, wer besucht ihn wenn er krank ist, wer pflegt ihn wenn er behindert ist ? Keiner ist da. So macht er sich eine eigene Welt zu recht. Er hat eine Auseinandersetzung mit BILL. Er hat vor den Kunden mit LARRY gestritten, er träumt vor sich hin, er ist verliebt und einsam, und er überzieht öfters seine Mittagspause. Er hat alle Fotos die, die Familie YORKIN je gemacht hat und bei ihm entwickeln hat lassen, ausgearbeitet, als Duplikat und sie sich zu Hause auf eine Wand geklebt. Eine Fotocollage, eine zweite Heimat, eine Erinnerung an eine Zukunft die er nie teilen wird. Keiner mag ihn, keiner liebt ihn, er ist um die 50 Jahre alt. Doch eines Tages passiert das unerwartete, er wird gekündigt, BILL kommt drauf, das mit der Maschine was nicht stimmt. Es sind viel mehr Fotos angegeben als verkauft wurden. BILL ist gewissenhaft, man scheißt auf die Menschlichkeit, auf sein Bedürfnis zu reden, und noch mehr, wenn er den Savmart betrügt. Das hat er, er gibt es nicht zu, BILL weiß Bescheid, und er kündigt ihn. Für SY bleiben nur noch Tränen und Wut über. Und noch einiges mehr.
Williams gibt hier eine erstaunliche Leistung ab, er ist früher der quirlige eigenartige lustige Komische Kerl von nebenan gewesen, den man gerne seine Kinder anvertraut. Hier ist er der zurückhaltende, einsame, traurige und geknickte Mann, der nach Liebe lechzt. Die Bilder im Film sind sehr ruhig, die Kamera sehr gut gewählt, und das Thema einfach spitze. Die ganze Geschichte ist einfach fantastisch. Der Film ist was für Loco Kamerafreaks die einen Hang zu Psychosen haben. Williams spielt die Rolle wirklich mit Hingabe, man hat die ganze Zeit den Gedanken, das es sich hier eher um ein wahres als um ein erfundenes Geschichtelchen handelt. Aber es ist eine Erfindung. Doch was er hier verkörpert, passiert eigentlich überall in der Welt.
Man ist nicht glücklich im Verkauf, man hat wirklich Probleme wenn man gerne redet, man darf eigentlich nicht, aber man macht es. Man will eben kein Roboter sein, der stumm herumsteht und wie eine Maschine agiert. Man ist im Verkauf oft einsam. Man will Kontakt den schweren langen Tag über. Aber man darf nicht, teilweise sind die Kunden auch irgendwie sehr abgeneigt, sich in einer zwischenmenschlichen Kommunikation hinzugeben, und das ist eben ein Problem der heutigen westlichen Gesellschaft, jeder denkt nur an sich. Leider. BILL passt auch sehr gut rein, in seine Rolle. Wie fast jeder Chef ist er auch ein Arschloch, eines das nicht versteht das Leute gerne quatschen wollen. Für den Typen zählt nur eines, Zahlen und noch mal Zahlen, und Perfektion. So ein richtiger Typ der sich eigentlich aufs Scheißhaus verziehen sollte und seine Eier mal so richtig durchkratzen sollte und dann seine Schamhaare zählen sollte. Vielleicht geht’s ihm dann besser. Tja manche Leute haben eben einen zu langen Daumen im Mastdarm stecken.
Das ganze erinnert einen an „ American Beauty „ und etwas „ Peeping Tom „. Der Film macht nachdenklich, die Freundin sehr ruhig, und man braucht kein Valium mehr um sie ruhig zu stellen, wenn die Frühlingsgefühle zu groß sind. Einfach jedem zu empfehlen der auf gutes altes Schauspielkino zurückgreifen will, und einen Film abseits des Mainstreams sehen will.

Sehr gut gespielt, sehr traurig, einfühlsam, und irgendwie romantisch, und vor allem ein Film mit einigen guten Botschaften und wichtigen Meinungen.

82 von 100
Tuvok 26.1.03 08:08

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