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Wrong Turn

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B-Movie Schrott willard 14.6.04 15:34
B-Movie Schrott Dietmar Kesten 14.6.04 17:15

willard schrieb:

» Also, der Film ist meiner Meinung nach der totale
» Schrott. Horror ? Kaputt gelacht habe ich mich als
» ich diese grunzenden Typen gesehen habe. Mein Gott
» die Story war schon hundert mal da, wenn es da
» überhaupt eine Story gibt. Sinnlos Burutal kämpfen
» sich die Jugendlichen durch schlechte Dialoge und
» durch billige Kostüme. Unlogisch, darüber brauchen
» wir ja gar nicht sprechen, gut welcher Film ist
» schon logisch, aber das war schon zu viel. Ich habe
» 2€ ausgegeben um mir den Film auszuleihen und jetzt
» ärgere ich mich wie sau darüber.
»
» Sorry, aber so etwas gehört wirklich nicht ins
» Kino!
»
» :-(


Zu "Wrong Turn" habe ich einen bescheidenen
Beitrag verfasst. Sie können Ihn unter "W"
abrufen. Das Thema meiner Kritik lautet
"Schwarze Sonntage" im Kino.
In der Tat haben Sie Recht, wenn Sie schreiben:
"Sinnlos Burutal kämpfen sich die Jugendlichen
durch schlechte Dialoge und urch billige Kostüme".
Aber das alleine ist es nicht.
Es ist mehr ein ökonomischer Zerfall, der hier
zelebriert wird.
Es sind die subversiven Underground-Gruppen, die
hier neu auferstehen, die im Bestreben, die
technologische Massengesellschaft an der Basis
zu treffen, zur Provozierung und zu
Blackouts aufrufen.
Hier werden in einer mehr als schroffen Art
Endzeitängste verbreitet, die das Gefühl
des Untergangs nähren.
Die Angst, die hier verbreitet wird, ist schon eine
tiefe Psychose, von der ich annahm, sie sei im
Film überwunden.
Doch weit gefehlt!

Die wiederkehrenden Themen dieser blutrünstigen
Schlächterfilme lassen an unterschiedslose
Massaker an Gute und an Schlechte denken.
Und die Botschaft gipfelt nicht in einem modernen
Robin Hood, der im Wald gefangengenommen
werden konnte, sondern im Austausch von Blut;
denn den fröhlichen Waldgenossen droht der
Galgen.

Deer Film ist dekadent-diabolisch. Er ist
ein Nährboden für Neurosen und Entfremdung.
Und die übereinandergestapelten Leichen, die
von 'Menschenfressern' drapiert werden, ist
ein Zeichen für das wüste Chaotentum und die
Unordnung dieses Horrorgenres.
Sollten sich diese Bilder durchsetzen,
dann dürfte das ein Beweis für die praktische
Intoleranz der Zivilisation sein, die ja mit
diesem Rückgriff stracks ins Mittelalter
marschiert.

Die aufgeklärte Moderne sollte sich indes aus
dieser Deformation befreit haben.
Tut sie es nicht, dann ist hier für das Kino
zu konstatieren: die Exesse und die antihistorische
Neigung zu verbrämen und zu befürworten nehmen
erschreckend zu.
Das Myterienspiel ist wie eine "Anatomie der
Hölle", ein Sumpf der Fäulnis, ein Prozess
der Massaker, Intoleranz und Tod.
Die Gestalten sind furchterregend, erinnern
an die Erbschaft der Vergangenheit, die seit
den frühen sechziger Jahren über die Leinwand
huscht.
Hier steht dann alles auf der Kippe. Es bleibt
die Verzweifelung, die transformiert, ein
Spiegelbild unserer Gesellschaft ist.

Dietmar Kesten 14.6.04 17:15