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Gothika

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Gothika Tuvok 21.3.04 20:58

Gothika

MIRANDA GRAY ( Halle Berry ) ist Psychiaterin in einem Frauengefängnis für abnorme Rechtsbrecherinnen. Ein Ort wo Frauen landen, die keine Seele mehr haben, die ein Verbrechen begangen haben. Frauen die keine Identität mehr haben, die verrückt sind, und sich nichts bewusst sind. Dort trifft sie auf
CHLOE SAVA ( Penelope Cruz ) die von Ihrem Schwiegervater immer und immer wieder vergewaltigt wurde, schon als Kind, und die seit Jahren in der Klinik ist. Sie ist gefährlich, niemand kann Ihr vertrauen, MIRANDA gibt sich mit Ihr ab, versucht raus zufinden was CHLOE noch für Probleme hat. Sie versucht Ihr zu helfen, hat sie irgendwie ins Herz geschlossen.

Ihr Mann Dr. DOUGLAS GRAY ( Charles Dutton ), ist der Leiter der Nervenheilanstalt, und seit Jahren glücklich mit Ihr verheiratet. Die 2 haben es geschafft, die Arbeit so gut wie es geht nicht mit nach Hause zu nehmen. Lange verheiratet und noch immer frisch verliebt. Was PETE GRAHAM ( Robert Downey Jr. ) ein Dorn im Auge ist, aber er schweigt und macht gute Miene zum schwierigen Spiel. Er hat MIRANDA mehr als nur gerne.

Eines Tages als es in Strömen regnet, und MIRANDA nach Hause fahren will, wo Ihr Mann auf sie wartet, muss sie leider eine Abkürzung nehmen. Die Straße ist kaputt, Sheriff RYAN bittet sie einen Umweg zu machen, eine Brückenüberfahrt zu nehmen. Was sie auch tat, doch nach kurzer Zeit, als die Telefonverbindung mit Ihrem Mann abbricht, sieht MIRANDA eine Frau auf der Straße stehen. Blutig, vom Regen durchnässt und landet mit Ihrem Wagen in einem Straßengraben. Sie steigt aus und versucht der Frau zu helfen, doch sie fängt an sich in ein Flammenmeer zu verwandeln.

Als MIRANDA wieder aufwacht, alles sah nach einem Traum aus, ist sie in Ihrer Nervenklinik in einer Einzelzelle eingesperrt. Ihr Kollege PETE versucht Ihr zu helfen, und erklärt Ihr, was er gar nicht dürfte, das sie vor 3 Tagen eingeliefert ist, und bald eine Gerichtsverhandlung hat. Sie habe Ihren Mann getötet. Von Sheriff RYAN erfährt sie, das sie Ihren Mann zerstückelt hat, das überall Ihre Fingerabdrücke gefunden wurden.
MIRANDA weiß nicht was da passiert ist, sie kann sich an nichts erinnern, leugnet jede Schuldzuweisung, und wird mit Tabletten voll gestopft um sie ruhig zu halten.

Doch MIRANDA wehrt sich, und eines Tages sieht sie auf Ihrer Türe die Worte „Not Alone“ stehen, die durch einen Lufthauch mit dem Finger an die Glaswand Ihrer Zelle geschrieben steht. Sie fühlt sich nicht mehr alleine, hat Angst. Sie ist absolute Realistin, versucht PETE von Ihrer Unschuld zu überzeugen der Ihr nicht glaubt. In der Gemeinschaftsdusche passiert es, das sich MIRANDA irgendwie schneidet, laut dem Stellvertreter von Dr. GRAY, PHIL PARSONS, sie habe sich 35 x geschnitten, MIRANDA sah eine Frau die sie geschnitten hat, auf Ihrem linken Unterarm befinden sich die Worte „Not Alone“ die aussehen als ob sie mit einer Rasierklinge eingeritzt wurden.

Ein erneuter Ausbruchversuch, und MIRANDA schafft es das Gebäude zu verlassen. Die Frau die sie gesehen hat, ist die Tochter von PHIL, die sich vor 4 Jahren selbst umgebracht hat. Sie kann sich noch weniger einen Reim darauf machen, als andere, aber andere verdächtigen sie, glauben sie ist eine Mörderin.

Von nun an beginnt ein wahrer Horrortrip. Halle spielt Ihre Rolle absolut überzeugend. Mehr als das, sie ist einfach eine Wunderbare Besetzung, denn jeder Winkelzug in Ihrem Gesicht, jeder Blick in ihrer Verschreckten Flucht, jedes Wort, alles ist so richtig gesetzt, und das dürft wahrscheinlich auch der Verdienst vom Regisseur Matthieu Kassovitz sein, der mit seinem vorherigen Film „Die purpurroten Flüsse“ schon geschockt hat.

Der Film, 95 Min. lange, erinnert mich frappant an „Asylum“ eine alte Story mit einem Schuss von „Gehirnwäsche“, dazu ein bisschen „The Ring“ und fertig ist ein Meisterwerk des Schockes. Was mir sehr gefallen hat, das es geschafft wurde, mit einfachen Mitteln ein durchaus durchgehende Spannung aufzubauen, die noch dazu über die ganze Filmlänge zu halten, und eine atmosphärische Dichtheit zu erreichen, die man in solchen Horrorschocken vergeblich sucht, in letzter Zeit.
Sehr gut hat mir Halle gefallen, weil sie wirklich alles sehr gut und überzeugend spielt. Gerade als man glaubt man weiß die Lösung, wird man fürchterlich enttäuscht, dann so ungefähr 15 Min. vor Filmende, als man glaubt, jetzt endlich, ja das ist es, wird man wieder enttäuscht und selbst als der Film kurz vor Ende und vor dem Abspann ist, kommt noch ein Schockpunkt, der wirklich gut gesetzt wurde. Ich finde das hat der Regisseur sehr gut gemacht und noch mehr, er schafft es in einem Film über 90 Min. die Spannung durchgehend aufrecht zu erhalten, und keinen Zweifel aufkommen zu lassen ob da vielleicht irgendwas falsch gepolt ist.

Ich habe während des Filmes versucht irgendwelche Nägel abzuknabbern, und als ich dann genauer hinsah, merkte ich voller Schreck, das sind gar nicht meine Füße, auch die nicht meiner Freundin, sondern welche wo auf dem Schuh unten, das sah ich noch kurz bevor ich Sterne sah, Größe 60 stand. Der Rest ist nicht so ganz erzählenswert. Eigentlich hätte man bei diesem Film auch nicht viel besser machen können. Sehr gut sind die Schnitte gesetzt, das muss man auch löblich erwähnen. Es wurde nie zu viel geschnitten, oder zu extreme Gewaltdarstellungen zum Selbstzweck dargestellt, sondern immer nur angedeutet, und dann war wieder was anderes zu sehen. Sonst wäre es ein Blutschlachtfilm gewesen, und das hat dieser Horrorschocker vermieden, der wirklich aus der Masse hervorsticht, was eben in letzter Zeit sowieso schon schwierig ist.

Positiv muss ich noch erwähnen das der Film schon spannend anfing, eine glaubwürdige Story hat, das die andern Schauspieler die so am Rande berühmt sind, auch erwähnenswert waren, da sie gut in diese Geschichte gepasst haben, auch wenn sie keine schauspielerische Glanzleistung abgegeben haben. Negativ hingegen fand ich die Tatsache, das der Film sehr viel im Dunklen sich abspielt, und man sehr wenig das Tageslicht zu sehen bekam.

Auf alle Fälle zu empfehlen der Film für Leute die sich wieder gerne gruseln möchte, die einen Film sehen möchten mit einer sehr guten Darstellerin, einer überzeugenden Geschichte, einem guten Drehbuch einer guten Schnittfolge, einer guten Regie, spannenden Schockeffekten, und nicht zu übertriebenen Blutgehalt.

93 von 100

Tuvok 21.3.04 20:58