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Unterwegs nach Cold Mountain

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Super Film ! Spoiler! LuLu 4.12.06 20:15

Ich finde den Film echt Nelly Speer 30.9.04 11:04

Lieblingsfilm Miriam 24.6.04 15:29

ohne Titel Dany 3.6.04 23:28

(9/10)
Unterwegs in Cold Mountain

1861 fängt die Geschichte an. W.P.INMAN ( Jude Law ) baut an einer Kirche mit für die Gemeinde von Cold Mountain, einer kleinen malerischen Gemeinde im Staate North Carolina. INMAN ist ein Mann mit sehr vielen Talenten. Er kann fast alles was damals wichtig war, von Häuser bauen, über Äcker bestellen, Tiere versorgen, einfach fast alles. Er ist ein wortkarger und sehr ruhiger Mensch, besonnen, ein gläubiger Christ, und ein Mann der nur das nötigste sagt.

ADA MONROE, Mitte 30, kommt mit Ihrem Vater aus einem anderen Bundesstaat in dieses kleine Dorf, das früher dem Großvater eines gewissen TEAGUE gehört hat, der seit Jahren versucht die Leute aus dem Ort zu vertreiben, bisher erfolglos. Reverend MONROE ( Donald Sutherland ) stets gewohnt in großem Stil zu leben, zieht mit seiner Tochter dorthin, weil er sich erhofft, das es seiner Lunge besser geht, weil das Klima einfach nicht so feucht ist. Laut seinen Ärzten soll er hier gesund werden. Er ist stets ein Mann gewesen der seiner Tochter die beste Ausbildung zuteil kommen ließ, die es gab. Seine Farm in Cold Mountain wird von 20 – 30 Negern bewirtschaftet, so das seine Tochter ADA keinen Finger krumm machen muss, um für den Lebensunterhalt aufzukommen. Hier tief im Süden hat fast jeder der ein bisschen Geld über hat, seine Sklaven, allerdings nicht grausam gehalten, sondern in einer friedlichen und freundlichen Übereinkunft. Was damals keiner sich dachte, passierte in kurzen Momenten, der Krieg kommt auch hier her. Der Bürgerkrieg.
Viele freuten sich, vor allem die jungen Leute, denn die sind es, die Ihre Neger behalten wollen, und den Norden dafür hassen, das die Yankees den Südstaatlern dieses Privileg zunichte machen wollen.

Szenenwechsel auf 1864, eine Kompanie der Yankees sind dafür verantwortlich, das ein Schützengraben voller Südstaatler, viele aus dem Gebiet von North Carolina, genauer Cold Mountain, in die Luft gejagt werden soll, was auch fast gelingt. Die Sprengladung war falsch gelegt, die Yankees stürmen nach ,und anstatt toter und verletzter Südstaatler zu finden, landen sie in einem großen Graben, wo sie von den Südstaatlern niedergemetzelt wurden. Auch INMAN ist hier, der voller Sehnsucht an seine ADA denkt, und stets Ihr Foto bei sich hat. Sein Freund OAKLEY verliert sein Leben, und bei einer Nacht und Nebel Aktion wird er schwer am Hals verwundet, und entschließt sich zu fliegen, und den über 1.000 Meilen langen Weg in seine Heimat zurückzulegen, um seine große Liebe ADA zu finden, in die er sich verliebt hat. Wie sie sich in ihn.
Sie schreibt ihm fast jede Woche einen Brief, über Monate hinweg.

Jahre dauert der Krieg, verändert die Leute. Leute die vorher den Frieden liebten, und dafür starben. Menschen die vorher reich und gut situiert waren, und jetzt in großer Armut leben. So wie ADA. Ihr Vater starb im Herbst 1862, und von nun an ist sie alleine, muss alleine über den Winter kommen, hat nie gelernt für sich zu sorgen. muss nun das erste mal um das Überleben kämpfen. Der einzige Überlebenswille ist, das INMAN wieder zurückkommt, und sie aus Ihrer Lethargie rausreißt. Sie schreibt ihm fast schon täglich, zählt die Tage, Wochen und Monate, und hört dann auf zu zählen, sie ist dessen müde geworden. Doch in dem Dorf hilft man sich gegenseitig, gibt von dem was man hat, auch wenn es wenig ist.

Wäre nicht SALLY SWANGER mit Ihrem Laden gewesen, ADA hätte hungern müssen, sie hätte auch selbst nichts genommen, wenn sie SALLY und Ihr Mann nicht eingeladen hätten, und so versucht sie über den Winter zu kommen der ins Land zieht.

INMAN hat es inzwischen geschafft aus dem Lazarett zu fliehen und den langen Rückweg anzutreten. Sein Weg führt in von einer Gefahr in die nächste, denn so einfach ist es nicht für ihn, denn er gilt als Deserteur. Überall im Lande gibt es Bürgermillizen, wie auch in Cold Mountain, die TEAGUE anführt, dem früher halb Cold Mountain gehört hat, und der nun Fahnenflüchtige jagt vor allem die, die in der Umgebung von Cold Mountain leben, die er allesamt mit seinen 3 Freunden, Söldnern, umbringt.
INMAN hat so oft Glück wie er Pech hat, voller Hunger und Durst, die ganze Zeit die Wunde am Hals, versucht er den steinigen harten Weg zurückzulegen, durch Sümpfe, Felder, Wälder, und landet so nach langer Zeit des Wanderns auf einen netten leicht verwirrten jungen Fahnenflüchtigen. VEASEY ( Philip Seymour Hoffmann ).
Mit ihm flüchtet er auf einem Ruderboot vor der Bürgermilliz und erreicht nach kurzer Zeit einen netten Jungen Mann der sich bald als große Gefahr rausstellt. JUNIOR ( Giovanni Ribisi ), mit seinen 2 Frauen, 2 Schwestern, und 2 Töchtern. Der es aber nicht nur drauf abgesehen hat, VEASEY und INMAN zu retten, der daraufhin in eine Gefangenschaft gerät und versucht zu fliehen. Wäre nicht eine nette alte Dame gewesen, die ihm von seinem wenigsten gibt, um ihn zu retten, seine Wunden versorgt, damit er mit Medizin und einigen warmen Mahlzeiten den Weg weitergehen kann, hätte er nie SARA ( Natalie Portman ) getroffen, die mit Ihrem Baby alleine in ihrer bescheidenen Hütte lebt. Sie hat fast nichts zu essen, aber sie bietet ihm das wenigste an, und rettet ihn so vor einer Lungenentzündung da es stark geregnet hat. Er dafür rettet Ihr das Leben, und kann nur von Ihr flüchten.

Das alles war 1863. ADA inzwischen hat sich mit SALLY angefreundet, und ein Erlebnis hat sie geprägt, sie sieht INMAN wie er auf sie zukommt, und weiß das sie Hoffnung schöpfen kann, endlich nach so langer Zeit. Das Jahr geht schnell vorüber und SALLY schickt ADA Ihre Freundin, um Ihr auf der Farm zu helfen. RUBY THEWES ( Renée Zellweger ), die 10 x mehr kann als jeder Mann. Eine harte Arbeiterin. Sie war es, die ADA erst wieder einen neuen Lebensmut gab. Mit Ihr gemeinsam schafft es ADA die Farm wieder zu bewirtschaften, Gemüse anzupflanzen, Kühe und Schafe zu züchten und wenigstens die größte Not abzuwenden, und mit dem Verkauf des Klaviers Ihres Vaters kann sie auch wieder Saatgut kaufen.

Doch dann passiert es, die 2 Söhne von SALLY verstecken sich bei Ihr zu Hause, und keiner weiß es, bis auf TEAGUE, der so was ahnt und mit seinen Söldnern, über SALLY herfällt, Ihren Mann ersticht, Ihre 2 Söhne tötet, und SALLY foltert. Wäre RUBY und ADA nicht gewesen, wäre SALLY auch gestorben.

Und mehr verrate ich von dem 151 Min. langen Film nicht. Man kann sich den nur im Kino ansehen und genießen. Und das ganze ist ein Genuss, alleine schon wie die 3 Hauptdarsteller zusammenspielen. Jeder passt in seine Rolle und das so gut, das die Oscarnominierungen verdient sind. Das ganze ist mehr als eine Taschentuchschneuzheulgeschichte die mich frappant an „Vom Winde verweht“ meets „In einem fernen Land“ erinnert.

Die ganze Geschichte basiert auf einen Roman von Charles Frazier, der diese Geschichte zur Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges angesiedelt hat. Der Regisseur Anthony Minghella, der schon in „Der englische Patient“ sein Können gezeigt hat, der lange nicht so gut war wie dieser Film, hat sich wahrlich übertroffen und meiner Meinung nach ein Meisterwerk abgeliefert. Eine Geschichte die wirklich stark ist, von einer Frau und einem Mann, die sich gerade erst mal geküsst haben, aber dessen Verbindung so stark ist, das sie nicht nur Meilen, sondern auch den Bürgerkrieg, Entbehrungen und ein karges Leben überdauert. Dieser Kuss, diese Erinnerung wird zur Hoffnung, zu einem Regenbogen des Glückes für beide, an die sie dauernd denken, und hätte Nicole Kidman die Rolle nicht bekommen, wäre der Film halb so schön gewesen, denn sie spielt die Rolle der Ada sehr überzeugend, auch wenn ein bisschen Magie fehlt. Man sieht sie sehr viel Briefe schreiben, und man merkt auch wie viele Probleme sie hat, Ihr altes Leben zu vergessen das sie in Luxus, Samt und Seide geführt hat, und so viele unnötigen Dinge gelernt hat, die sie jetzt in Ihrer Not nicht brauchen kann. Das hat man viel zu wenig beleuchte, meiner Meinung nach hätte man viel mehr darauf eingehen können. Doch diese Frau hat eine wahnsinnig gute Ausstrahlung. Sie ist sehr stark, sehr innovativ, und sie liebt einen Mann, doch da fehlt eben die Magie, das war einer der wenigen Kritikpunkte in Ihrer Darstellung. Sie ist zwar oft weinend zu sehen, aber es fehlt einfach die Intensität, und man hätte eben noch vieles ausbauen können, auch wenn der Film dann 3 Stunden gedauert hätte, Platz wäre allemal für diese Geschichte gewesen.

Gefallen hat mir das Minghella die Geschichte von Inman parallel zur Geschichte von Ada erzählt hat, genauso wie im Roman, und so eine 2. Geschichte aufbaut, die er teilweise zu 2 verschiedenen Zeiten mitlaufen lässt, was sehr gut gepasst hat, und die ganze Story so dem Zuschauer nicht langweilig wird und ihn auch fordert, denn so ein anspruchsvoller Film wird oft durch seine Längen langweilig, doch hier schafft er es durch die sehr überzeugende Darstellung von Jude Law in seiner Rolle von Inman, das Bild eines flüchtenden Soldaten auf der Suche nach seiner Liebe sehr gut darzustellen. Auch hier hätte ich gerne mehr eine Vorgeschichte gesehen, denn als Inman in den Krieg zieht, wurde das ganze viel zu kurz dargestellt. Der Weg für ihn ist eine unüberwindbare Odyssee und man sieht ihm an das er sie niemals unterbrechen wird, doch von der schauspielerischen Leistung her würde ich sagen, er hätte es viel besser machen können, auch wenn ich meine das er eine sehr gute Besetzung ist, er hat einfach auch viel zu wenig innovativ und intensiv gespielt, obwohl er viel gelitten hat, und der Zuseher mit ihm, indem er eine Tonne Taschentücher nach der anderen brauchte. Gut das es in diesem Kino eine Taschentuchrecyclinganlage hatte.

Anfangs hatte der Film eine wunderbare Eigendynamik entwickelt, die sich im Laufe der Geschichte oft in Längen unterteilt die nicht nötig wären, wenn Ada z.B bei Ihren Briefen sitzt, wenn Inman zu wenig redet, wenn er an die alte Zeit denkt, an denen einen Kuss den er von Ada bekam, an sein Buch das er immer bei sich trug, das sie ihm geschenkt hat, das für ihn eine Art Gral geworden ist. Der Film lebt eigentlich von seinen Passagen, von seinen Szenen, von seinen wunderbaren Kameraaufnahmen, der teils wunderschönen Gegend, die verzwickte Geschichte, aber leider nicht von den Dialogen, denn die waren oft einfach. Gefallen hat mir die Synchronstimme von Kidman sehr gut da sie zu Ihrem sanften einfachen Gesicht gepasst hat. Der Film strahlt auch eine gewisse Magie aus, auch wenn er ein bisschen vorhersehbar ist, bis auf das Ende, aber das macht nichts, er ist einfach magisch, in einigen Momenten sehr sogar, aber die waren eben sehr dünn gesät.

Sehr gut hat mir die Szene mit Sara gefallen, und Inman in Form des Heiligen Josef, eines wirklich netten Menschen der einer armen Frau hilft, die ihr letztes für die Gastfreundschaft geben würde, genauso wie er es zuvor erlebt hat, das zeigt von tiefen christlichen Werten die hier vermittelt werden, doch sind es leider nur kurze Momente, die eine starke magische Romantik aufkommen lassen. Sehr gut natürlich die Leistung der Nebendarsteller.

Allen voran Zellweger, die so gut für die Rolle passt, einfach hervorragend, und Ihr süßes dämliches Grinsen von Bridget Jones total abgelegt hat. Gestört hat mich nur Ihr watschelnder Entengang, und Ihre klugen Ratschläge, die eher dünn gesät wurden, denn sie kennt sich mit wirklich allem aus, und es ist eine Wohltat zu zusehen, wie sie Ada hilft, in Ihrer Not die Farm zu bewirtschaften, da sich diese nicht so gut auskennt. Natürlich ist bei Ihr auch vieles nicht so ganz astrein und genau beachtet ist sie auch oft in kitschige Szenen verschachtelt, die man aber nicht mitbekommt, wenn man den Film nicht studierend beobachtet. Ihre überzeugende Darstellung als Hilfe von Sally für Ada ist allemal gut. Sie hat auch das richtige Aussehen, das zerzauste Landeieraussehen. Sie spielt die Rolle einer Frau die immer um sich selbst sich sorgen hat müssen, die einen Vater hatte, der sich um sie nie gekümmert hat, und trotzdem alles selbst gemeistert hat, und aus einer alten herabgewirtschafteten Farm letztendlich ein Schmuckstück gezaubert hat.

Die Rolle des Teague ist auch sehr gut, leider ist sie nicht so oft zu sehen, denn ihm gehörte halb Cold Mountain und sein Hass auf die Bevölkerung die seinem Großvater das Land weggenommen haben, zeigt sich in seiner Rolle als Führer der Bürgermiliz und als Feind in den eigenen Reihen der dafür verantwortlich ist, das Deserteure, Fahnenflüchtige, denen die solchen Unterschlupf gewähren, getötet werden. Doch das ist einfach ein bisschen zu kurz dargestellt, denn aus seiner Rolle hätte man auch mehr machen können. Man hätte ein bisschen seine Vorgeschichte beleuchten können, und man hätte ihn mehr herumfahren lassen können, auf der Suche nach Flüchtigen, was leider nicht gemacht wurde.

Der Film hat gar nicht so viel Pathos und Ehre wie in andren Kriegsfilmen, und bis auf die Schlacht am Anfang die sehr blutig und grauslich war, wurde in dem Film nicht so viel gemeuchelt, rein nur aus Selbstzweck, eigentlich fast gar nicht, wie in anderen Filmen ähnlicher Bauweise halt. Das ganze ist ein richtiges Heldenepos, von der Reise eines der nach Hause will, und man glaubt oft in einer Dokumentation zu sitzen, ist ganz gefesselt, aber leider nicht durchgehend, was ich ziemlich schade finde, denn diese Geschichte hätte es allemal können. Wäre er 3 Stunden lange gewesen, dann wäre er perfekt gewesen, dann hätte man vielleicht auf einige einzelne Charaktere eingehen können. Der Film ist fast gar nicht langatmig und durchgehend spannend, sehr gut gespielt und man muss sich den einfach ein zweites Mal ansehen. Der Taschentuchverbrauch der weiblichen Zuseherschaft in dem Kino stieg immens hoch und der von der männlichen tröstenden Zuseherschaft auch, so dass man fast gar nichts außer schluchzen und trösten hören konnte aber das macht nichts, wir haben uns nicht ausgeschlossen.

Definitive eindeutige und hoch überzeugende moralische und wirksame

95,10 von 100
Tuvok 15.3.04 18:41


Eine anrührende Stimme gegen den Krieg!
Es geht nicht darum, warum und worum gekämpft wird, sondern es wird gezeigt wie der Krieg die Menschen verroht und der beste Nährboden für Verbrechen und Niedertracht ist.
Christian Riechmann 14.3.04 23:22

(10/10)
Also ich finde diesen Film ziemlich genial. Story, Schnitt und die Atmosphäre sind stimmig und sehr spannend. Der Film ist - meiner Meinung nach- sehr realistisch und auch logisch aufgebaut. Die Schauspieler sind allesamt klasse (nur Frau Kidman wirkt etwas zu hübsch)und verdienen ein dickes Lob. Auch hat Rene Zellweger die Nominierung verdient. Sicherlich hat der Film hin und wieder ein paar Längen, aber ich finde die passen sehr gut und sind nicht überflüssig. Sie geben dem Zuschauer die Gelegenheit Szenen gedanklich zu wiederholen.
Als ich kann ihnenn Film nur wärmstens empfehlen. Sicherlich hätte es noch mehr historische Infos geben können, aber dann wäre der Film sehr lang geworden und hätte das Thema überspannd.
Thorsten 14.3.04 18:11

(10/10)
Ich kann mich der Meinung von Tobias nur anschließen.
Kitschig wäre der Film dann gewesen, wenn man uns eine Liebesgeschichte a la " Vom Winde verweht" geboten hätte.
Wer sich in die Beziehung der beiden Hauptdarsteller nicht hineindenken kann, unterliegt leider dem typischen Dramen-Klischeedenken: Ohne Happy-End keine wirkliche Liebesbeziehung. Schade

R.Zellweger und Jude Law zeigen in diesem Film schauspielerische Glanzleistungen, und gewannen zu Recht einen Oscar, bzw. waren nominiert.
Müsste man wirklich etwas bemängeln, dann eine "zu schöne" und somit der Rolle nicht entsprechende N.Kidman.
Gwen 2.3.04 19:23

(2/10)
Der Film ist leider zu einem einzigen amerikanischen Pathos-Schinken verkommen, schade!

Langweiliges Script, eine extrem blasse Nicol Kidman die zu Recht keine Oscar-Nominierung bekommen hat, Klischees und historische Ungenauigkeiten reihen sich aneinander!

Eine einzige Entäuschung!

Wer sich einen klasse US-Film der letzten Zeit anschauen möchte, dem kann ich uneingeschränkt "The Missing" mit Tommy Lee Jones und Cate Blanchett empfehlen!!!
eddiz 29.2.04 23:37


Nachtrag zu "Unterwegs nach Cold Montain" (Literatur)

James M. McPherson: Für die Freiheit sterben. Die
Geschichte des amerikanischen Bürgerkrieges, Berlin 1989

Mansur Khan: Die geheime Geschichte der amerikanischen
Kriege, Tübingen 2001

John Griesemer: Rausch, Hamburg 2003

Marcus Junkelmann: Der amerikanische Bürgerkrieg 1860-1865,
München 1992

Der amerikanische Bürgerkrieg (Euro Video), Teil 1-4.
Dietmar Kesten 29.2.04 09:28

(3/10)
Kann mich nur Dietmars Meinung anschließen: Klischees, Kitsch und fehlender bzw. oberflächlicher historischer Bezug. Worum gings eigentlich? Wie kann ich mich in die Lage der handelnden Personen versetzen- sie sind mir gedanklich viel zu fern und meinem Gefühl zu weit weg...
Gabi (Homepage) 29.2.04 00:09

(3/10)
UNTERWEGS NACH COLD MONTAIN

LIEBE IM ZEITALTER DES KRIEGS

von DIETMAR KESTEN, GELSENKIRCHEN, 21. FEBRUAR 2004.

Im amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) desertiert der Soldat
Inman (Jude LAW) aus Liebe zu Ada (Nicole KIDMAN),
die er nicht vergessen kann, aus der Armee der Konföderierten
und tritt einen langen Heimweg an, der ihn durch das vom
Krieg gebeutelte Land führt.
Anthony MINGHELLA („Der englische Patient“, 1997,
„Der talentierte Mr. Ripley“, 1999, „Heaven“, 2002) verfilmt mit
„Unterwegs nach Cold Montain“ ein Schicksalsdrama, das sich an
Roman-Verfilmungen der letzten Zeit anlehnt.
Gedacht ist etwa an: „Master and Commander (Regie: Peter WEIR, 2003)
oder auch „The Last Samurai“ (Regie: Edward Zwick, 2003).

Mit „Unterwegs nach Cold Montain“ versucht MINGHELLA das
Kino Epos vergangener Zeiten (vgl. auch „Vom Winde verweht“,
Regie: Victor FLEMING, 1939, „Casablanca“, Regie: Michael CURTIZ, 1943,
“Doktor Schiwago”, Regie: David LEAN, 1965) zum Leben zu erwecken
und es diesen gleichzutun.
MINGHELLA, der mit dem Liebesdrama zwischen Ralph FIENNES und
der wunderschönen Kristin SCOTT-THOMAS im „Englischen Patienten“
(1997) eine der schönsten emotionalen Kinogeschichten auf die Leinwand
brachte, begibt sich auf den Pfad eines realistischen Kriegsdramas, das
er in eine Liebesgeschichte einbindet.

Der Film beginnt mit der Schlacht von Petersburg (ab 19. 6.1864), in der
die Unionstruppen der Frontstellung der Konföderierten eine
schwere Niederlage beibrachten.
Dieses Gemetzel, das die Brutalität des Krieges zeigt, erinnert an
die Eingangspassagen aus „Saving Private Ryan“ (Regie:
Steven SPIELBERG, 1998) und „Enemy At The Gates“ (Regie:
Jean-Jacques ANNAUD, 2000).
Fast alle Schlachten der Kriegen waren so, so brutal.
Überall dort, wo gestürmt, geschossen, verblutet und verreckt
wurde, wo Angreifer und Verteidiger ins Feuer gepeitscht wurden,
überall dort, wo es unsinnige und sinnlose Schlachten gab,
in denen Unschuldige, Wehrlose, Opfer ohne Kampf, Massaker
des Fleisches, wo es durchtrennte Knochen gab, wo
Knorpel splitterten, Körper zerfetzt wurden, Eingeweide nur noch eine Flüssigkeitsansammlung waren, wo Hirnmasse an den Uniformen der
Soldaten hängen blieb, und dort, wo sich sämtliche Körperteile in
Mulden und Gräben verteilten, dort war Krieg!!

Viele Erinnerungen an die Modernität des Krieges werden wach: an
die beiden Weltkriege (1914 -1918, 1939 -1945) an die Schlacht von
Stalingrad (August 1942/Januar 1943), an Hiroshima
und Nagasaki (6. August 1945/9. August 1945, an den
Vietnamkrieg (1964 -1976), an den Jugoslawienkrieg (März bis
Juni 1999), an den Afghanistanfeldzug (2001/2002) und die
Irak-Feldzüge (1991, 2003).
Sie sind Zeugnisse vom Leben, das der Krieg zerstört. Sie erzählen
von Menschen, die Soldaten werden und dabei aufhören, Menschen
zu sein.
Jeder zählt hier zu den Opfern, selbst die Sieger, die sich in
unzähligen Bürgerkriegen auf diesem Planeten aufgerieben,
die sich der Treue, der Ergebenheit, dem Fahneneid und dem
ganzen sinnlosen Geschwätz von Ehre, Mut und Vaterland
in einem wahren Blutrausch hingegeben haben, und die ihr
erbärmliches Dasein unter dem Kommando fanatischer Offiziere
im Schützengraben fristeten. Das sind die Ahnungen die
hoch kommen, wenn diese Szenen ein zerschossenes Land und
wehrlose Kreaturen zeigen. Wenn Inman mit den Eintönigkeiten
der Kriegshandlungen konfrontiert wird, wird auch deutlich,
dass sich ein Krieg nicht immer gegen den vermeintlichen
Feind richtet, sondern auch eine Odyssee ist, wobei niemand
am Ende weiß, wohin die Reise geht.

Aus diesem Dunklen und der Anonymität, vielleicht auch
Schlachtenpanorama (!) entkommt ein vom Hunger, Leid und Not
gekennzeichneter Konföderierter, der notdürftig zusammengeflickt
flieht, sich aus der Armee stiehlt und den Entschluss fasst, den Weg
in seine Heimat anzutreten
Diese Desertation hat einen ganz realen Hintergrund: in Cold Montain
wartet seine große Liebe, die sehnsüchtig auf ihn hofft, den
Grundbesitz verwaltet und schmalzige Liebesbriefe schreibt.
Der Krieg und die Liebe, oft dargestellt und problematisiert,
bilden auch hier die gemeinsamen Stränge, von denen sich
MINGHELLA leiten lässt. Inman verinnerlicht den Fußmarsch,
der irgendwo auch an „Soweit die Füße tragen“ (Regie:
Hardy MARTENS, 2001) erinnert, und dort, wo am Endpunkt der
Geschichte die Vergegenwärtigung dieses Dramas steht: der
Krieg, erfährt man, dass er nicht nur die Menschen verändert, er
hat ihnen den Glauben an sich selbst genommen.
Es ist das zentrale Thema dieses Filmes, eindringlich verdeutlicht und
in einem zentralperspektivischen Bild fesselnd verkündet.

Die großen Kämpfe sind ausgefochten, die Tragödie ist überstanden,
doch der sentimentale Traum der Liebenden überdauert das.
Der Krieg und die Liebe, die ausweglosen Schauplätze, die Idylle,
die Desorientierung, das prosaische Leben, der Reifungsprozess, den
alle durchmachen, all das wird zusammengehalten durch das
gemeinsame Band, das verbindet. Es ist eine seltsame Liebe, eine
Liebe zu den Sterbenden und zu den Überlebenden, die sich dem
Betachter aufdrängt: die Lebenden werden die Toten beneiden und
beweinen. Das ist für alle Zeiten verbindlich, weil MINGHELLA ein
Fanal gegen den Krieg setzt.
Die tödlichen Farbtupfer erfahren mit der Liebe eine rosarote
Wendung.

Doch leider ist es wie bei großen Epen ein Fehlschluss, zu meinen,
dass Historiendramen die Kino-Architektur zu einem würdigen
Abschluss zu bringen hätte.
Der Wille, sich an den Vorbildern zu orientieren, mag zwar nobel
sein, doch der Film bringt mit zunehmender Dauer diesen Vorsatz
zu Fall und insgesamt zieht er sich dadurch in sein eigens Grab.
MINGHELLA bedient das Publikum, daran gibt es keinen Zweifel.
Die Nostalgiewelle, die rasant darauf zuläuft, hat etwas mit der
Renaissance der Taschentuchromantik zu tun, mit der
Bedeutung einer solchen Story für das Publikum, das mit Apokalypse
und Romantik nahezu überfüttert wird.
Damit leitet der Film eine Zäsur ein.

Während Jud LAW alle Strapazen auf sich nimmt, um am heimischen
Herd auf seine Geliebte zu treffen, bleibt Nicole KIDMAN leider
nur ein Gemälde im Rahmen.
Mit Seidenbändchen und Häubchen erstarrt sie in dieser
Äußerlichkeit- umgeben von freundlichen Ratschlägen, Ermahnungen,
Höflichkeiten, Klavierspielen, Blumenbinderei.
Ruby (Renee ZELLWEGER) passt sich dieser Tristesse an.
Sie, die plump daherkommt, und sich wie eine Plastikplane bewegt,
ist symptomatisch für diese Art von Perfektion, die übertrieben
und keineswegs von einem Realismus durchdrungen ist.
MINGHELLA ist zu streng darauf bedacht, ein heroisches Kriegsbild
zu zeichnen, in dem es um die Liebenden geht. Jeder
Handlungsstrang ist danach ausgerichtet. Und jede Facette
wird davon gehalten.

Dass es MINGHELLA nicht um eine Darstellung der historischen
Fakten geht, wird ziemlich schnell klar.
Hier kämen wir der Frage nahe, was er mit dem
Rassenkonflikt macht, der die Nord- und Südgegensätze
prägte. Eigentlich interessiert er sich für dieses große Thema
(abgesehen von zwei, drei Ausnahmen) nicht.
Diese Beispiele ließen sich fortsetzen, etwa wenn man die Schauplätze
des Konflikts hinterfragt, oder die damalige Politik Revue passieren
lässt; denn die Kluft zwischen den Sektionen prägte sich auch in den
unterschiedlichen (politischen) Wirtschaftsformen und
Gesellschafsordnungen aus: im Norden bäuerliche Farmwirtschaft,
Handel, Schifffahrt, Industrie; im Süden Plantagenwirtschaft,
Monokultur, aristokratische Führungsschicht.
Die Rekonstruktionen dieser Ereignisse sind mehr als schwach und
die historische Nachzeichnung des amerikanischen Bürgerkrieges
sollte man getrost vergessen (siehe Exkurs).
Oder auch nicht; denn MINGHELLA bindet dort seine Geschichte ein.

Während KIDMAN ihrer Jungfräulichkeit gedenkt, und später von
einer einzigen Liebesnacht zehrt, die sie zur Mutter machte, bleiben
doch ihre Emotionen zu überproportioniert.
Manche Geschichten sind im Kino wie ein bunter Abend.
Selbst wenn sie Kriegsgeschichten sind, sind sie wie eine
endlose Seance.
Man bekommt mehr und mehr den Eindruck, dass MINGHELLA
hier ein Puzzle zusammensetzt. Die Bilder wirken doch sehr
mosaikhaft.
Über Ada und Ruby liegt ein Schleier der Abwesenheit und
Tagträumereien.
Von diesen Bildern werden die Zuschauer nicht verwundet, selbst
dann nicht, wenn beide Frauen ihren ‚Mann stehen’, die Farm
verteidigen und sich in einer Freundschaft schätzen lernen.
Bei Ada denkt man an Knabengesichter, die wie Porzellanblumen
sind, durchschneidend, leblos und rein. Bei Ruby wartet man
darauf, dass sie sie zerbricht,

Im „Englischen Patienten“ lieferte MINGHELLA eine intellektuelle
Kunst ab, setzte Bilder in Szene, damit sie in Bewegung
bleiben, und Rhythmen die die Wiederkehr der erotischen Instinkte
in seinen Figuren leibhaftig werden ließen.
In „Unterwegs nach Cold Montain“ sind sie ziemlich prüde.
Das mag der Zeit geschuldet sein, der Unsicherheit und der
Anarchie des 19. Jahrhunderts.
Doch die Wahrheiten bleiben die gleichen. Die Liebe ist immer noch
eine Leiche und die Sexualität ein Schicksal.
Wohl deshalb zehrt KIDMAN von dieser einen Nacht.
Das muss dann auch für die nächsten Jahre reichen.

Wieder ist die Frauenrolle heroisch angelegt.
Und wieder werden Klischees über Klischees bedient,
Das kommt einer Selbstentblößung im Film ziemlich nahe.
Weil Bilder eine schweigende Welt sind, Schluchten, Gebirge,
schweigendes Licht, infernalisches Schluchzen, Seufzen und
Stöhnen, Entzauberung, Glücksversprechen, bleibt am Ende der
staunende Blick: kein neues Sehen, sondern nur ein alter Blick
mit neuen Motiven.
Die Melancholie aus dem „Englischen Patienten“ kann „Unterwegs
nach Cold Montain“ niemals einlösen.
Allein Jude LAW ist bereit, sich von den Träumen und den
Wiesen seiner Jugend zu trennen. Auch wenn er die meiste Zeit
wandert, so pflückt er Kirschen frisch vom Baum und überdauert
schauspielerisch Stürme, Kriege und Revolten.

Im „Englischen Patienten“ verwandelte sich ein Mann, der ein
letztes Mal seine Geliebte auf den Händen trägt. Requiem könnte
diese Geschichte heißen.
In „Unterwegs nach Cold Montain“ schmilzt ein Mann. Sie kehren
heim, könnte die Geschichte heißen.
Der Film ist deshalb ein wirrer und sich zum Ende selbst
zerstörender Liebesfilm.
Das muss umso nachdenklicher wirken, weil das Anliegen des
Regisseurs, der romantischen Liebesgeschichte eine Klammer zu
geben, mehr und mehr blass und nebensächlich wird.
Das Kino der Tüftler hat das Kino der Visionen erstickt.
Ein Klischee kann manchmal eine Waffe sein. Hier wendet es
sich stark gegen sich selbst.

Fazit: Eindringlich bricht MINGHELLA mit dem Krieg.
Wie viel Grausamkeiten man ertragen muss, um am Ende vielleicht
doch zu überleben, das ist eine stolze Haltung, die der Film
verdeutlicht.
Leider geht das künstlerische Konzept nicht auf.
Die Vernachlässigung entscheidender historischer Phasen des
amerikanischen Bürgerkrieges raubt der Geschichte viel von
seiner anfänglichen Explosion.
„Unterwegs nach Cold Montain“ ist zu kunstfertig, zu romantisch
angelegt, zu idealisierend und vollgestopft mit Heldenmythos, viel
Kitsch und Gestelztheit.
KIDMAN hat Mühe, ihre Wandlungen glaubhaft zu unterstreichen.
Letztlich fehlt es ihr an Temperament und Zielstrebigkeit und auch
in vielen Bereichen an dem richtige Einfühlungsvermögen
für die unterschiedlichen Situationen.
Die Gefühle, die mit den großen Bildern versöhnt werden sollen,
verpuffen, weil die Geschichte den letzten Sinn vermissen lässt,
und weil sie sich selbst aus dem Blick verliert.
Die Liebe, die Inman nach Cold Montain zurücktreibt, bleibt
eine Illusion.
Der Name und die Handlungen sind frei gewählt; es wird im
Kino darauf ankommen, ENDLICH den dementsprechenden
aufrichtigen Weg von tragischen Gefühlen, Liebe und Tod zu
finden.

Exkurs zum amerikanischen Bürgerkrieg:

Nach Abschluss einer territorialen Expansionsphase tritt in
Amerika der Konflikt um die Sklaverei mehr und mehr in den
Vordergrund.
In Norden wächst die gesellschaftspolitische und moralische
Kritik an diesem System, im Süden wird die Sklaverei mit
Berufung auf die Verfassung (Eigentumsrecht, Staatsrecht)
sowie mit umstrittenen sozialen, wirtschaftlichen, religiösen
und anthropologischen Argumenten verteidigt.
Die Kluft zwischen den Sektionen prägt sich auch in den
unterschiedlichen Wirtschaftsformen und Gesellschaftsordnungen
aus: im Norden bäuerliche Farmwirtschaft, Handel,
Schifffahrt, Industrie, im Süden Plantagenwirtschaft,
Monokultur, aristokratische Führungsschicht.
Die Parteien sind innerlich zerrissen.
In der Republikanischen Partei steigt Abraham LINCOLN
zum neuen Führer auf.
Die Präsidenten der Vorbürgerkriegszeit (Franklin PIERCE
und James BUCHANAN (beide Demokraten) zeigen sich der
drohenden Staatskrise nicht gewachsen.

- 1850: Kalifornien beantragt die Zulassung als sklavenfreier
Staat. Der Kongress beschließt einen Kompromiss: Kalifornien
Sklavenfrei, New Mexiko und Utah ohne Beschränkung der
Sklaverei, Verbot des Sklavenhandels im District of Columbia.

-1854: Das „Kansa-Nebraska-Gesetz“ stellt die Bewohner beider
Territorien die Entscheidung über die Sklaverei frei.
Prosklaverei- und Antisklaverei Siedler wandern nach Kansas ein.
Zwei gegensätzliche Verfassungen werden formuliert, zwei
rivalisierende Regierungen gebildet.

- 1856: Die streitenden Parteien bekämpfen sich, unterstützt von
Parteigängern des Nordens und des Südens im Bürgerkrieg
(‚Bleeding Kansas’). Der Versuch einer Kompromissverfassung
einzuführen, scheitert. Kansas wird 1861 als sklavenfreier Staat
in die Union aufgenommen.

- 1857 - 1858: Überhitzte Eisenbahn- und Bodenspekulationen
führen zu einer tiefgreifenden Wirtschaftskrise.

- 1859: John Brown überfällt mit Gleichgesinnten das Waffendepot
Harper’s Ferry (Virginia). Er will mit befreiten Sklaven einen
unabhängigen Staat errichten.

- 9. November 1860: Abraham LINCOLN wird zum Präsidenten gewählt.

- 20. Dezember 1860: South Carolina erklärt wegen der
sklavenfeindlichen Haltung des Nordens die Sezession
(Anspruch auf ‚state sovereignty’). Sechs Südstaaten schließen
sich an: Mississippi, Florida, Alabama, Georgia, Louisiana, Texas.

- 1861: Sie bilden die Konföderierten Staaten von Amerika mit einer
eigenen Verfassung.

- 8. Februar 1861: Präsident wird Jefferson Davis. Virginia, Arkansas,
Tennessee und North Carolina verstärken die Konföderation.
Die Grenzstaaten West Virginia, Delaware, Maryland, Kentucky
und Missouri bleiben der Union treu.

- 1861-1865: Im Bürgerkrieg wehrt sich der Süden lange Zeit
erfolgreich gegen den an Menschenreserven und Rüstungspotential
stärkeren Norden. Die Union kämpft vor allem für die Erhaltung
der staatlichen Einheit, die Konföderation für die Anerkennung ihrer
Unabhängigkeit und das Weiterbestehen der Sklaverei. Die
wirtschaftlich-sozialen Gegensätze stehen im Hintergrund des
Konflikts und verschärfen ihn. Der verlustreiche Krieg wird mit
Wachsender Erbitterung geführt.

- 12. April 1861: Mit der Beschießung des Bundesforts Sumter bei
Charleston durch die Konföderierten beginnen die Kampfhandlungen.

- 15. April 1861: Lincoln proklamiert den Zustand der ‚Insurrektion’ und
verhängt eine Blockade südstaatlicher Häfen. England erkennt die
Konföderation als kriegführende Partei an.

- Juni - Juli 1861: Politische und militärische Manöver, die die Kontrolle der
Union über West-Virginia sichern sollen.

- 21. Juli 1861: Sieg der Konföderierten bei der ersten Schlacht am Bull Run.

- 27. Juli 1861: McClellan übernimmt das Kommando über die Unionsstreitkräfte rund
um Washington.

- 10. August 1861: Sieg der Konföderierten am Wilson’s Creek (Missouri).

- 29. August 1861: Erfolg der Union am Hatteras Inlet an der Küste Nort Carolinas.

- 7. November 1861: Einnahme von Port Royal an der Küste von South Carolina
durch die Unionisten.

- 20. Dezember 1861: Schaffung des Vereinigten Komitees zur Führung des Krieges.

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- 1862: Während New Orleans von Marineeinheiten besetzt wird, stoßen
Unionstruppen unter General Ulysses S. Grant den Mississippi entlang
nach Süden vor.

- 6. Februar 1862: Einnahme des Forts Henry am Tennessee River durch die
Unionisten.

- 8. Februar 1862: Erfolg der Union bei Roanoke Island (North Carolina).

- 16. Februar 1862: Übergabe des Forts Donelson durch die Konföderierten an
Grant.

- 25. Februar 1862: Räumung Nashvilles durch die Konföderierten.

- 7. - 8. März 1862: Sieg der Union am Pea Ridge (Elkhorn Tavern) (Arkansas).

- 8. - 9. März: 1862: Panzerschiff „Virginia” gegen „Monitor” bei Hampton Roads.

- 17. März bis 2. April 1862: Bewegung von McClellans Armee zur Virginia-Halbinsel.

- 4. - 5 April 1862: McClellan belagert Yorktown.

- 6. - 7. April 1862: Grant verwandelt eine drohende Niederlage bei Shiloh in einen
Unionssieg.

- 24. - 25. April 1862: New Orleans kapituliert vor Admiral Farragut.

- 8. - 9. Mai 1862: Jacksons Feldzug ins Schenandoah-Tal.

- 31. März bis 1. Juni 1862: Schlacht von Seven Pines (Fair Oaks) bei
Richmond. Lee übernimmt den Befehl über die Nordvirginia-Armee.

- 6. Juni 1862: Räumung von Memphis durch die Konföderierten.

- 26. Juni 1862: Schaffung der Virginia-Armee unter John Pope.

- 26. Juni bis 2. Juli 1862: Lee drängt McClellan in der Sieben-Tage-Schlacht
von Richmond zurück.

- Juni - Juli 1862: Misserfolg der Marineoperationen der Union gegen Vicksburg.

- 11. Juli 1862: Ernennung Hallecks zum Oberbefehlshaber der Unionsarmeen.

- 17. Juli 1862: Zweiter Confiscation Act.

- 22. Juli 1862: Lincoln verliest vor dem Kabinett den Entwurf
der Befreiungsproklamation.

- 27. - 28. August 1862: Beginn der Invasion der Konföderierten in Kentucky.

- 29. - 30. August 1862: Sieg der Konföderierten in der zweiten Schlacht am Bull Run.

- 2. September 1862: McClellan erhält das Kommando über die Vorbereitungen
zum Schutz Washingtons.

- 4. - 6. September 1862: Lee marschiert in Maryland ein.

- 17. September 1862: Schlacht am Antietam Creek, danach Rückzug
Lees nach Virginia.

- 19. September 1862: Defensivsieg der Union bei Iuka (Mississippi).

- 22. September 1862: Veröffentlichung der ersten Befreiungsproklamation.

- 3. - 4. Oktober 1862: Defensivsieg der Union bei Corinth (Mississippi).

- 8. Oktober 1862: Schlacht von Perryville (Kentucky), danach Rückzug
der CSA-Armee unter Bragg.

- November - Dezember 1862: Misserfolg bei Grants Vorstoß auf dem
Landweg auf Vicksburg.

- 13. Dezember 1862: Lee schlägt Burnside bei Fredericksburg.

- 16. - 20. Dezember 1862: Kabinettskrise. Lincoln beläßt Seward
und Chase auf ihren Posten.

- 27. - 29. Dezember 1862: Niederlage Shermans bei Chickasaw Bluffs
in der Nähe von Vicksburg.

- 31. Dezember 1862 bis 3. Januar: Schlacht von Murfreesboro (Stones River), danach Rückzug der CSA-Truppen unter Bragg.
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1. Januar 1863: Zweite Befreiungsproklamation.
- 25. Januar 1863: Ersetzung Burnsides als Befehlshaber der Potomac-Armee durch Hooker.
- Februar-April 1863: Grants erfolglose Versuche, nach Vicksbur hineinzugelangen.
-16. - 17. April 1863: Porters Kanonenboote passieren die Batterien von Vicksburg.
- 30. April bis 6. Mai 1863: Lee vertreibt Hooker bei Chancellorsville.
- 1. - 18. Mai 1863: Erfolgreicher Feldzug Grants in Mississippi. Einschließung Pempertons in Vicksburg.
- 10. Mai 1863: Tod ‚Stonewall’ Jacksons.
- 3. Juni 1863: Beginn von Lees Vormarsch nach Norden.
- 26. - 27. Juni 1863: Rosecrans drängt die Konföderierten unter Bragg auf Chattanooga zurück.
- 1. - 3. Juli 1863: Sieg der Union bei Gettysburg.
- 4. Juli 1863: Vicksburg kapituliert vor Grant.
- 8. Juli 1863: Die Konföderierten übergeben Port Hudson am Mississippi.
- 13. - 14. Juli 1863: Rückzug Lees über den Potomac nach Virginia.
- 20. Juli 1863: Rosecrans beginnt seine Truppen in der südlichen Umgebung von Chattanooga zu bewegen.
- 19. - 20.September 1863: Niederlage Rosecrans durch Bragg am Chickamauga.
- 17. Oktober 1863: Grant wird Oberkommandierender der Unionstruppen im Westen.
- 28. Oktober 1863: Entsetzung der in Chattanooga belagerten Unionstruppen. Unionssieg bei Chattanooga.
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- 8. März 1864: Niederlage der Unionstruppen bei Mansfield (Sabine Cross Roads) (Louisiana). Danach Aufgabe der Expedition zum Red River.
- 9. März 1864: Grant wird Oberbefehlshaber der Unionsstreitkräfte.
- 12. März 1864: Forrest nimmt Fort Pillow (Tennessee) ein.
- 4. Mai 1864: Beginn einer großen Offensive der Union in Virginia und Georgia.
- 5. - 6. Mai 1864: Schlacht in der Wildnis.
- 8. - 21. Mai 1864: Kämpfe bei Spotsylvania Court House.
- 25. - 29. Mai 1864: Schlacht zwischen Sherman und Joseph E. Johnston rund um die New-Hope-Kirche (Georgia).
- 1. - 3. Juni 1864: Schlacht von Cold Harbot.
- 14. - 16. Juni 1864: Grant verlegt seine Kräfte südlich des James River.
- 15. - 18. Juni 1864: Misserfolg der Angriffe auf Petersburg; Beginn der neun Monate dauernden Belagerung.
- 27. Juni 1864: Niederlage Shermans am Kennesaw Mountain.
- 11. Juli 1864: CSA-Streitmacht unter Jubal A. Early erreicht die Umgebung Washingtons.
- 17. Juli 1864: Ersetzung Johnstons als Befehlshaber der CSA-Truppen in Atlanta durch Hood.
- 20. - 28. Juli 1864: Kämpfe rund um Atlanta.
- 30. Juli 1864: Scheitern der Unionisten bei der Schlacht am Krater bei Petersburg.
- 2. September 1864: Sherman nimmt Atlanta ein.
- 19. - 22. September 1864: Sheridan siegt am Openquon Creek und am Fisher’s Hill im Shenandoah-Tal.
- 23. September 1864: Unionssieg über Sterling Price bei Westport (Missouri) beendet die bedeutenden Kampfhandlungen westlich von Mississippi.
- 8. November 1864: Lincolns Wiederwahl zum Präsidenten.
- 15. - 16. November 1864: Beginn von Shermans Marsch von Atlanta an die Atlantikküste.
- 30. November 1864: Niederlage der Konföderierten unter Hood bei Franklin (Tennessee).
- 15. - 16. Dezember 1864: Thomas schlägt bei Franklin (Tennessee) die CSA-Truppen unter Hood.
- 21. Dezember 1864: Kapitulation der Hafenstadt Savannah vor Sherman.
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- 15. Januar 1865: Unionsverbände nehmen Fort Fisher (North Carolina) ein.
- 31. Januar 1865: Der Kongress verabschiedet den 13. Zusatzartikel zur Verfassung, der die Sklaverei aufhebt.
- 1. Februar 1865: Beginn von Shermans Marsch durch North Carolina und South Carolina.
- 17. Februar 1865: Columbia (South Carolina) geht in Flammen auf. Die Konföderierten räumen Charleston.
- 4. März 1865: Lincolns zweite Amtseinführung.
- 21. - 23. März 1865: März: Sherman beendet seinen Marsch und schließt sich Schofields Streitkräften in North Carolina an.
- 30. - 31. März 1865: Beginn von Grants abschließendem Angriff in Virginia.
- 2. April 1865: Fall Petersburg.
- 3. April 1865: Fall Richmonds.
- 9. April 1865: Lee kapituliert in Appomattox Court House vor Grant.
- 14 . - 15. April 1865: Attentat John Wilkes Booths auf Lincoln, der am nächsten Tag seiner Schußverletzung erliegt.
- 26. April 1865: Joseph E. Johnston kapituliert in North Carolina.
- 26. Mai 1865: Mit der Kapitulation Kirby Smiths in der Trans-Mississippi-Region endet der Krieg formal.
Am 4. November 1865 wurde die letzte Dienstfahne der Konföderierten Staaten von Amerika für immer eingerollt. Monate, nachdem General Lee bei Appomatox die Kapitulationsurkunde seiner Armee unterzeichnet hatte, strich das letzte Kriegsschiff der Südstaaten seine ‚stars and bars’ - Fahne im Hafen von Liverpool. Englische Marineoffiziere gingen an Bord der ‚Shenandoah’, eines 1160 Tonnen Kriegsschiffes, das noch im Juni des Jahres eine nordamerikanische Walfangflotte in der Beringstraße des Arktischen Ozeans aufgebracht und acht Schiffe verbrannt hatte. Der Krieg zwischen den Nord- und Südstaaten war endgültig zu seinem Ende gekommen. Militärisch betrachtet war der amerikanische Bürgerkrieg der erste der modernen, technisch und produktionsmäßig bedingten Materialkriege, in denen Nachrichtenverbindungen und Eisenbahnlinien ihr Debüt gaben. Vor Richmond zeichneten sich schon die Stellungskämpfe des ersten Weltkrieges ab, Torpedos und gepanzerte Kriegsschiffe bestimmten die Seekriegsführung, das erste Unterseeboot führte einen erfolgreichen Angriff. Bei den persönlichen Waffen brach die Ära der Hinterlader und Repetierer an - in einem Krieg wurden drei Generationen von Waffensystemen parallel zueinander benutzt: während die Mehrzahl der Truppen mit gezogenen Minié-Vorderladern ausgerüstet waren, zeigte sich bereits die Überlegenheit der Hinterlader, die ihrerseits nur einen kurzen Schritt auf dem Weg zum Repetierer mit Metallpatronen darstellten.
Der amerikanische Bürgerkrieg übertrug sich auch schnell auf den europäischen Kontinent; denn in London und Paris rangen Agenten beider Seiten um Gunst, Anerkennung und Unterstützung. Waffen der Engländer, der Preußen und der Österreicher wurden gekauft und eingesetzt. Damit kamen Tausende ums Leben.
Dietmar Kesten 21.2.04 11:45

(10/10)
Es ist schade, dass so viele leute den Film offensichtlich nicht verstehen. Sie finden ihn langatmig und die Schauspieler schlecht. Das Genegteil ist der Fall. Ich finde den Film sehr berührend und insgesamt sehr stimmig. Es gibt eben kein typisches Hollywood Happy End und warum die Figuren sich so verhalten wie sie sich verhalten wüßten die Kritiker, wenn sie sich mal die Mühe machen würden sich in deren Lage zu versetzen, als sich nur im Kino bei Popcorn und Cola berieseln zu lassen. Man muß schon das Hirn und das Herz benutzen, um diesen Film würdigen zu können.
Tobias 19.2.04 19:45

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