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Wilbur wants to kill himself

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Sein oder Nichtsein Martin Zopick 4.11.08 12:34

Wilbur versucht sich ständig umzubringen, sein Bruder Harbour hat alle Hände voll zu tun, dies zu verhindern. Dies ist Stoff genug für eine skurrile Komödie. Als sich Harbour verliebt, nimmt die Handlung eine unerwartete Wendung. Und selbst die Hinwendung der von beiden Brüdern geliebten Frau zu Wilbur schadet der Story nicht eigentlich. Erst als festgestellt wird, dass Bruder Harbour tot krank ist und bald sterben wird, erkennt man die Ironie des Schicksals, die hinter dem Ganzen steckt.
Sind die Selbstmordversuche etwa die Rechtfertigung für die Sinnlosigkeit der eigenen Existenz? Der suizidgefährdete Wilbur findet in der Schwägerin eine ihn liebende Frau mit Kind, sein lebensfroher, sympathischer Bruder muss sterben – er braucht Wilbur nicht mehr vom Selbstmord abhalten. Der Spagat zwischen Komödie und Melodram ist vortrefflich gelungen. Immer wenn der Verlauf des Films ins Melodramatische abzugleiten droht, kommt Abhilfe in Form einer komischen Situation oder einer pfiffigen Bemerkung, wie zum Beispiel der Name des behandelnden Therapeuten, der an eine Wurst erinnert oder die üblichen scharfen Krankenschwestern treten in Aktion.
Hätte der Beleuchter noch ein paar Watt mehr eingeschaltet, könnte man von der tollen Depri-Komödie auch noch viel mehr erkennen.

Martin Zopick 4.11.08 12:34