Only the Strong Survive
Rufus Thomas
USA 2002 - Regie: Chris Hegedus, D.A. Pennebaker - Darsteller: Wilson Pickett, Sam Moore, Jerry Butler, Rufus Thomas, Mary Wilson, William Bell, Jerry Butler, Isaac Hayes, Ann Peebles, Carla Thomas, The Chi-Lites - Fassung: O.m.d.U. - Länge: 95 min. - Start: 7.10.2004
Beschreibung
Spricht man von Legenden im Dokumentarfilmbereich, führen zweifellos D.A. Pennebaker und Chris Hegedus die Liste an. Der Regisseur und die Regisseurin der unvergesslichen und preisgekrönten Filme «The War Room», «Startup.com», und «Monterey Pop» melden sich zurück mit einem Film über die Welt der Rhythm-and-Blues-Musik der 1960er- und frühen 70er-Jahre: den Soul.
Statt einen «History-of»-Film mit Unmengen von bereits existierendem Filmmaterial zu machen, beschlossen Pennebaker und Hegedus, die Lebensgeschichten von zehn Soul-Legenden miteinander zu verweben, die immer noch auftreten und besser sind denn je. Gemeinsam mit Roger Friedman, einem bekannten New Yorker Journalisten und Zeit seines Lebens Soul-Fan und Mitglied der Rhythm and Blues Foundation, machten sich Pennebaker und Hegedus auf die Suche nach den großen Soul-Stars, deren Musik in Filmen wie «The Commitments» vorkommt und Tag und Nacht weltweit im Radio zu hören ist.
Die Blütezeit des Soul (1960-1975) endete mit der Disco-Welle, die wiederum von Rap und HipHop abgelöst wurde. Doch der Einfluss des Soul blieb unvermindert stark. Die bekannten Hits werden weiterhin von jungen Künstlern aufgegriffen und von Rappern gesampelt. Aber wo sind die Künstlerinnen und Künstler, die diese Musik berühmt gemacht hatten?
Die Produzenten machten sich zu einer Show auf, die in Memphis, Tennessee, von High Stacks Records geplant war. High Stacks war zu seinem Namen gekommen, indem es auf findige Weise die zwei Überbleibsel der bekannten Labels, Hi und Stax übernahm und weiterhin neues Material der legendären Künstler aus der Ära des Soul veröffentlichte. Im Sommer 1999 organisierte Bobby Manuel von High Stacks ein Benefiz-Konzert für den Sänger Luther Ingram («If Loving You Is Wrong I Don't Want to Be Right»). Ingram hatte sich für eine kostspielige Nierentransplantation hoch verschuldet und Manuel wollte ihm mit den Konzerteinnahmen helfen.
Das Ergebnis war eine Zwölf-Stunden-Bühnenshow im Four Points Sheraton in Memphis, in deren Verlauf die berühmtesten Künstler von Stax auftraten: Rufus Thomas, seine Tochter Carla, William Bell, Sir Mack Rice, The Barkays mit Ben Cauley und viele mehr. Auch Hi Records Soul-Königin Ann Peebles war dabei. «Es war wie ein Woodstock des Südstaaten-Soul», erinnert sich Friedman. Die Höhepunkte des Ingram-Benefiz-Konzerts waren die Auftritte und Interviews mit dem «King of Soul»: Rufus Thomas, zu dessen bekanntesten Hits «Walking the Dog» und «The Funky Chicken» gehören. «Wir wussten sofort, dass das Konzert, das Rufus in Höchstform zeigte, das Rückgrat des Films bilden würde», sagt der Produzent Frazer Pennebaker.
Die Tatsache, dass Thomas zusammen mit seiner Tochter Carla auftrat, machte den Anlass erst recht zu einem historischen Ereignis. In der Welt des Soul bekannt als «Aretha before there was Aretha», hatte sich Carla Thomas mit einer ganzen Reihe von Hits verewigt, unter anderen «Gee Whiz» und «B-A-B-Y-Baby». Erwähnt seien auch die berühmten Duos mit Rufus («Cause I Love You So») und mit dem großen Otis Redding («Tramp»). Das Ingram-Benefizkonzert bot Pennebaker und Hegedus die Gelegenheit, Vater und Tochter für immer auf die Leinwand zu bannen. «Das Ergebnis war wunderbar», schwärmt Chris Hegedus. «Sowohl bei der Probe wie auch während des Konzerts übertrafen Rufus und Carla unsere Erwartungen bei weitem. Es war höchst beeindruckend, sie wieder gemeinsam zu sehen und zu wissen, dass sie damit das Publikum begeistern würden.»
Leider erlebte Rufus Thomas die Endversion von «Only the Strong Survive» nicht mehr. Er starb im Dezember 2001 im Alter von 84 Jahren, gerade als der Film für das Sundance Festival ausgewählt wurde. Der Film ist ihm gewidmet.
Text & Foto: Arsenal
Spricht man von Legenden im Dokumentarfilmbereich, führen zweifellos D.A. Pennebaker und Chris Hegedus die Liste an. Der Regisseur und die Regisseurin der unvergesslichen und preisgekrönten Filme «The War Room», «Startup.com», und «Monterey Pop» melden sich zurück mit einem Film über die Welt der Rhythm-and-Blues-Musik der 1960er- und frühen 70er-Jahre: den Soul.
Statt einen «History-of»-Film mit Unmengen von bereits existierendem Filmmaterial zu machen, beschlossen Pennebaker und Hegedus, die Lebensgeschichten von zehn Soul-Legenden miteinander zu verweben, die immer noch auftreten und besser sind denn je. Gemeinsam mit Roger Friedman, einem bekannten New Yorker Journalisten und Zeit seines Lebens Soul-Fan und Mitglied der Rhythm and Blues Foundation, machten sich Pennebaker und Hegedus auf die Suche nach den großen Soul-Stars, deren Musik in Filmen wie «The Commitments» vorkommt und Tag und Nacht weltweit im Radio zu hören ist.
Die Blütezeit des Soul (1960-1975) endete mit der Disco-Welle, die wiederum von Rap und HipHop abgelöst wurde. Doch der Einfluss des Soul blieb unvermindert stark. Die bekannten Hits werden weiterhin von jungen Künstlern aufgegriffen und von Rappern gesampelt. Aber wo sind die Künstlerinnen und Künstler, die diese Musik berühmt gemacht hatten?
Die Produzenten machten sich zu einer Show auf, die in Memphis, Tennessee, von High Stacks Records geplant war. High Stacks war zu seinem Namen gekommen, indem es auf findige Weise die zwei Überbleibsel der bekannten Labels, Hi und Stax übernahm und weiterhin neues Material der legendären Künstler aus der Ära des Soul veröffentlichte. Im Sommer 1999 organisierte Bobby Manuel von High Stacks ein Benefiz-Konzert für den Sänger Luther Ingram («If Loving You Is Wrong I Don't Want to Be Right»). Ingram hatte sich für eine kostspielige Nierentransplantation hoch verschuldet und Manuel wollte ihm mit den Konzerteinnahmen helfen.
Das Ergebnis war eine Zwölf-Stunden-Bühnenshow im Four Points Sheraton in Memphis, in deren Verlauf die berühmtesten Künstler von Stax auftraten: Rufus Thomas, seine Tochter Carla, William Bell, Sir Mack Rice, The Barkays mit Ben Cauley und viele mehr. Auch Hi Records Soul-Königin Ann Peebles war dabei. «Es war wie ein Woodstock des Südstaaten-Soul», erinnert sich Friedman. Die Höhepunkte des Ingram-Benefiz-Konzerts waren die Auftritte und Interviews mit dem «King of Soul»: Rufus Thomas, zu dessen bekanntesten Hits «Walking the Dog» und «The Funky Chicken» gehören. «Wir wussten sofort, dass das Konzert, das Rufus in Höchstform zeigte, das Rückgrat des Films bilden würde», sagt der Produzent Frazer Pennebaker.
Die Tatsache, dass Thomas zusammen mit seiner Tochter Carla auftrat, machte den Anlass erst recht zu einem historischen Ereignis. In der Welt des Soul bekannt als «Aretha before there was Aretha», hatte sich Carla Thomas mit einer ganzen Reihe von Hits verewigt, unter anderen «Gee Whiz» und «B-A-B-Y-Baby». Erwähnt seien auch die berühmten Duos mit Rufus («Cause I Love You So») und mit dem großen Otis Redding («Tramp»). Das Ingram-Benefizkonzert bot Pennebaker und Hegedus die Gelegenheit, Vater und Tochter für immer auf die Leinwand zu bannen. «Das Ergebnis war wunderbar», schwärmt Chris Hegedus. «Sowohl bei der Probe wie auch während des Konzerts übertrafen Rufus und Carla unsere Erwartungen bei weitem. Es war höchst beeindruckend, sie wieder gemeinsam zu sehen und zu wissen, dass sie damit das Publikum begeistern würden.»
Leider erlebte Rufus Thomas die Endversion von «Only the Strong Survive» nicht mehr. Er starb im Dezember 2001 im Alter von 84 Jahren, gerade als der Film für das Sundance Festival ausgewählt wurde. Der Film ist ihm gewidmet.
Text & Foto: Arsenal