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Das Leben der Anderen

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vermutlich überschätzt Spoiler! Valerij 28.3.06 18:03
vermutlich überschätzt Nini 8.4.06 20:30
Ein guter Mensch? Valerij 10.4.06 12:00
Ein guter Mensch? Nini 10.4.06 21:19
haha, danke Rokko 4.4.06 18:43
vermutlich überschätzt Georg 30.3.06 20:20

Valerij schrieb:

» Gut, man weiß natürlich nicht, was Dreymann in
» diesem Buch geschrieben hat, aber ist Wiesler ein
» guter Mensch? Ist da unser Künstler nicht mal
» wieder ein wenig zu naiv? Lässt er sich nicht aus
» einer Sentimentalität heraus blenden? Wiesler hat
» Dreymann gedeckt, das ist wahr aber ebenso wahr ist
» doch, dass er anschließend, obwohl seiner
» Karrieremöglichkeiten laut Grubitz beraubt, obwohl
» er das Schlechte im System und in seiner Arbeit
» erkennt die restlichen Jahre Briefe aufdampft.


Und welche Alternative hatte Wiesler?

Er war ein schlechter Mensch, solange er aktiv und mit unmenschlichen Methoden der Stasi gedient hat. Er hat dies aus Überzeugung getan und hat diese Überzeugung jungen Menschen vermittelt und damit den Jagdinstinkt in Ihnen geschürt.

Die Wandlung, die er während der Observation vollzogen hat, ist eine sehr große Entwicklung und Veränderung seiner Persönlichkeit. Und das ohne Zwang und Schockerlebnis. Er hat Dreymann seine Freiheit und vielleicht sogar sein Leben gerettet. Mehr wäre unglaubwürdig gewesen und hätte dem Film sehr geschadet.

Wiesler war nicht deshalb ein schlechter Mensch, weil er sich trotz seines vorübergehenden Ungehorsams dem System ergeben und Briefe aufgedampft hat. Man muss sich auch überlegen, was er stattdessen hätte tun können. Zum nächsten Betrieb gehen und sich um eine Arbeitsstelle bewerben? Nicht in der DDR! So wie die Figur gezeichnet wurde, passte genau diese Tätigkeit zu ihm. Er war kein Karrieremensch. Wenn er etwas getan hat, dann aus Überzeugung und immer mit großem Pflichtbewusstsein.

Ich finde die Figur hervorragend ausgearbeitet.

Nini 8.4.06 20:30