filmz.de
Closed

Todeszug nach Yuma

[ Info ] [ Links ] [ Kommentare ]
Konsequent schlecht Spoiler! Irundel 20.12.07 00:06
Konsequent schlecht Username 31.12.07 02:08

Irundel schrieb:

» Schließe mich ausnahmslos der Meinung von "TeeUm5"
» an. Ein schlechter Film, dem man höchstens
» nachsagen kann, dass er bis zur letzten Konsequenz
» unlogisch und - ich bitte um Verzeihung- einfach
» dumm ist. Aber offensichtlich hat er reihenweise
» sogenannte Kulturjournalisten überzeugt, fast regt
» sich in mir der Verdacht, dass einer vom anderen
» abgeschrieben hat,so einhellig ist die Beschwörung:
» Was für ein Film! Wieso eigentlich all das Lob? Die
» einzige Szene, die mir wirklich gefiel, was das
» Schlussbild: Der Bandit sitzt im Zug, der fährt ab,
» und wer trabbt da fröhlich und treu hinterdrein?
» Das Pferd. Da war wenigstens ein Ansatz von Idee zu
» erkennen, alles andere ist seicht oder glaubt
» wirklich einer die Wandlung vom bösen zum
» halblieben Banditen? Und dann noch mit diesen
» Versatzstücken: Ach, mein Sohn weiß nicht, dass ich
» nur in der Rückzugsgruppe war und: Ich saß drei
» Tage und las die Bibel, aber meine Mutter kehrte
» nicht zurück. Mir kommen die Tränen! Aber nicht vor
» Mitleid, sondern weil dieser
» verschwiebelt-konventionelle Kram wirklich weh tut.
» Und das Allerunlogischte - der Bandit erschießt
» seine Truppe. Mein Gott, wie blöd und wer soll das
» eigentlich glauben. Man könnte den gesamten Film -
» Szene für Szene - auseinandernehmen, aber was
» solls. Von mir nur die Warnung: Ihr werdet euch
» nicht langweilen, aber wenn Ihr aus dem Kino kommt,
» dann fühlt ich Euch total verscheißert. Also lasst
» es lieber. Und falls Ihr auf Western steht und
» bildgewaltiges auf das Wic htige reduziertes Kino
» wollt, dann doch bitte "Jesse James". Der wirkt
» nach. Der war wirklich gut.


Ich fand Jesse James UND Todeszug nach Yuma sehr gut. Vielleicht bin ich für konventionelle Western ja nur leichtgläubig genug, aber ich fand die Geschichte von dem Vater, den das Schicksal übelgelaunt gegenübertritt und der keinen Ausweg weiß und alle seine persönlichen Hoffnungen auf die "ehrenhafte, moralische Tat" setzt, glaubhaft.

Es gab damals ne Menge puritanischer, sich sinnlos abplackernder Weißer, die den Großteil ihres Lebens chancenlos verbracht haben und sich als Versager auf allen Ebenen begriffen - zumal wenn sie verkrüppelt sind und ihre Familie nicht ernähren können. Warum sollte man einen Strohhalm nicht ergreifen?

Und der Russel... könnte man dem nicht abnehmen, dass er Prinzipien hat - anders als Jesse James, der nicht wirklich ein Robin Hood war?! Die Zurückweisung des Abschlachtens von Frauen und Kindern bspw. ist doch nicht soo weit hergeholt. Vielleicht kann man ja auch als mieser Outlaw mit einem sich vergeblich bemühenden Taugenichts, der ebensolche Prinzipien hat, ein wenig Mitleid empfinden. Dass er seinen ganzen Clan exekutiert ist hingegen schon etwas übertrieben. Aber das Verwischen von Gut und Böse selbst ist ein klassisches Thema im Western - die machen ohne dies kaum Sinn.

Das hat er übrigneds mit "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" auch wieder gemeinsam (Der ist tatsächlich ein fast vollkommener Film.) 3.10 to Yuma würd ich spontan ne gute 7 geben.

Username 31.12.07 02:08