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Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs

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Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs Pascal 29.12.03 15:15
Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs Moritz Sabine 4.1.04 23:33

Zu Dietmar Kesten
Jede Filmkritik/Rezension ist eine Gratwanderung, vorallem wenn sich subjektive Wahrnehmung im Feld einer "Massenhysterie" behaupten muss. Und ich denke im Falle von Herr der Ringe darf man - im positiven Sinne auch - von einer "Massenhysterie" sprechen. Jeder Film soll sich sowohl kritischen als auch löblichen Rezensionen aussetzen müssen und dürfen. Allerdings hört bei mir der Spass auf wenn fern jeglicher Realität mit pseudo-intellektuellen Argumenten ein wirklich mindestens "guter Film" wie "Die Rückkehr des Königs" derart unprofessionell zerrissen wird, wie es Dietmar Kesten getan hat. Das ist nicht konstruktive Kritik sondern, entschuldigt diesen ordinären Ausdruck, "gequirllter Blödsinn" was das geschrieben wurde! Fehlende Emotionen des Verfassers werden in eine unfaire Zerstückelung der Trilogie umgeleitet, eine offensichtliche Fehlinterpretation und Falschunterstellung jagt die andere. Herr der Ringe ist Fantasie und will in erster Linie unterhalten, Emotionen wecken! Wir sind Menschen und keine Maschinen, wir wollen für einen kurzen Zeitraum ein Stück weit Pathos, wollen Weinen, Lachen, Trauern, Mitfiebern mit den uns lieb- und unliebgewonnen Figuren in einer Welt, wo so manch Fantastisches der harten Realität weichen muss. Ist das so verkehrt? Herr der Ringe ist keine gesellschaftskritische Film-Trilogie sondern Unterhaltung pur auf gehobenerem Niveau. Wer andere Strömungen in diesen Filmen sehen und eine gesellschaftsverdummende Tendenz ausmachen will hat mein tiefstes Bedauern. Herr Kesten, wir alle wissen, dass im Hintergrund der meisten Filmproduktionen in dem Umfang von Herr der Ringe kapitalistische Fäden gesponnen werden. Wir alle wissen dass böse Hollywood-Bosse nur die Knete vor Augen haben. Aber gerade einem bis dato Independent-Regisseur wie Peter Jackson, Grössen wie Ian McKellen oder Bernhard Hill, renomierte Theater-Darsteller in England, sind solche postmoderne Produktionen als letztes negativ anzurechnen. Diese Selbstverliebtheit, mit welcher Sie diesen Film förmlich zerreissen, erschrickt auch mich! Meine Einstellung zu Filmen gilt als kritisch, aber ich kann unterscheiden zwischen Realität, Fiktion und vorallem zwischen Filminhalt und dem Trari-Trara welches um jeden Film gemacht wird. Diesem Film faschistische Misstöne unterjubeln zu wollen und in als eine gesellschaftsverblendende Marketing-Maschinerie der Film-Industrie anzuprangern zeugt wahrlich von fehlender Identifikation Ihrerseits mit a) dem Medium Film, b) der Magie von Fantastischem und c) Ihnen als Kritiker. Sie deklassieren sich nämlich selber indem sie sich so verhalten wie jene, die sie anprangern: Grossspurig und unglaubwürdig!

Filmkritik
Ja, der Film ist wahrlich bombastisch. Es ist ein Film der ganz leisen Töne im Stile eines Tautropfens in der Morgendämmerung, als auch eine Darstellung unglaublicher Wucht: ein 20-Tonnen-Vorschlaghammer inmitten eines Höllen-Feuers. Es ist Pathos pur, wenn 6'000 Rohirrim in eine Orkmasse von 200'000 reiten, wenn Eowyn den Hexenmeister von Angmar im Namen der Frauen besiegt, wenn Faramir zu dem Gesang von Pippin und durch seines Vaters Irrsinn in Tod getrieben werden soll, wenn Sam Frodo mit tränenüberquollenen Augen und Worten der Strapazen monatelanger Wanderungen den Schicksalsberg hinaufträgt. In solchen Momenten will ich weinen, trauern, jubeln, schreien und ich will dass mir die Gänsehaut literweise den Rücken runterläuft. Es ist ein Film zum Jubeln, zum Geniessen, zum Abschalten. 31/2 Stunden Fantasie pur und das Kino in einer naiven Gewissheit verlassen, dass das Gute schlussendlich gewinnt, dass Abschied immer schmerzlich ist, das kein Erfolg ohne Einsatz zu holen ist. Danke Aragorn, Legolas, Gimli, Gandalf, Pippin, Merry, Sam und Frodo, danke Tolkien und vorallem danke Peter Jackson, ihr gebt uns in einer Realität voller Lügen und Schmerzen für eine kurze Zeit ein Stück der Hoffnung zurück, die in unser aller Herzen wohnt - und welche wir in solch Momenten leuchten sehen!

Pascal 29.12.03 15:15