Tränen der Sonne
Tränen der Sonne Träne im Knopfloch 2.4.05 12:10
Tränen der Sonne Dietmar Kesten 3.4.05 13:58
Tränen der Sonne Melody 4.4.05 16:05
Tränen der Sonne el duderino 6.4.05 14:47
Tränen der Sonne Melody 6.4.05 20:50
Träne im Knopfloch schrieb:
» Die Kritik von Dietmar Kesten ist gut und stimmt
» wohl (leider!). Denken aber nicht viele Konsumenten
» so weit...
»
» Nö,
» einfach ist es nicht, den Überblick zu behalten.
» Interessant ist jedoch, dass wohl die Kritiken
» hier, recht viel über die Schreiber derselben
» aussagen.
» Zuweit aus dem Fenster gelehnt? Nö.
» Schon recht blind, nicht zu erkennen, dass jeder
» Krieg, jedes militärische Eingreifen, jede
» "Spezialeinheit" und damit jeder Film darüber,
» irgendeine Rechtfertigung braucht.
» Dabei blenden wir mal schnell die Ursachen der
» Tragödien in aller Welt aus.
» Anscheinend reden hier aber einige "nur" über einen
» Film.
» Wir bewerten also Aktionszenen, Realismus, Blusen,
» Soundtrack, etc.
»
» Für jedes Elend dieser Welt, braucht es genau diese
» unerschrockenen Männer, die auf Befehl alles tun.
» Die Verantwortlichen, selber weit weg und fein
» raus, würden selber nie einen Finger rühren.
»
» Der Mann von Welt tötet nicht, er lässt töten.
» Und findet immer genug Willige, die sich unter dem
» Deckmäntelchen von ach so männlichen Tugenden, wie
» Ehre und Kameradschaft, sinnlos verheizen lassen.
» Wo ist bitteschön, ein Unterschied zwischen Morden
» und Töten auf Befehl? Nur die juristischen
» Konsequenzen?
» Entscheiden nicht Sieger über Moral und
» Notwendigkeit von Gewalt?
» Wenn es hier auch keinen offiziellen Befehl gab und
» unser Protagonist Bruce Willis eigenmächtig
» handelt.
» Steht das nicht für die Politik, welche, auch ohne
» "Befehl" Mandat der UNO überall eingreifen "muss",
» weil es Gott und Freiheit befehlen?
»
» Wer verschwendet einen Gedanken an die Masse der
» hinweggemähten Rebellen in diesem Film? Was war
» ihre Motivation für den Griff zur Waffe? Warum
» freuen sich viele Kinobesucher über deren Tod?
» Ist das so gewollt? Stirb du Schwein! Denk nicht
» weiter nach!
» Sagt dazu der Film etwas? Nein.
»
» Neue Feindbilder müssen her, seit es den "eisernen
» Vorhang" nicht mehr gibt.
» Wie sollen sonst die immensen Rüstungsausgaben
» gerechtfertigt werden?
»
» Da helfen auch solche "Filme".
»
» Ist aber eine "Wirf die Waffe weg, aber nicht ins
» Korn!"-Einstellung nicht viel mutiger und edler?
» Wohl erst, wenn es die "konsensuale Validierung"
» (dem moralischen Bild der zustimmenden/ablehnenden
» Mehrheit) zulässt.
»
» Reine Aktion-Dumpfbacken sind sowieso begeistert,
» wenns ordentlich knallt. Blöde Pazifisten!
» Weicheier! Noch'n Einschussloch gefällig?
»
» Das Frauen/Männerbild wird gleich mit klischeehaft
» überbedient.
»
» Schimpft nur auf die Kritiker. Wer wagt es, uns zu
» entlarven!
» Wer hört schon gerne: "Film für treibgesteuerte,
» teilweise Bescheuerte!"
» Dabei sind wir doch alle irgendwo mehr oder weniger
» so...
»
» Andere sind angetan und erschüttert über die
» brutalen "Neger", Folter, Kindermord.
» Das ist so gewollt. Billig, aber es wirkt.
»
» Nur keine Überheblichkeit. Die Geschichte Europas
» ist voller Kriege.
» Und unsere neu-amerikanischen Einwanderer
» (vorrangig aus Europa), rotteten mal so mir nicht's
» dir nicht's die (babarisch, wilden) Ureinwohner
» aus.
» Inklusive Frauen und Kinder. Schöne, neue Welt.
»
» Es ist also kein hausgemachtes afrikanisches
» Problem, sondern auch der Einfluss der
» "zivilisierten" Weissen.
» Im immerwährenden Machtkampf um Ressourcen und
» billige Arbeitskräfte, bleibt die Mehrheit immer
» auf der Strecke.
»
» Das "Gegengift", in Form hochspezialisierter
» Fachleute in Sachen "notwendiger" Tötungskunst,
» wird gratis nachgreicht.
» Und mutiert immer noch zu einem Bubentraum vom
» harten Helden.
»
» Und der Konflikt Befehl/Kontra Moral?
» Da hätte man echt was draus machen können. Leider
» wirkt das in diesem Filmchen arg konstruiert und
» unglaubwürdig. Die Handlungsmotivation ist nicht
» wirklich nachvollziehbar.
»
» Es ist also nicht die Frage, was ich in so einer
» Siuation tue, sondern wer sorgt dafür, dass
» Menschen erst in solche Situationen kommen?
»
» Wenn also ein Film nicht deutlich als Popkornkino
» rüberkommt, dann sollte er schon konsequent alle
» selbstgestellten Ansprüche erfüllen.
» Daher für mich nur ein Pünktchen (für Monikas
» Bluse).
» Das Bemühen irgendwelcher Pseudo-Denkansätze,
» reicht eben nicht für mehr.
» Sich intensiv mit Details des Machwerkes zu
» befassen, ist wie in eine Falle zu tappen.
»
» Ansonsten kann man schon 10 Punkte vergeben, weil
» der Film so schön durchschaubar, aber das zu
» verbergen, eben prima gelungen ist.
»
» Evtl. erst nach 10x gucken, wenn das
» tränengetrocknete und nicht mehr sonnengeblendete
» Auge, wieder klar (mit Verstand) sehen kann.
Diese Geschichte scheint sich zu wiederholen.
Überall dort, wo der Krieg seine schreckliche
Fratze zeigt, schlagen die kleinen und
unsichtbaren Einheiten zu, die die staatliche
Kriegsführung repräsentieren. Sie schlagen dort
zu, wo niemand es erwartet, aber doch sind sie
allgegenwärtig. Moderne Kriegsführung, die sich
von der alten unterscheidet. So stellt man sich
die künftigen Eingreiftruppen vor. Es sind jene,
die "erprobt" sind. In Jugoslawien, in Afghanistan,
im Irak usw. Die Welt soll begreifen, dass amerikanische Soldaten "vor Ort" sind, wenn es
irgendwo brennt. Aber am Ende ist der Krieg
keineswegs verschwunden. Er hat nur seine
Erscheinungsformen verändert. Nicht mehr
Staaten spielen die Hauptrolle, sondern
Söldner, Terroristen, Warlords. Und eben jene
Spezialeinheiten, deren Terror sich gegen
die Zivilbevölkerung richtet. Hochhäuser
werden zu Schlachtfeldern, U-Bahn Stationen
zu Bombenfallen, Schulen zum offenen
Bürgerkrieg.
Daher ist die Botschaft des Films auch relativ
einfach: ohne amerikanische Soldaten würden
zahllose Zivilisten getötet werden.
Sie sind eben die Weltenergiereserven.
Da ist die Formel "keine Einmischung"
schnell vergessen. Denn Krieg bedeutete
auch immer, den politischen Willen der
Gegner zu brechen. Egal wie!
Und überhaupt dem Feind durch Plünderungen
und Zerstörungen einen möglichst
großen Schaden zuzufügen.
Die hier gezeigten Grausamkeiten mit der
Leerstelle Nigeria, die nur den
tatsächlichen Konfliktherd Afrika
umschreibt, rufen verängstigt die Frage
hervor, wo tatsächlich die "Friedenstruppen"
waren, als das große Schlachten in Ruanda
und anderwo begann? Im Kongo, oder in
Liberia?
Stattdessen führte man einen Krieg in
Afghanistan und im Irak.
Hier begegnen wir der kriegerischen
Zukunft, die Kriegführung des Plünderns
und der Zerstörung.
Unheimlich sind die Propagandaanteile in
diesem Film. Man führt ihn durch kleine
Scharmützel und Streifzüge, Überfälle,
Massaker. Der "Feldherr" Bruce Willis
verwandelt sich zum Humanisten und
schautauf die Titten von Monica Bellucci.
Und nun beginnt auch eine zaghafte
Love Story. Ist das eine
Schlüsselszene? Oder die, die das
schwarzweiße Feindbild an die Oberfläche
holt?
Man entschuldigt sich und tötet gleichzeitig.
Was für eine Welt, in der das möglich
ist!!
Was für Regierungen, die zudem noch
behaupten, dass durch Kriege die Welt
und der Friede sicherer würde!!
Was für Staaten, die die offene Heuchelei
predigen!!
Es bleibt einem der Mund offen stehen.
So viel Patriotismus versetzt einen in
Panik.
Das Sendungsbewusstsein ist fatal.
Doch es ist immer noch der Legitimationsgrund
für die Verstärkung der Gewalteffekte.
Dietmar Kesten 3.4.05 13:58
» Die Kritik von Dietmar Kesten ist gut und stimmt
» wohl (leider!). Denken aber nicht viele Konsumenten
» so weit...
»
» Nö,
» einfach ist es nicht, den Überblick zu behalten.
» Interessant ist jedoch, dass wohl die Kritiken
» hier, recht viel über die Schreiber derselben
» aussagen.
» Zuweit aus dem Fenster gelehnt? Nö.
» Schon recht blind, nicht zu erkennen, dass jeder
» Krieg, jedes militärische Eingreifen, jede
» "Spezialeinheit" und damit jeder Film darüber,
» irgendeine Rechtfertigung braucht.
» Dabei blenden wir mal schnell die Ursachen der
» Tragödien in aller Welt aus.
» Anscheinend reden hier aber einige "nur" über einen
» Film.
» Wir bewerten also Aktionszenen, Realismus, Blusen,
» Soundtrack, etc.
»
» Für jedes Elend dieser Welt, braucht es genau diese
» unerschrockenen Männer, die auf Befehl alles tun.
» Die Verantwortlichen, selber weit weg und fein
» raus, würden selber nie einen Finger rühren.
»
» Der Mann von Welt tötet nicht, er lässt töten.
» Und findet immer genug Willige, die sich unter dem
» Deckmäntelchen von ach so männlichen Tugenden, wie
» Ehre und Kameradschaft, sinnlos verheizen lassen.
» Wo ist bitteschön, ein Unterschied zwischen Morden
» und Töten auf Befehl? Nur die juristischen
» Konsequenzen?
» Entscheiden nicht Sieger über Moral und
» Notwendigkeit von Gewalt?
» Wenn es hier auch keinen offiziellen Befehl gab und
» unser Protagonist Bruce Willis eigenmächtig
» handelt.
» Steht das nicht für die Politik, welche, auch ohne
» "Befehl" Mandat der UNO überall eingreifen "muss",
» weil es Gott und Freiheit befehlen?
»
» Wer verschwendet einen Gedanken an die Masse der
» hinweggemähten Rebellen in diesem Film? Was war
» ihre Motivation für den Griff zur Waffe? Warum
» freuen sich viele Kinobesucher über deren Tod?
» Ist das so gewollt? Stirb du Schwein! Denk nicht
» weiter nach!
» Sagt dazu der Film etwas? Nein.
»
» Neue Feindbilder müssen her, seit es den "eisernen
» Vorhang" nicht mehr gibt.
» Wie sollen sonst die immensen Rüstungsausgaben
» gerechtfertigt werden?
»
» Da helfen auch solche "Filme".
»
» Ist aber eine "Wirf die Waffe weg, aber nicht ins
» Korn!"-Einstellung nicht viel mutiger und edler?
» Wohl erst, wenn es die "konsensuale Validierung"
» (dem moralischen Bild der zustimmenden/
» Mehrheit) zulässt.
»
» Reine Aktion-Dumpfbacken sind sowieso begeistert,
» wenns ordentlich knallt. Blöde Pazifisten!
» Weicheier! Noch'n Einschussloch gefällig?
»
» Das Frauen/Männerbild wird gleich mit klischeehaft
» überbedient.
»
» Schimpft nur auf die Kritiker. Wer wagt es, uns zu
» entlarven!
» Wer hört schon gerne: "Film für treibgesteuerte,
» teilweise Bescheuerte!"
» Dabei sind wir doch alle irgendwo mehr oder weniger
» so...
»
» Andere sind angetan und erschüttert über die
» brutalen "Neger", Folter, Kindermord.
» Das ist so gewollt. Billig, aber es wirkt.
»
» Nur keine Überheblichkeit. Die Geschichte Europas
» ist voller Kriege.
» Und unsere neu-amerikanischen Einwanderer
» (vorrangig aus Europa), rotteten mal so mir nicht's
» dir nicht's die (babarisch, wilden) Ureinwohner
» aus.
» Inklusive Frauen und Kinder. Schöne, neue Welt.
»
» Es ist also kein hausgemachtes afrikanisches
» Problem, sondern auch der Einfluss der
» "zivilisierten" Weissen.
» Im immerwährenden Machtkampf um Ressourcen und
» billige Arbeitskräfte, bleibt die Mehrheit immer
» auf der Strecke.
»
» Das "Gegengift", in Form hochspezialisierter
» Fachleute in Sachen "notwendiger" Tötungskunst,
» wird gratis nachgreicht.
» Und mutiert immer noch zu einem Bubentraum vom
» harten Helden.
»
» Und der Konflikt Befehl/Kontra Moral?
» Da hätte man echt was draus machen können. Leider
» wirkt das in diesem Filmchen arg konstruiert und
» unglaubwürdig. Die Handlungsmotivation ist nicht
» wirklich nachvollziehbar.
»
» Es ist also nicht die Frage, was ich in so einer
» Siuation tue, sondern wer sorgt dafür, dass
» Menschen erst in solche Situationen kommen?
»
» Wenn also ein Film nicht deutlich als Popkornkino
» rüberkommt, dann sollte er schon konsequent alle
» selbstgestellten Ansprüche erfüllen.
» Daher für mich nur ein Pünktchen (für Monikas
» Bluse).
» Das Bemühen irgendwelcher Pseudo-Denkansätze,
» reicht eben nicht für mehr.
» Sich intensiv mit Details des Machwerkes zu
» befassen, ist wie in eine Falle zu tappen.
»
» Ansonsten kann man schon 10 Punkte vergeben, weil
» der Film so schön durchschaubar, aber das zu
» verbergen, eben prima gelungen ist.
»
» Evtl. erst nach 10x gucken, wenn das
» tränengetrocknete und nicht mehr sonnengeblendete
» Auge, wieder klar (mit Verstand) sehen kann.
Diese Geschichte scheint sich zu wiederholen.
Überall dort, wo der Krieg seine schreckliche
Fratze zeigt, schlagen die kleinen und
unsichtbaren Einheiten zu, die die staatliche
Kriegsführung repräsentieren. Sie schlagen dort
zu, wo niemand es erwartet, aber doch sind sie
allgegenwärtig. Moderne Kriegsführung, die sich
von der alten unterscheidet. So stellt man sich
die künftigen Eingreiftruppen vor. Es sind jene,
die "erprobt" sind. In Jugoslawien, in Afghanistan,
im Irak usw. Die Welt soll begreifen, dass amerikanische Soldaten "vor Ort" sind, wenn es
irgendwo brennt. Aber am Ende ist der Krieg
keineswegs verschwunden. Er hat nur seine
Erscheinungsformen verändert. Nicht mehr
Staaten spielen die Hauptrolle, sondern
Söldner, Terroristen, Warlords. Und eben jene
Spezialeinheiten, deren Terror sich gegen
die Zivilbevölkerung richtet. Hochhäuser
werden zu Schlachtfeldern, U-Bahn Stationen
zu Bombenfallen, Schulen zum offenen
Bürgerkrieg.
Daher ist die Botschaft des Films auch relativ
einfach: ohne amerikanische Soldaten würden
zahllose Zivilisten getötet werden.
Sie sind eben die Weltenergiereserven.
Da ist die Formel "keine Einmischung"
schnell vergessen. Denn Krieg bedeutete
auch immer, den politischen Willen der
Gegner zu brechen. Egal wie!
Und überhaupt dem Feind durch Plünderungen
und Zerstörungen einen möglichst
großen Schaden zuzufügen.
Die hier gezeigten Grausamkeiten mit der
Leerstelle Nigeria, die nur den
tatsächlichen Konfliktherd Afrika
umschreibt, rufen verängstigt die Frage
hervor, wo tatsächlich die "Friedenstruppen"
waren, als das große Schlachten in Ruanda
und anderwo begann? Im Kongo, oder in
Liberia?
Stattdessen führte man einen Krieg in
Afghanistan und im Irak.
Hier begegnen wir der kriegerischen
Zukunft, die Kriegführung des Plünderns
und der Zerstörung.
Unheimlich sind die Propagandaanteile in
diesem Film. Man führt ihn durch kleine
Scharmützel und Streifzüge, Überfälle,
Massaker. Der "Feldherr" Bruce Willis
verwandelt sich zum Humanisten und
schautauf die Titten von Monica Bellucci.
Und nun beginnt auch eine zaghafte
Love Story. Ist das eine
Schlüsselszene? Oder die, die das
schwarzweiße Feindbild an die Oberfläche
holt?
Man entschuldigt sich und tötet gleichzeitig.
Was für eine Welt, in der das möglich
ist!!
Was für Regierungen, die zudem noch
behaupten, dass durch Kriege die Welt
und der Friede sicherer würde!!
Was für Staaten, die die offene Heuchelei
predigen!!
Es bleibt einem der Mund offen stehen.
So viel Patriotismus versetzt einen in
Panik.
Das Sendungsbewusstsein ist fatal.
Doch es ist immer noch der Legitimationsgrund
für die Verstärkung der Gewalteffekte.
Dietmar Kesten 3.4.05 13:58