Die fetten Jahre sind vorbei
Diejenigen, die den Film nicht Resa 1.12.04 13:00
Diejenigen, die den Film nicht Dietmar Kesten 1.12.04 16:28
Resa schrieb:
» Diejenigen, die den Film nicht verstehen, sind
» selber schuld...
Zumindest freut es mich, dass Ihnen der Film
gefallen hat. Ihre Meinung ist zu meiner
konträr.
Ein Grund mehr, sich zu fragen, warum Menschen
diesem Film mit einer gewissen Hochachtung
begegnen. Was ist bei "Die fetten Jahre sind
vobei" anders als z. B. "Gegen die Wand"?
Problematisiert wird hier wie dort der
Ausbruch von jungen Menschen aus den
gesellschaftlichen Verhältnissen. Nur beide
vermeiden es tunlichst, eine Botschaft zu
vermitteln.
In "Die fetten Jahre sind vorbei, ist das noch
extremer". Erinnern Sie sich bitte an die
Schlußeinstellung. Jan und seine Freunde brechen
zu jener Mittelmeerinsel auf, um
Fernsehsendemasten lahm zu legen. Nach dem
Motto "Der Kampf geht weiter", wird hier unterschwellig suggeriert, dass der Ausweg in
der Aktion gegen Kapitalismus und Konsumterror
besteht. Tatsächlich? Es ist schon ziemlich
plakativ, was hier dem mündigen Filmbesucher
vorgesetzt wird.
Vielleicht liegt es am Alter, dass man eine
abgeklärte Auffassung zu dem Film hat.
Wäre aber eine jungedliche hieb- und stichfester?
Man müsste zunächst politische Botschaften
benennen können und sie dann kritisch hinterfragen.
Beides tut der Film nicht. Insofern hat "verstehen",
wie Sie schreiben, und "verstehen" etwas, was
mit Beußtsein zu tun, mit Bewußtsein für die
konkrete gesellschaftliche Situation, wovon der
Kulturbetrieb nur eine einzige Seite ist.
Die Verlogenheit von "Die fetten Jahre sind vorbei",
besteht darin, dass hier auf der Ebene des
alles schon dagewesenen versucht wird, Politik
zu machen. Jene Politik, die an die Alt-68er
mit vielen Facetten erinnert. Warum dieses?
Heute geht es doch mehr darum, kritisch zu
analysieren und sich theoretisch auf das Niveau
der Zeit zu begeben.
Dietmar Kesten 1.12.04 16:28
» Diejenigen, die den Film nicht verstehen, sind
» selber schuld...
Zumindest freut es mich, dass Ihnen der Film
gefallen hat. Ihre Meinung ist zu meiner
konträr.
Ein Grund mehr, sich zu fragen, warum Menschen
diesem Film mit einer gewissen Hochachtung
begegnen. Was ist bei "Die fetten Jahre sind
vobei" anders als z. B. "Gegen die Wand"?
Problematisiert wird hier wie dort der
Ausbruch von jungen Menschen aus den
gesellschaftlichen Verhältnissen. Nur beide
vermeiden es tunlichst, eine Botschaft zu
vermitteln.
In "Die fetten Jahre sind vorbei, ist das noch
extremer". Erinnern Sie sich bitte an die
Schlußeinstellung. Jan und seine Freunde brechen
zu jener Mittelmeerinsel auf, um
Fernsehsendemasten lahm zu legen. Nach dem
Motto "Der Kampf geht weiter", wird hier unterschwellig suggeriert, dass der Ausweg in
der Aktion gegen Kapitalismus und Konsumterror
besteht. Tatsächlich? Es ist schon ziemlich
plakativ, was hier dem mündigen Filmbesucher
vorgesetzt wird.
Vielleicht liegt es am Alter, dass man eine
abgeklärte Auffassung zu dem Film hat.
Wäre aber eine jungedliche hieb- und stichfester?
Man müsste zunächst politische Botschaften
benennen können und sie dann kritisch hinterfragen.
Beides tut der Film nicht. Insofern hat "verstehen",
wie Sie schreiben, und "verstehen" etwas, was
mit Beußtsein zu tun, mit Bewußtsein für die
konkrete gesellschaftliche Situation, wovon der
Kulturbetrieb nur eine einzige Seite ist.
Die Verlogenheit von "Die fetten Jahre sind vorbei",
besteht darin, dass hier auf der Ebene des
alles schon dagewesenen versucht wird, Politik
zu machen. Jene Politik, die an die Alt-68er
mit vielen Facetten erinnert. Warum dieses?
Heute geht es doch mehr darum, kritisch zu
analysieren und sich theoretisch auf das Niveau
der Zeit zu begeben.
Dietmar Kesten 1.12.04 16:28