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Leben tötet mich

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Leben tötet mich
Sylvie Testud, Jalil Lespert
Frankreich / Deutschland 2002 - Originaltitel: Vivre me tue - Regie: Jean-Pierre Sinapi - Darsteller: Sami Bouajila, Jalil Lespert, Sylvie Testud, Simon Bakinde, Roger Ibanez, M‘Hamed Benguettaf, Djemel Barek, Tassadit Mandi - FSK: ab 12 - Länge: 86 min. - Start: 2.6.2005
Beschreibung

Paul (Sami Bouajila) und sein jüngerer Bruder Daniel (Jalil Lespert) haben marokkanische Eltern, sind aber am Stadtrand von Paris geboren und aufgewachsen. Paul muss trotz guter Ausbildung als Pizzalieferant jobben. Seinen Frust baut er nach Feierabend im Boxring ab. Heimlich versucht er sich als Schriftsteller und beginnt mit der Literaturstudentin Myriam (Sylvie Testud) eine Beziehung.

Daniel wählt einen radikal anderen Weg. Er will als Bodybuilder die vorenthaltene Anerkennung verdienen, geht nach Hamburg und tritt dort erfolgreich in einem Varieté auf. In seiner Obsession pumpt er sich mit Steroiden voll, bis sein Körper den permanenten Konsum der Anabolika nicht mehr verkraften kann und Daniel ins Krankenhaus eingeliefert wird...

In seinem zweiten Film nach dem gefeierten Erstling NATIONALE 7 (Uneasy Rider) erzählt der französische Regisseur Jean-Pierre Sinapi eine Geschichte vom Außenseitertum in der zweiten Generation. Sinapi sprengt die Geschichten der Brüder auf, streut Bilder Puzzleteilen gleich über die Leinwand, springt zwischen Hamburg und Frankreich hin und her und verflicht kunstvoll die beiden Handlungsstränge. Er erklärt die Brüder über eine ungewöhnlich umgesetzte Moby-Dick-Allegorie. Wie Käpt’n Ahab den Wal „Moby Dick“ sucht und fürchtet, suchen und fürchten Paul und Daniel den Sinn des Lebens. Und wie Ahab weiß, dass Moby Dick sein Schicksal ist, ahnen beide: „Vivre me tue – LEBEN TÖTET MICH.“
Text & Foto: Salzgeber