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Walk the Line

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THE TRIBUT OF JOHNNY CASH - TEIL I Dietmar Kesten 3.2.06 12:50
THE TRIBUT OF JOHNNY CASH - TEIL II Dietmar Kesten 3.2.06 14:05

WALK THE LINE

THE TRIBUT OF JOHNNY CASH - TEIL II

von DIETMAR KESTEN, GELSENKIRCHEN, 3. FEBRUAR 2006.

Johnny CASH (26. Februar 1932 - 12. September 2003) hatte sie alle überlebt. Elvis PRESLEY, Buddy HOLLY, Lonnie DONEGEN, Eddie COCHRAN, Gene VINCENT, Bill Haley, Ritchie VALENS, Chubby CHECKER, Joe DEE und viele andere. Seine Karriere hängt unmittelbar mit der Geburtsstunde des Rock’n Roll zusammen. Als Bill HALEY 1954 den Song „Rock around the clock“ herausbrachte, war CASH gerade mal 22 Jahre alt. Mit Luther PERKINS und Marshall GRANT gründet er eine Band, und versucht, bei Sun Records einzusteigen. Sam PHILIPPS von Sun Records ist vom Liedgut der Band nicht gerade begeistert. Er legt ihnen Country ans Herz. Unter dem Namen „Johnny Cash and Tennesee Two“ hat die Band ihre ersten Hits:
„Cry, Cry, Cry“ (1955), „Folsom Prison Blues” (1955). Den eigentlichen Durchbruch schafft CASH mit „I Walk the Line” (1956).

Im Dezember 1956 besuchte Elvis PRESLEY das Sun - Studio in Memphis und machte mit Carl PERKINS, Jerry Lee LEWIS und CASH eine spontane Session: „The Million Dollar Quartett“. Über Elvis wird CASH später seine zukünftige Frau, June CARTER (sie stirbt am 15. Mai 2003). kennen lernen. 1957 veröffentliche er seine erste LP „Johnny Cash With His Hot And Blue Guitar“. Fast zeitgleich sang Elvis „ „Blue Suede Shoes“ (1956), „Heartbreak Hotel“ (1956) und „Jailhouse Rock“ (1958), die allesamt zu Hits wurden.

Ende der 50er Jahre, Anfang der 60er Jahre spielt CASH ca. 300 Konzerte pro Jahr. Es gibt mit Sun Records Streit wegen eines geplanten Gospelalbums. Und er ergreift die Chance, mit Columbia Records Alben zu produzieren. Doch der auf ihm lastende Druck ist zu groß. CASH stürzt ab und kann sich nur noch mit Hilfe von Amphetaminen, Barbituraten und Alkohol über Wasser halten. Er wird wegen versuchten Drogenschmuggels verhaftet. Seine Odyssee dauert 9 Jahre lang. CASH, ein gläubiger Mensch, veröffentlicht zusammen mit June CARTER „Walk The Line „ und „Ring of Fire“ (1963).

1968 trat er live im Gefängnis von „Folsom Prison“ auf, was ihm eine ungeheure Popularität einbrachte. Der Livemitschnitt wird zu einem seiner berühmtesten Alben. In diesem Jahr (1. März 1968), als die Musikwelt noch den Flower -Power Hymnen lauschte, heiratete CASH June (1. März 1968). Mit dem Album „At Saint Quentin“ (1969) gelingt CASH ein weiterer Meilenstein. 1969 tritt er mit Bob DYLAN („Like a Rolling Stone“), Neil YOUNG („Heart Of Gold“), The Monkees („I'mA Believer”) und anderen in der Fernsehsendung “The Johnny Cash Show” auf. Kommerziell betrachtet, musste er später mit den Alben „Man in Black“ (1971) und „One Piece at a Time“ (1976) Rückschläge einstecken. Vermutlich lag das weniger an seinem Können, sondern war der Tatsache geschuldet, dass er sich mehr mit spirituellen Fragen beschäftigte (u. a. bereiste er Israel). CASH lebte lange Zeit völlig abgeschieden und hatte musikalische nur noch wenig zu bieten.

1980 wird er in die „Hall of Fame“ des Country aufgenommen. 1985 nimmt er mit Kris KRISTOFFERSON („Josie“) und Willi NELSON („Always On My Mind“) „The Highwayman“ auf. Wie viele Künstler, so feiert auch CASH (s-)ein Comeback. 1992 wird er in die „Hall of Fame“ des Rock’n Roll aufgenommen. Er ist als Sänger auf dem U 2 Albums „Zooropa“ (1995) zu hören und covert Songs von Leonard COHEN („Halleluja“). CASH legt die Alben „Unchained“ (1996), „American III: Solitary Man“ (2000) und „The Man comes around“ (2002) vor. Immer wieder gelingt es ihm und dem Produzenten Rick RUBIN, Coverversionen einzuspielen: mal von Depeche Mode („Personal Jesus“) und mal von Nick CAVE & The Bad Seeds („Get Ready For Love“), aber auch von den Beatles. 2003 endete eine bemerkenswerte Musikkarriere. Am 15. Mai verstirbt seine Frau June CARTER, mit der er 35 Jahre lang verheiratet war. Am 12. September desselben Jahres stirbt er im Alter von 71 Jahren. CASH, der vor seinem Tod noch einen MTV Video Award (für „Hurt“) gewinnen konnte, ging mit seiner Musik durch alle Höhen und Tiefen dieses Geschäfts. An seinem Ende war der „Man in Black“ ein verlassener Mensch.

Dietmar Kesten 3.2.06 14:05