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Haus der 1000 Leichen

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Der Film ist der absolute Doris 29.12.04 04:17

Der Film ist der absolute Oberhammer! Einer der richtig mit einem spricht und auch ordentlich zum nachdenken anregt!
Hab mir den Streifen Xmal angeschaut. Bin drauf hängen geblieben.
Der Clown Captain Spaulding macht entsprechenden Touristen die sich in seinen Laden (Tankstelle vor der Tür, Geisterbahn hinterm Haus) verirrt haben ordentlich Japp auf den „Lokalmathador“ Dr. Satan. Dieser war ein unvernünftiger Nervenarzt, der einfach nicht lernen wollte das Geistekranke nun mal nicht durch rohe Gewalt zu heilen sind. Seine medizinischen Eingriffe führte er grundsätzlich ohne Betäubung durch. Die meisten seiner Patienten sind deshalb qualvoll verschieden, weshalb Dr. Satan auch alsbald das Handwerk gelegt werden musste. Man hängte ihn nach Captain Spauldings Bericht an einem nahegelegen Baum auf. Aber seine Leiche ist verschwunden. Keiner weiß irgendwas. Damit weckt Captain Spaulding (der wirklich coolste Clown aller Zeiten!!!!!) während seiner kleinen Geisterbahnfahrt die Neugier der vier Twens (zwei junge Männer mit ihren Freundinnen) auf die Suche nach Dr. Satan. Auf Nachfrage einer der vier erklärt er sogar den Weg zu diesem Baum. Er liegt irgendwo in der Gegend von DEADWOOD.
Dann brechen die vier auf und landen nach einer inszenierten Reifenpanne im HAUS DER 1000 LEICHEN! Und dort gehts rund. Während das Auto repariert wird, macht sich die kleine Gruppe erstmal mit den Bewohnern des Hauses bekannt. Das geht natürlich am Besten bei einem kleinen Essen. Dem Abendessen! Da hat man die Möglichkeiten zum Schwatz. Und der ist gepfeffert! Die Hausverwalter sind allesamt Psychopaten und Otis, der weisshaarige Anführer dieser kleinen Heerde ist der Schlimmste von allen. Doch zu ihm später. Sein riesiger Bruder Tiny ist seit einem Unfall, den man auch ohne Probleme als Mordversuch oder besser vorsätzliche Brandstiftung seines Vaters deuten könnte, taub und entstellt. Er ist nicht besonders klug oder zart oder so. Eher kräftig und derb, eben ledrig wie sein Antlitz auch. Aber er trägt einen geilen roten Pulli mit einem weißenTotenkopf drauf. So einer für Kinder. Sieht echt gut an ihm aus! Das macht meinen er hätte noch Jugend und Unbekümmertheit, stimmt aber nicht. Er ist genauso Handlanger des Bösen wie die anderen auch. Seine Schwester Baby (ca: 22 – 24 Jahre) ist blond, hübsch, sexy und überaus mordlüstern. Gern tanzt sie sexy angezogen zu Otis Exzesssen oder skalpiert auch selbst mal arme Menschen und freut sich tierisch dabei. Die hat nen richtigen Knall aber auch nen geilen Knackarsch! Denn sieht man besonders gut wenn sie bei Goober alias G. Ober Schnaps einkauft.

Will den Film jetzt nicht runterbeten, interessant ist aber, dass die immer wieder zu sehende Negativbelichtung sehr schön zeigt, wie Rob Zombie versucht hat den Blickwinkel des Bösen auf die Welt zu schildern. Das geht entweder mit der Methode der Negativbelichtung oder Grobkörnung als direkt sichtbares Stilmittel oder durch Verbindung von eigentlich Gegensätzlichem. Wenn man die Farben umkehrt, sieht man genau, dass das nicht das richtige Bild ist. Bei der Agreessivität die der Film hat sieht man auch das die nicht richtig ist, irgendwie krank ist. Vielleicht, wenn man auch die Ansichten oder Meinungen umkehrt, z.B. vom Standpunkt des Bösen aus schaut, was kommt dann raus? Was sieht man dann? Erscheint dann nicht die „normale“ Welt irgendwie verkehrt? Die Negativbelichtung symbolisiert aber auch schon das Vorhandensein der Hölle im hier und jetzt des Films. Wie schon der schwarze Prophet Lois Gomer inzwischen seinen vielen beschriebenen Schildern sagt: „Ich bin kein Zauberer aber ich weiß die Warheit. Es ist nicht nötig in die Hölle zu fahren. Das ist die Hölle! Das ist die Hölle!! Das ist die Hölle!!!“ Die Vier sind bereits in der Hölle. Jeder der Deadwood betritt ist in der Hölle. Auch die Polizisten. Jeder! Otis Handlungsweise auf dem Hof des Anwesens ist deshalb nicht ohne grund diabolisch. Da brechen z.B zwei Cops einen alten Schuppen auf und finden ein halbes Dutzend offensichtlich toter Cheerleader. Ab hier beginnt ein Country zu laufen (I remember you von Slim Whitman). Die Brüste der Cheerleader sind zerschnitten, der Rest der Körper ist mit Pentagrammen verziert. Die Polizisten sind total schockiert. Eine Chearleaderin lebt sogar noch und leidet schrecklich. Sie leidet wahre Höllenqualen! Da ruft einer der Cops panisch Hilfe übers Walkie Talkie. Das ist aber zwecklos. Der andere, ältere Bulle rennt wie vom Affen gebissen los. Er rennt ja auch um sein Leben, aber es ist zu spät. Während der Country jetzt erst richtig anläuft erscheint Otis und schießt dem Fliehenden mehrmals in den Rücken. Bam Bam Bam. Dieser wird in Zeitlupe getroffen, sieht nochmal Teile seines glücklichen Lebens vor seinem Auge vorbeiziehen, fällt dann mit dem Gesicht in eine Pfütze und stirbt. Herrlich, besser kann man Erniedrigung nicht machen. Dann Schnitt auf das Gesicht des anderen Cops. Er ist völlig aufgelöst, panisch vor Grauen, hilflos. Otis, der Killer und Denker der Familie, wendet sich nun ihm zu. Es ist leicht. Er zwingt ihn seine Arme hinter dem Kopf zu verschrenken, sich niederzuknien und hält seine Waffe an die Stirn des angsterfüllten Polizisten. Dann Schnitt, ab in die Totale und warten! Warten. Warten. Musik hört auf, immernoch warten. Dann Kopfschuss. Er geht glatt durch. Otis zieht sein Ding sauber durch. „Wie er es immer macht“. Er hat ihn lange warten lassen und damit den Polizisten auf hochperverse Art gequält. Das ist richtige Folter. Er hat die Entwürdigung und auch gleichstarke Erniedrigung ins Unerträgliche gesteigert, nicht nur für den Cop sondern auch für den Zuschauer. Denn der fleht ja geradezu danach, das ein Schuß fällt und endlich die Spannung gelöst wird. Da sieht man, Otis ist ein Mann vom Fach! Ein wahrer Könner! Er weiß genau wie man ordentlich richtet! Hätte er gleich abgedrückt wäre es nur ein Mord, amateurhaft. Das Opfer aber soll schön leiden, so richtig vor Pein zerbrechen und dann noch weiter bis keine Steigerung mehr möglich ist. Ganz ausgekostet muss es sein. Das kann Otis richtig gut. Er hat aber noch mehr zu bieten. Er näht sich kleine Kostüme aus menschlicher Haut. Damit setzt er ganz neue Akzente bei der Interpretation des Schneiderhandwerks. Seine nicht gerade kunstvoll gearbeiteten Kreationen, die er einfach von seinem Opfer (Polizist, war Vater einer noch lebenden Frau die gefessellt Otis in der Haut ihres Vaters vorgeführt wird, während Baby und Mutter köstlich amüsiert darüber feiern) abzieht und dann auf sein Gesicht legt, mögen nicht lange haltbar sein, sind aber dennoch psychologisch höchst interessant. Der Wunsch nach einer zweiten Haut ist erstmal nicht bedenklich. Aber der Weg den Otis geht , der ist zweifelhaft. Otis ist ein Mann des Wie und nicht des Warums. Das sagt er in einer anderen Szene selbst. Nicht warum sondern wie ein Mensch zu Tode kommt ist für ihn entscheidend. Nicht warum er das tut sondern wie er tötet, wie er näht, wie er sein Reich regiert ist interessant. Otis ist ein richtiger Philosoph. Ich nehme an er hat seine Lehre von Dr. Satan. Denn er hat Kontakt zu ihm. Der Doc wird ihm schon was von seiner Weisheit beigebracht haben. Wie man ordentlich metzelt, und die Leute nicht gleicht tötet und so. Das nimmt sich Otis zu Herzen. Sein ganzes Gehabe ist aber immer irgendwie gereizt. Richtig entspannen kann er nur beim töten. Da zeigt sich welch ein verständiger Schüler er sein kann. Vielleicht sieht man dann auch klarer warum die alle zu Satanisten werden oder vielmehr schon sind. Sie beten Dr. Satan an. Dieser Arzt für größere und kleine Leiden hat übrigens enormen Forscherdrang. So brachte er es fertig, eine Art BAIN wie Uma Thurman in BATMAN zu erschaffen. Dr. Satan ist nichts anderes als der moderne Dr.Frankenstein. Und dieser Bain sein Geschöpf.

Es gibt noch viel mehr hammergeile Sachen über den Film zu erzählen aber ich glaube das reicht erstmal.

Fazit: Diesen Film muss man einfach gesehen haben!

Doris 29.12.04 04:17