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I, Robot

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WIR SIND DIE ROBOTER Dietmar Kesten 6.8.04 17:19
WIR SIND DIE ROBOTER Ein Fan der gepflegten Rezension 30.8.04 20:37
WIR SIND DIE ROBOTER Dietmar Kesten 31.8.04 16:19

Ein Fan der gepflegten Rezension schrieb:

» Obwohl ich des öfteren nicht mit ihnen
» übereinstimme muss ich trotzdem sagen das Ihre
» Kritiken immer ein Genuss sind. Das ich trotzdem
» oft nicht mit Ihnen übereinstimme liegt meiner
» Meinung nach am Standpunkt mit den man in einen
» Film geht. Sie schreiben relativ eindeutig, "Dieser
» Film schafft es nicht, auch nur annähernd zu
» problematisieren." Als ein so erfahrener Kinogänger
» der Sie offensichtlich sind, haben Sie nicht
» ernsthaft erwartet das der Film das will? Durch die
» Häufigkeit der Kinowerbung, oder schon allein durch
» die gewählten Darsteller sieht man doch das sich
» der Film an ein Massenpublikum richtet, wie fast
» alle Hollywoodproduktionen übrigens. Ein Film der
» sich mit philosophischen Fragen beschäftigt richtet
» sich schon durch diese Intention nicht mehr an
» Millionen. Da wird sich die Masse nicht ändern,
» auch in hundert Jahren nicht. Also warum sparen Sie
» sich nicht das Geld für Hollywood und investieren
» zum Beispiel in "Stealing Rembrandt" oder ähnliche
» europäische Produktionen wo Ihre Kritiken fehlen
» und wo sie vielleicht auch glücklicher mit wären.
» Dazu kommt solange Sie für "Catwoman" und Co.
» bezahlen unterstützen Sie den Mist auch immer
» weiter... oder sind Sie vielleicht Filmvorführer?
» Irgendwie versteh ich den Spagat nicht wirklich.


Guten Tag!

Danke für ihre Hinweise.
Ich denke mal, dass es hier darum geht,
Filmkritiken zu formulieren.
Dem einen mögen sie gefallen, dem anderen
nicht. Es gibt kein Genre, dass aus diesem
Rahmen herausfallen könnte, und das ich
nicht in die Kritik mit einbeziehen würde.
"Catwoman" gehört ebenso dazu wie
"Der Herr der Ringe","Die Vögel" oder
"Nosferatu", um einen Film zu erwähnen,
der in seiner Urfassung über 100 Jahre
alt ist.
Wie viele andere möchte ich
ich hier zum Niveau beitragen, über Filme
schreiben, die mich interessieren und zum
Diskurs beitragen, wenn ich auch zugeben
muss, dass es daran mangelt.Und natürlich
kritisch und vermutlich auch subjektiv
schreiben.
Eine Welt ohne Filmkritiker und
Filmkritiken wird es nicht geben.
Es ist die Frage, was man will?
Wollen wir allen, die z. B. "Catwoman"
als "besten Film" loben, ohne jemanden
hier auf dieser Seite zu kritisieren,
das Feld überlassen, so tun, als ob es
sich hier nur um eine Billigproduktion
Hollywoods handelt, oder wollen wir
tief in die Materie eindringen um den
Film dann von dieser Seite aus zu
kritisieren?
Ich meine letzterer Weg ist der begehbare.
Er hilft, der andauernden Berieselung
und der totalen Verdauung am Massengeschmack
vorbei streitbar zu bleiben.
Von nichts anderem erzähle ich in meinen
bescheidenen Kritiken. Es spiegelt sich
aber auch die Unlust des Kritikers an
schlechten Filmen wieder.
Nur sollte man sie gesehen haben, um sie
einordnen zu können.

>Allein durch die gewählten Darsteller sieht
>man doch das sich der Film an ein
>Massenpublikum richtet, wie fast
>alle Hollywoodproduktionen übrigens.

Natürlich stimmt das uneingeschränkt.
Ich kann Ihnen nur Recht geben.
Filmkritik ist nur "als Gesellschafskritik
denkbar" meinte KRACAUER.
Ich wüsste nicht, was ich dem hinzufügen
könnte. Der Niedergang Hollywoods, aber
auch des europäischen Kinos hat die
Filmkritik ärmer gemacht. Insgesamt geht
es letztlich nur darum, einen Film nach
den Marktgesetzen Hollywoods zu besprechen.
Davon sind die Zeitungen voll. Es gibt
nur wenige Kritiken, die in sich kritisch
kritisch sind.
Nehmen Sie den "Herrn der Ringe". Schauen
Sie sich die Beiträge dazu auf dieser Seite
an.
Es geht ja nicht darum, den Leuten "den Spaß"
zu nehmen, sondern sie evtl. auf ideologische
und politische Untertöne, Mißtöne, gar
reaktionäre Tendenzen hinzuweisen. Das
kann man belächeln. Aber in Wirklichkeit
ist das die Scharlatanerie, die das kalte
Machtinteresse Hollywoods festigt.

Ich wähle einen anderen Weg, wie Sie wissen.
Es ist keine politische Leitlinie, kein
ästhetisches Programm, kein Kunst- oder
Filmführer. Will weder belehren noch
bekehren. Nur über Filme reden und hier
Beiträge zur Verfügung zu stellen, was ich
anderswo auch mache; denn schließlich muss
man auch seine Brötchen verdienen.

Dennoch meine ich aus Ihrem Beitrag ein
wenig Lob herausgehört zu haben.
Dafür bedanke ich mich. Und ich hoffe,
Sie auch weiter zu meinem Lesekreis zählen
zu dürfen.

Wenn Sie letztlich formulieren:

>Dazu kommt solange Sie für "Catwoman" und Co. >bezahlen unterstützen Sie den Mist auch immer >weiter... oder sind Sie vielleicht Filmvorführer? >Irgendwie versteh ich den Spagat nicht wirklich.

dann muss ich Ihnen widersprechen.
Letztlich ist jeder Gang ins Kino irgendwo
Unterstützung für was auch immer
und bleibt es auch.
Jeder Besuch eines Vergnügunsparks oder
Kaufhauses ist in der letzten Konsequenz
eine Unterstützung der herrschenden
Verhältnisse.
Man kann es nicht ändern: das amerikanische
Independent-Kino ist abgeschmeckt von
Marktforschern, PR-Strategen und Zuschauern.
Aber Kultritik darf nicht an der
Oberfläche stehen bleiben. Man wird
gegen audivisuelle Marktführer nur dann
ankämpfen können, wenn man Ihnen mit Niveau
begegnet.
Ein wenig will ich auf dieser Seite dazu
beitragen und mich in diesem Sinne gerne
"verbiegen".

Viele Grüsse

Dietmar Kesten

Dietmar Kesten 31.8.04 16:19