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Pornorama oder Die Bekenntnisse der mannstollen Näherin Rita Brauchts

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Pornorama oder Die Bekenntnisse der mannstollen Näherin Rita Brauchts
Landuris, Lodovini, Fürmann
Deutschland 2007 - Regie: Marc Rothemund - Darsteller: Benno Fürmann, Tom Schilling, Karoline Herfurth, Elke Winkens, Michael Gwisdek, Dieter Landuris, Valentina Lodovini, Lisa Maria Potthoff, Martin Glade, Sandra Ferrara - FSK: ab 12 - Länge: 94 min. - Start: 11.10.2007
Beschreibung

Sommer, Ende der 60er Jahre. Die sexuelle Revolution regiert die Welt, und selbst München-Ramersdorf ist ideologisch aufgeladen. Der 20-jährige Polizeianwärter Benjamin "Bennie" Köpke (Tom Schilling) verliebt sich während eines Observierungs-Einsatzes unsterblich in die hübsche Kommunardin Luzi (Karoline Herfurth). Gleichzeitig überredet ihn sein lebenslustiger, aber ständig in Geldnöten steckender älterer Bruder Freddie (Benno Fürmann), die Regie bei einem von ihm geplanten Filmprojekt zu übernehmen – dabei handelt es sich ausgerechnet um einen "Aufklärungsfilm", die in dieser Zeit die Kinosäle füllten. Freddies Motto: Das können wir auch ...

Während Freddie vom schnellen Reichtum träumt und nebenbei die flotte Getränkeladen-Besitzerin Frau Schröder (Elke Winkens) umgarnt, hat Bennie am Set mit einer chaotischen Filmcrew alle Hände voll zu tun: dem Pizzeria-Besitzer und "Filmfinanzier" Cesare (Dieter Landuris), dem Kinovorführer Herrn Eckert (Michael Gwisdek), dem kiffenden Lothar (Martin Glade) und seiner Freundin Irene (Lisa Maria Potthoff), sowie der vollbusigen italienischen Möchtegern-Diva Gina (Valentina Lodovini), die, wie sich herausstellt, sich weder ausziehen will noch der deutschen Sprache mächtig ist.

Nachts heimlich drehen, tagsüber im Dienst, das macht Bennie bald sehr zu schaffen. Ein treuer Staatsdiener sein und gleichzeitig ein Regisseur eines "Aufklärungsfilmes". Und wie lange kann er der freiheitsliebenden Luzi seinen wahren "Spießerberuf" verschweigen? Auch Freddies Schwierigkeiten spitzen sich zu, da sich die Dreharbeiten schwieriger gestalten als erwartet ...

Regisseur Marc Rothemund ("Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit", "Harte Jungs"), Gewinner des Silbernen Bären Berlinale 2005, Grimme-Preisträger in Gold ("Die Hoffnung stirbt zuletzt"), Gewinner des Europäischen Filmpreises und Oscar-nominiert für den besten fremdsprachigen Film 2006 für "Sophie Scholl", gelingt es zusammen mit Produzent und Drehbuchautor Bernd Eichinger ("Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders") den Zeitgeist des Münchner Sommers Ende der 60er Jahre zu neuem Leben zu erwecken.
Text & Foto: Constantin