Wie im Himmel

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Es ist alles bereits da nienna 15.1.06 23:18

Musik als das tragende, bindende, scheidende Element, der Weltenbaustein: in einer intimen und zugleich poetischen Bildersprache erfaßt die Regie ihre Geschichte vom haltlosen Dirigenten, der in der Stadt seiner Kindheit seine Wurzeln sucht - und Liebe findet. Niemals abgeschmackt oder verbraucht entfaltet sich der Film, um Stimmungen von Freude, Leid und Trauer, Gemeinschaft und, zuletzt, erlöste Glückseligkeit zu produzieren, und er tut das mit solch reduzierten Mitteln, dass sich der Zuschauer in keinem Augenblick überrumpelt oder umworben fühlt: Diese Menschen, die hier um ihr Leben singen, lachen und lieben, haben es nicht nötig, durch Märchenländer oder ferne Galaxien zu streifen, um wahrgenommen zu werden; nein sie schöpfen aus dem, was allezeit schon da war - dem Leben, dem sie schon zuviele Angebote ausgeschlagen haben.

Einzig der Abschluß mag mit einem Zeh die Grenze zum Kitsch überschreiten, und doch macht er sicht- und vor allem hörbar, was im Grunde kommuniziert werden soll: Wie wir alle im trennenden Klang unserer eigenen Stimmen doch an einem einzigen, wunderbaren Stück nur singen...

nienna 15.1.06 23:18