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Batman Begins

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Die Rettung der Fledermaus nienna 19.6.05 14:07

Wer auch immer entschieden hat, bei Christopher Nolan wegen der Regie für den neuen "Batman" anzuklopfen, der darf sich kräftig auf die Schulter klopfen: Es scheint sich hier um einen besonderen Beschützer gefährdeter Tierarten zu handeln... Und in der Tat waren die Kino-Batmänner schon sehr vom Kitsch-und-Travestie Tod bedroht, die letzten beiden Teile, insbesondere die Schwarzenegger-Entgleisung, waren kaum ernstzunehmender als die 60er Jahre Serie, deren schräger Charme allerdings nicht eingebaut wurde.
Ganz anders hier: Ich kann mich nicht erinnern, eine derartig nüchterne und pragmatische Darstellung eines Superhelden jemals zuvor gesehen zu haben - Das Durchleben psychischer Krisen, die Karthasis in der und durch das Fremde, das Entdecken und die Entscheidung für das Eigene, die Erschaffung einer Ikone, eines eigenen Ideals; all das läuft bei Nolan so herrlich unspektakulär ab, dass man ab und zu denken könnte, es handle sich um eine Real-Biografie. Gotham City ist in seiner Darstellung kein bombastisches Gothic Szenario, kein neonfarbenes LSD-Disneyland mehr sondern eine Metropole, wie sie in zehn oder zwanzig Jahren wohl schon Realität sein könnte. Und das größte Zugeständnis an die Comic-Herkunft dieses Settings, die Geschichte vom Halluzinogen im Wasserreservoir, das mit einem gewaltigen Mikrowellenstrahler freigesetzt wird, ist Rahmen für einige starke Bilder, die in ihrer Apokalyptik vielleicht schon in Richtung Burtons ersten Film deuten sollen...

nienna 19.6.05 14:07