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Die Passion Christi

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Die Passion Christi filmpapst 17.4.04 18:16

Dieser Film verfehlt jegliche Wirkung: Wer gläubiger Christ ist, wird hinterher weder in seinem Glauben bestärkt sein, noch an seinem Glauben zweifeln. Zu simpel ist das Grundkonzept von PofC: Mel Gibson hat sich sklavisch an die Wortwahl der Evangelien gehalten und verkauft das Ergebnis als realistische Darstellung der Passion. Ganz abgesehen davon, dass die Evangelien lange nach Christi Tod entstanden, so ist doch wohl kaum zu erwarten, dass der Gekreuzigte noch immer so salbungsvoll spricht, wie vor Beginn der Passion. Wer am Kreuz hängt erleidet unsägliche Schmerzen und spürt den bevorstehenden Tod, selbst wenn er der Sohn Gottes ist. Nichts davon vermittelt dieser Film. Er ist eine lose Aneinanderreihung von Bibelszenen, aber er ist keine künstlerische Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema. Die eigentliche Brutalität des Kreuzigungstodes kommt nicht zum Vorschein, umso ausgiebiger darf gegeißelt werden. Völlig daneben ist aber auch das ständige Auftauchen des Todes in bester Fantasy-Manie und die unsägliche Auferstehungsszene: So kann man kleinen Kindern diesen Vorgang nahebringen aber nicht erwachsenen Menschen.
So kann ich jetzt zwar über diesen kontroversen Film mitreden, meinem Glauben oder meinem religiösen Verständnis ist aber mit diesem Machwerk nicht gedient. Drei Sterne vergebe ich nur deshalb, weil der Film mit hervorragender Ausstattung glänzen kann.

filmpapst 17.4.04 18:16