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Im Dutzend billiger

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könnte lustiger sein Tuvok 25.6.04 22:15

Im Dutzend billiger

Irgendwie muss es ja herrlich sein 12 Kinder zu sein, aber irgendwie auch so unherrlich. Alleine schon der Gedanke, was ist, wenn 10 Kinder davon Durchfall mit einem Anfall von überdimensionierter Megablähungsgripe haben? Und die Wohnung dann riecht wie ein Schweinestall am Tag der offenen Tür, wenn die 8 Kinderzimmer dann riechen als wäre im Land der Jauche der D – Day angebrochen? Dann ist es klar, dann hat man zu viele Kinder, obwohl es ja viele Familien gibt die 12 Kinder und mehr haben. Was für den Mann sicher lustig ist, weil der hat ja eh die Arbeit mit den Kindern nicht, ist für die Frau die Tägliche Geburt der Höllenbrut.

Es fängt ja schon an in der Frühe wenn die Kinder am Tisch sitzen, sie wollen alle was zu frühstücken, und nach 10 Jahren denkst du dir nur, verdammt wieso sind meine Kinder so anspruchsvoll und wollen Essen und sind nicht so genügsam wie ein Agavenkaktus in der Wüste Gobi? Der Eine Will Schokopops, der andere Cornflakes, ein anderer Milch, dann wieder ein anderer Kakao, der nächste will frischgepressten Orangensaft, und schon ist das Chaos im Anmarsch, und es verschlimmert sich wenn auf dem Lampenschirm der Frosch BOHNE sitzt, und der kleinste den alle immer FEDEX nennen, weil er das Nesthäkchen ist das keiner mag, kann seinen einzigen Freund nicht herunterholen, also lässt er ihn auf den Tisch springen wodurch ein kleines Drama anfängt, und der Frosch ein bisschen Verwirrung stiftet, ungefähr so als würde Eddie Murphy in den Franziskanerorden eintreten.

Die Familie ist ziemlich genervt, aber sie nimmt es gelassen hin. TOM BAKER (Steve Martin) hat mit seiner Frau KATIE (Bonnie Hunt) in den 23 Jahren der Ehe, 12 Kinder bekommen, wo die älteste, NORA (Piper Perabo) als einzige ein eigenes Leben führt und bereits aus dem Hause ist, dieses hässliche Entlein, diese Brut die niemand haben will. Denkt sich der Zuseher in den 97 Minuten, aber die ist schon ganz O.K und die Familie, die alle paar Monate mal einen kurzen Anruf macht, ist froh als sie zu Ihr übersiedeln kann, weil TOM einen neuen Job annimmt, als Chef Coach der Footballgruppe „The Stallions“.

Sohn MARKS ist immer so stumm, und hätte er seinen Frosch nicht wäre er so introvertiert wie eine frisch gestrichene Mauer, aber das schafft er nicht so ganz und hin und wieder wird er sogar bemerkt, so alle paar Wochen kurz, aber eines Tages läuft er weg, die Suche beginnt, wo kann er nur sein? Alle machen sich jetzt Sorgen um das kleinste Mitglied, vorher haben sie es nicht gemacht, da hat ihn keiner leiden können, daweil ist er so ein richtiges süßes Kevin Allein zu Hause Imitatsöhnchen.

Dieses Elite Team ist nur in Chicago und natürlich müssen die Bakers umziehen, von Midland, wo jeder seine Freunde hat, und keiner will es eigentlich richtig. Witzig an dem ganzen Film ist ja das die Mutter immer schön gekleidet, frisiert und gekämmt ist, und Steve immer seine schöne Frisur hat, und noch besser ist es, da könnte ein Erdbeben sein, aber die 2 haben immer alles im Griff, und selbst als halbverweste Leiche würde KATE noch schön aussehen. Ist ja nur ein Hollywoodschinken.

Am meisten habe ich mich gewundert das die nur 1 x die Waschmaschine betätigt hat. Wo andere mit nur 5 Kindern mehr Wäsche brauchen als die Vereinigten Arabischen Emirate im Jahr, hat KATE nur 1 x die Waschmaschine betätigt. Wahrscheinlich hatten die so viel Geld das sie sich immer neue Wäsche kaufen konnten, die alle paar Stunden eine unterirdisch fliegende Kanalbrieftaube gebracht, die man nicht gesehen hat.

KATE war früher Sport Journalistin, gab Ihren Job auf und muss jetzt nach New York Ihr neues Buch vorstellen, und dort gleich 2 Wochen bleiben, lässt alles dem guten alten TOM über, da sie ja von dem Buch immer geträumt hat, schließlich muss auch so eine Frau mal ausspannen von der 20 Std. Arbeit täglich, und das
Montag – Sonntag, 22 Jahre lange.

Der Tagesablauf von KATE sieht wahrscheinlich so aus. 5 Uhr aufstehen, Frühstück machen, Kinder um 6:30 aufwecken, um 7:30 sind alle gefüttert, wie beim Gänseleberstopfen, es wird in die Schule gefahren, um 10:00 zu Hause wird der Flaschengeist Jeannie befreit, die die ganze Wohnung sauber putzen wird.
Das sieht man natürlich nicht, weil sonst müsste man glauben, man kann so einen Flaschengeist auch haben, aber der ist nur erhältlich im Museum für moderne Kunst und Fantasie in Amerika.

Gefallen hat mir im Film die Abstimmung der BAKER Familie, 12 Kinder waren gegen den Umzug, trotzdem musste der Vater seinen Lebenstraum umsetzen, den er sich immer geträumt hat, dieser blöde Egoistische alte Sack, aber das ist ja nun mal so bei Männern, die müssen immer alles tun was sie wollen. Frauen sind da auch nicht anders, Anstatt Ihrem Wunsch und Lebensziel zu folgen als natürliche Gebärmaschinerie herzuhalten und als Milka Milchproduktionsfabrik müssen die wirklich Karriere machen in einem noch dazu sehr ungünstigen Zeitpunkt, was aber nichts macht.

Martin spielt die Rolle sowieso souverän wie immer, nur etwas gekünstelt, und ich hätte mir gewünscht wenn er das ganze ernster gespielt hätte, bei blöden lustigen Szenen, und nicht immer so gut beherrscht. Der wird nicht mal wütend als alles im Arsch ist, sondern macht noch da gute Miene zum bösen Spiel und Bonnie Hunt ist da genauso, die ist die perfekte Mutter, obwohl sie in Wirklichkeit ein gar nicht perfektes Wesen ist, wie man am Schluss sieht bei den Dreharbeiten, die lustigen Szenen, und im Film will sie uns vormachen das es so leicht ist mehr als 1 Kind aufzuziehen.

Die Stallions spielen gegen die Pythons und verlieren weil der Coach unkonzentriert ist und die ganze Szene hat man nicht gerade einfühlsam mitfühlend regiert, sonder einfach nur gewöhnlich, man konnte nämlich gar nicht merken wie Tom das nahe geht, sondern man sieht einfach nur Bilder die zusammengehören, und ich muss sagen, der Klassiker „Meine, Deine, Unsere“ war um Klassen besser.

Die Probleme mit den Kindern kamen nicht raus, maximal ein paar Ansätze von Problemen das war alles, die älteste Tochter LORRAINE die soll so was wie Cher in „Clueless“ sein. Aber ach da merkt man nichts von Ihrer übertriebenen Etepetete Art – leider. Die Schauspielerin der Lorraine ist einfach nicht gut genug.

Schade das der Film nicht spannend gemacht wurde, sondern eher etwas zu einfach, ich hätte mir mehr gewünscht. So ganz schlecht war er eh nicht, aber leider nicht so ganz zusammengereimt. Spannung hat etwas gefehlt, aber lustig war er trotzdem, die 12 Kinder waren so richtig nett, aber alle etwas klein, als würde KATE sie alle adoptiert haben von einem Versandhauskatalog aus Belgien.

Also ich kann den Film empfehlen, aber leider nur bedingt, er ist eher mehr was für zu Hause wo man mit seiner Freundin TV gucken will und sich nicht unbedingt einen anspruchsvollen Film ansehen will sondern einfach nur hirnlos schmunzeln will. Was aber auch nichts macht. Hauptsache man steckt dann in der Freundin.

Empfehlenswert ab 6 Jahren für Hebammen und solche die es noch werden wollen, und solche die mal im Krieg waren und angefangen haben Kinder zu lieben und auf Kindergartenpädagogik umsteigen wollen, und für Opas und Omas die der Kindheit nachweinen.

70 von 100

Tuvok 25.6.04 22:15