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Der Herr der Ringe - Die zwei Türme

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Der Herr der Ringe - Die zwei Türme frank a 21.1.03 12:07

Ein beeindruckend oberflächlicher Film. Gewisse Fortschritte zum ersten Teil sind zu verzeichnen: Insgesamt etwas ruhiger, die Musik z.T. weniger aufdringlich (oder sollte ich mich nur daran gewöhnt haben?), einzelne Sequenzen, u.a. Rückblenden, in denen man etwas über den Charakter, die Biographie, die Verhältnisse der einzelnen Figuren zueinander erfährt, amüsante Einfälle, Gags, die das Pathos zumindest kurzfristig erfreulich herunterfahren. Hervorzuheben die Montage, die ziemlich geschickte Umsetzung der Struktur des Buches in einem flexiblen Hin- und Herschneiden zwischen den einzelnen Handlungssträngen und gelegentlichen Rückblenden. Dennoch deutliches Überwiegen der Effekte vor Schauspielerei. Die schauspielerische Leistung der meisten Hauptdarsteller (nicht zuletzt die Mr. Woods) verblaßte bezeichnenderweise vor der Gollums. Und auch hier nicht wirkliches Evozieren von Gefühlen, Bewußtsein und ähnlich altmodisch-modernen Kategorien: der Gewissenskonflikt wird (wie im Buch) rein oberflächlich-äußerlich als Auseinandersetzung gegensätzlicher Persönlichkeitsbestandteile, ja geradezu als Kampf zweier einander entgegengesetzter Personen Gollum und Smeagol personifiziert. Zurück zur Vormoderne, warum nicht. Auch die Action-Seite allerdings konnte nicht durchweg befriedigen. Die Monster natürlich wieder sehr gelungen, wenn auch zumal zu Anfang entsprechender Sequenzen nicht immer schon perfekt photorealistisch animiert (meine persönlichen Lieblinge waren die Riesenreithyänen). Aber die Kampf-Szenen waren dann doch wenig einfallsreich, da hätte man atmosphärisch und visuell tüchtig zulegen können (wäre da nicht die verflixte Altersfreigabe). Na ja: das wäre dann die Herausforderung für den 3.Teil (oder spätestens den dann vielleicht doch erst ab 16 freigegebenen Director's cut).

frank a 21.1.03 12:07